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Rheinland-Pfalz

Hohe Mieten werden zu Existenzproblem: Linke fordert deutschlandweiten Mietendeckel

Von Florian Schlecht
Die rheinland-pfälzische Landesregierung will der sozialen Wohnraumförderung künftig wieder stärkere Bedeutung verleihen, nachdem der Markt noch um die Jahrtausendwende entspannt war.  Fotos: dpa/privat
Die rheinland-pfälzische Landesregierung will der sozialen Wohnraumförderung künftig wieder stärkere Bedeutung verleihen, nachdem der Markt noch um die Jahrtausendwende entspannt war. Fotos: dpa/privat Foto: picture alliance / dpa

Wo in Rheinland-Pfalz die Mieten weiter steigen, sinkt die Zahl an bezahlbaren Wohnungen, in denen Menschen mit niedrigem Einkommen leben können. Wie die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Trierer Linken-Bundestagsabgeordneten Katrin Werner zeigt, gab es im Jahr 2008 noch 80.348 gebundene soziale Wohnungen in Rheinland-Pfalz. 44.051 zählte das Land dagegen nur noch 2020 – ein Rückgang von rund 45,2 Prozent und der niedrigste Wert in dem gesamten abgefragten Zeitraum.

Lesezeit: 3 Minuten
Hintergrund des Einbruchs: Bei vielen Immobilien, die vor 40 oder 50 Jahren öffentlich gefördert wurden, seien Darlehen inzwischen vollständig abbezahlt, teilt das rheinland-pfälzische Finanzministerium mit. Die Folge: Immobilien verlieren dann ihren Status als Sozialwohnung, Eigentümer dürfen diese für mehr Geld vermieten und machen davon in der Regel auch Gebrauch. „Bezahlbarer ...
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Kommunen steigen in Wohnungsbau ein

Kreiswohnungsbaugesellschaften sollen in Rheinland-Pfalz dazu beitragen, mehr bezahlbare Wohnungen zu schaffen. „Die Landesregierung hat erkannt, dass es gerade in den rheinland-pfälzischen Städten und Ballungsgebieten an bezahlbarem Wohnraum fehlt“, sagte DGB-Landeschef Dietmar Muscheid. Die Ampelkoalition habe daher unter anderem die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass Kreiswohnungsbaugesellschaften gegründet werden könnten. Mit dieser Neuauslegung der Landkreisordnung könnten sich nun einzelne Kommunen innerhalb eines Kreises an gemeinsamen Wohnungsbaugesellschaften beteiligen.

Vorreiter ist eine Wohnungsbaugesellschaft, die in diesem Jahr im Kreis Mainz-Bingen gegründet werden soll. Der Vertrag müsse noch ausgearbeitet und ein Geschäftsführer gefunden werden, sagte Kreissprecher Bardo Faust. Die Kommunen müssen die Flächen einbringen und gründen dann mit der Kreiswohnungsbaugesellschaft eine Untergesellschaft für das Projekt, die als Bauherr fungiert, den Bau vorfinanziert und über die Expertise verfügt. „Die Kommunen schaffen das nicht allein“, sagt Faust – gerade mit Blick auf kleinere Gemeinden. DGB-Landeschef Muscheid fordert: „Ziel muss es sein, in den Städten zukünftig mindestens 15 Prozent des Wohnungsbestands in öffentlicher Hand zu halten, um eine Marktmacht zu erlangen, die echten Einfluss auf die Entwicklung der Mietpreise entfaltet.“ Dafür wünsche er sich eine umfassende Strategie des Landes.

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