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Rheinland-Pfalz

Digitaler Parteitag in Mainz: Grüne setzen auf Spitzenkandidatin Rößner

Von Florian Schlecht
Tabea Rößner verspricht „einen Wahlkampf, der sich gewaschen hat“. Ihre letzte Kampagne endete früher als geplant: 2019 trat sie zur Oberbürgermeisterwahl in Mainz an, wo sie es gegen Amtsinhaber Michael Ebling und „Schlag den Raab“-Gewinner Nino Haase nicht in die Stichwahl schaffte.  Foto: dpa
Tabea Rößner verspricht „einen Wahlkampf, der sich gewaschen hat“. Ihre letzte Kampagne endete früher als geplant: 2019 trat sie zur Oberbürgermeisterwahl in Mainz an, wo sie es gegen Amtsinhaber Michael Ebling und „Schlag den Raab“-Gewinner Nino Haase nicht in die Stichwahl schaffte. Foto: dpa

Die Grünen haben einen Traum. Nach der Bundestagswahl am 26. September wollen sie erstmals die Kanzlerin stellen. In Umfragen liegen sie dicht vor der CDU. Beim digitalen Parteitag in Mainz, wo die rheinland-pfälzischen Grünen ihre Liste für die Wahl aufgestellt haben, strotzten sie daher vor Selbstvertrauen. Auch wenn A-Promis wie Annalena Baerbock oder Robert Habeck gar nicht zu Gast waren.

Lesezeit: 3 Minuten
Tabea Rößner, die mit 83,6 Prozent als Spitzenkandidatin im Land ins Rennen zieht, sagte forsch: „Mit unserer künftigen Kanzlerin Annalena Baerbock machen wir den Unterschied.“ Rößner ist bereits Bundestagsabgeordnete aus Mainz. 2019 trat sie zur Oberbürgermeisterwahl in der Landeshauptstadt an, wo sie es gegen Amtsinhaber Michael Ebling und „Schlag den ...
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Einwurf über den Landesparteitag der Grünen: „Leben in der Traumwelt oder den Traum leben“

Unser Landeskorrespondent Carsten Zillmann:

Carsten Zillmann
Carsten Zillmann
Foto: Jens Weber

Die rheinland-pfälzischen Grünen träumen vom Kanzleramt. „Mit unserer künftigen Kanzlerin Annalena Baerbock machen wir den Unterschied“, teilte die künftige Spitzenkandidatin Tabea Rößner den Landesdelegierten mit. Doch gerade Rößner und der Landesverband stehen für ein Problem auf dem Weg ins postmoderne Gebäude an der Spree: Traumhafte Umfragewerte endeten zuletzt mit ziemlich ernüchternden Ergebnissen in der Realität.

Aktuell sehen die großen Umfrageinstitute die Grünen bundesweit bei rund 25 Prozent. Es dürfte sich dabei fast um die Untergrenze handeln, um in einer künftigen Regierungskoalition wirklich den Führungsanspruch zu haben. Der Baerbock-Effekt, den die Kandidatenkür vor einigen Wochen hatte, scheint verpufft. Der Spitzenkandidatin gelingt es allerdings trotz fragwürdiger Kampagnen, die ihren Abschluss an einer Eliteuniversität diskreditieren wollen, inhaltliche Akzente zu setzen. Der grüne Landesverband ist auf diesen Schwung dringend angewiesen, denn er hechelt bei Wahlen dem Bundestrend und Ergebnis oft deutlich hinterher.

Rößner schaffte es in der Grünen-Hochburg Mainz gegen einen politischen No-Name nicht in die Oberbürgermeister-Stichwahl. Nach traumhaftem Umfragehöhenflug von 21 Prozent endete die Landtagswahlkampagne bei höchstens respektablen 9,8 Prozent, obwohl der Rückenwind aus Berlin kaum stärker hätte sein können. Hoffnung macht bedingt eine andere Wahl, die zur Blaupause werden könnte.

Die Kommunalwahl wurde 2019 zur grünen Welle, auf der viele Mandatsträger in die rheinland-pfälzischen Räte surften. Sie fand zeitgleich mit der Europawahl statt. 20,5 Prozent in Europa wurden zu – immerhin – 16,1 Prozent im Land.

E-Mail an: carsten.zillmann@rhein-zeitung.net

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