Nürburgring

Rock am Ring 2023: Alle wichtigen Infos zum Festival in der Eifel

Von Tim Kosmetschke, Stefan Schalles
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Papa Roach spielen in diesem Jahr bereits zum achten Mal auf Rock am Ring – die US-Band zählt damit zu den Eifel-Evergreens. Die Liste wird von den Toten Hosen angeführt, die zum zehnten Mal beim Festival auftreten. Es gibt aber auch Neulinge – sogar aus Rheinland-Pfalz. Foto: Kevin Ruehle

Rock am Ring: Diese drei Worte lassen die Augen vieler Musikfans leuchten. Am Freitag geht es los. Wer möchte, kann noch dabei sein: Das Festival ist nicht ausverkauft. Die Veranstalter erwarten mehr als 70.000 Menschen – die Kapazitäten sind deutlich größer. Miterleben kann man die Sause aber auch bequem vom heimischen Sofa oder Balkon aus. Was, wann, wo und wie – wir geben einen Überblick.

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Wie das Wetter wird: Ins Festivalgepäck gehört in diesem Jahr auf jeden Fall Sonnencreme: „Es zeichnet sich ein ganz ungewöhnliches Rock-am-Ring-Wetter ab: keine Unwetter, keine Gewitter, kein Regen und Matsch“, sagt Diplom-Meteorologe Jürgen Schmidt lächelnd – der Geschäftsführer von Wetterkontor weiß, dass es in der Eifel immer Kapriolen geben kann. In diesem Jahr sind die Aussichten aber rosig: „Einfach viel Sonnenschein, nur ein paar Wolkenfelder. Die Höchsttemperaturen liegen am Freitag bei 19 Grad, an Samstag und Sonntag sogar bei 22 Grad. Die Nächte sind recht frisch, und es weht ein zeitweise böiger Nordostwind.“

Wo es noch Karten gibt: 99 Euro: So viel kostet ein Tagesticket ohne Camping und Parkplatz – kaufen kann man es online unter www.rock-am-ring.com/tickets – und beispielsweise am Freitag die Foo Fighters und viele weitere Bands erleben. Auch Kompletttickets gibt es noch (ab 229 Euro). Aus Koblenz kann man sogar mit einem Shuttlebus hin- und wieder zurückfahren (Preis für Hin- und Rückfahrt: 27 Euro, „Flatrate“ fürs ganze Wochenende: 37 Euro). Über den Fahrplan wird ebenfalls auf der Festivalwebseite informiert.

Was geboten wird: Wer noch ein Ticket fürs gesamte Wochenende ergattert, darf sich auf 74 Bands freuen. Die meisten davon kommen übrigens aus den USA (29), gefolgt von Deutschland (17) und Großbritannien (11). Und längst ist Rock am Ring kein reines Rockfestival mehr. In diesem Jahr sind etwa 15 Prozent der Acts dem Genre Hip-Hop zuzuordnen – legt man einen Ticketgesamtbetrag von 300 Euro (mit Camping) zugrunde, zahlen Ringrocker also etwa 45 Euro für Rapmusik. Nichtsdestotrotz – Gitarrenklänge überwiegen, etwa bei den Toten Hosen, die am Sonntag ihr zehntes Gastspiel am Ring absolvieren. Die Düsseldorfer Punkrocker sind mit bislang neun die Band mit den häufigsten Auftritten in der Ring-Historie, gefolgt von Korn (acht), Bad Religion, Deftones, Papa Roach, Sportfreunde Stiller (jeweils sieben), Beatsteaks, Bullet For My Valentine, Donots, In Flames, Marilyn Manson, Metallica, The Prodigy, Volbeat und Muse (jeweils sechs).

Das Publikum bei Rock am Ring 2019 vor der Volcano Stage.
Das Publikum bei Rock am Ring 2019 vor der Volcano Stage.
Foto: Kevin Rühle

Wer am Ring debütiert: Von solchen Zahlen (noch) weit entfernt ist eine junge Band aus Rheinland-Pfalz: Die Gruppe Friends Don’t Lie feiert in diesem Jahr ihr Debüt beim legendären Eifelfestival, findet sich im Line-up neben Stars wie den Foo Fighters oder Kings of Leon, spielt auf der großen Bühne vor Tausenden Ring-Rockern. Ein Traum, den zahlreiche Musiker hegen und den der Warsteiner Bandcontest jedes Jahr einer Handvoll von ihnen erfüllt. Friends Don't Lie, die Sieger der aktuellen Ausgabe, kommen aus Neustadt an der Weinstraße. Markus Ziesch (29), Stefan Suchoroschenko (32) und Jens Ole Emser (29), die in dieser Formation erst sei 2020 zusammenspielen, setzten sich mit fünf Songs aus ihrer Erstlings-EP „Year Zero“ gegen Hunderte Mitbewerber durch. Bemerkenswert auch: Beim Bandcontest-Finale in Berlin feierten Friends Don’t Lie ihren ersten Liveauftritt; bei Rock am Ring spielen sie nun nach weiteren Konzerten in Neustadt an der Weinstraße und Köln ihren vierten Gig – am Freitag zwischen 14.30 und 15 Uhr auf der Orbit Stage. Wie die drei Musiker ihre Festivalpremiere erlebt haben, werden sie unserer Zeitung anschließend übrigens im Interview berichten.

Wo live gestreamt wird: Wer lieber zuhause bleibt, aber dennoch mitbekommen will, was am Ring läuft, kann via Livestream dabei sein. Das Festival wird von RTL+ live gezeigt. Die Streaming-Plattform von RTL hatte erstmals im vergangenen Jahr das Festival übertragen. Der Service ist unter tvnow.de zu finden – und das sogar kostenlos und frei zugänglich im Webbrowser auf RTLplus.de und über eine App, wie es in einer Ankündigung aus dem Hause RTL heißt. Gezeigt werden jeweils die Auftritte von den beiden Hauptbühnen (Mandora und Utopia Stage), nicht jedoch die Shows auf der dritten Orbit Stage.

Wie das Festival ankommt: Kritik an Rock am Ring ist so alt wie das Festival selbst – den einen ist das Programm zu bunt, den anderen nicht bunt genug, und früher war sowieso alles besser, vor allem die Preise. Wir haben unsere Leser auf Rhein-Zeitung.de gefragt: Wie ist Ihr Blick auf den Ring? 49 Prozent klickten die eher neutrale Antwort „Rock am Ring ist nichts für mich – aber ich wünsche jedem Fan viel Spaß“. Jeweils ein Viertel entschied sich für „Rock am Ring gehört definitiv zur Region – toll, dass es wieder losgeht“ oder „Rock am Ring ist nicht mehr, was es mal war – kein Wunder“ (die Umfrage ist nicht repräsentativ).