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Rheinland-Pfalz

Trotz Ausfällen von Kursen und Kirmes kaum Gelder beantragt: Hilfspaket für Vereine ist kein Volltreffer

Von Rolf Seydewitz, Katharina de Mos, mkn
Knapp ein Viertel der Sportvereine, die an einer Befragung des Landessportbundes teilgenommen hatten, gab an, durch die Corona-Krise in seiner Existenz bedroht zu sein. Ein 10 Millionen Euro schweres Hilfsprogramm für alle Vereine in Rheinland-Pfalz bleibt indes nahezu unangetastet.  Foto: dpa
Knapp ein Viertel der Sportvereine, die an einer Befragung des Landessportbundes teilgenommen hatten, gab an, durch die Corona-Krise in seiner Existenz bedroht zu sein. Ein 10 Millionen Euro schweres Hilfsprogramm für alle Vereine in Rheinland-Pfalz bleibt indes nahezu unangetastet. Foto: dpa

Es klang nach einem guten Plan und einer stattlichen Unterstützung: Vom 4. Mai an konnten gemeinnützige Vereine und Organisationen in Rheinland-Pfalz einen Zuschuss des Landes von bis zu 12.000 Euro beantragen, um durch die Corona-Krise zu kommen. Der Clou: Das Geld muss nicht zurückgezahlt werden, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) damals. 10 Millionen Euro hat das Land dafür bereitgestellt. Was folgte, war aber kein Ansturm, sondern eher Ignoranz – milde ausgedrückt. Nach Informationen des „Trierischen Volksfreunds“ haben bis zum 31. August lediglich 250 der insgesamt rund 38.000 Vereine im Land um Unterstützung gebeten – noch nicht einmal 0,7 Prozent.

Lesezeit: 3 Minuten
Ernüchternde und überraschende Zahlen, gerade wenn man bedenkt, dass die Corona-Krise durchaus in viele Vereinskassen ein klaffendes Loch gerissen haben dürfte. Training, Workshops, Feste, Konzerte und Veranstaltungen aller Art fallen aus, Einnahmen brechen weg, und neue Mitglieder stehen vielerorts nicht gerade Schlange. Woran aber liegt es, dass viele keinen Antrag ...
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Aus diesen Bereichen wurden die Anträge gestellt

Bisher wurde der finanzielle Schutzschirm für die Vereine im Land nur sehr zaghaft nachgefragt. Die meisten Anträge der rund 250 – bei insgesamt etwa 38.000 Vereinen – kamen aus dem Bereich des Sports, wie der „Trierische Volksfreund“ recherchiert hat.

Nach Angaben des Landessportbunds haben bislang 124 Sportvereine finanzielle Unterstützung angefragt. Aus den Bereichen Soziales, Familie, Jugendarbeit und Umweltschutz wurden darüber hinaus insgesamt 79 Anträge mit einem Volumen von 370.000 Euro eingereicht, wie die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion ADD mitteilt. Bislang seien davon 80.000 Euro bewilligt worden, elf Anträge sind laut ADD-Sprecherin Miriam Lange noch nicht abschließend geprüft. Die Hälfte der Anträge sei allerdings entweder von den Antragstellern zurückgezogen oder wegen fehlender Voraussetzungen abgelehnt worden. Dies war nach Angaben Langes etwa der Fall, wenn der Verein nicht gemeinnützig sei oder kein Liquiditätsengpass bestanden habe. Aus dem Bereich Kultur gab es 48 Anträge.

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