Kastellaun

HELFT UNS LEBEN und Möbel Preiss unterstützen Familie Voirin mit 8000 Euro: Ein neues Zuhause nach der Flut

Mobiliar für die Jugendzimmer ihrer Söhne Cedric und Samu fanden Gabriel und Jennifer Voirin bei Möbel Preiss. Walter Preiss, Chef des Möbelhauses (Mitte), versprach einen Extra-Rabatt. Beate Grabe, Repräsentantin der Rhein-Zeitung (2. v. links), übergab den symbolisch Scheck über 8000 Euro von HELFT UNS LEBEN.  Foto: Werner Dupuis
Mobiliar für die Jugendzimmer ihrer Söhne Cedric und Samu fanden Gabriel und Jennifer Voirin bei Möbel Preiss. Walter Preiss, Chef des Möbelhauses (Mitte), versprach einen Extra-Rabatt. Beate Grabe, Repräsentantin der Rhein-Zeitung (2. v. links), übergab den symbolisch Scheck über 8000 Euro von HELFT UNS LEBEN. Foto: Werner Dupuis

In der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 zerstörte eine Flutwelle unbeschreiblichen Ausmaßes das Ahrtal. Die Katastrophe kostete dort 134 Menschen das Leben, das Leid und die materiellen Schäden, die die Menschen erlitten haben, sind ein Jahr später noch unermesslich. Auch die Familie Voirin, die in Bad Neuenahr lebte, hat bei der Flut alles verloren. HELFT UNS LEBEN, eine Initiative der Rhein-Zeitung und ihrer Heimatausgaben für Kinder und Familien in Not, unterstützt die Familie mit ihren drei Kindern mit 8000 Euro.

Lesezeit: 2 Minuten
Anzeige

Viele Jahre lebten Gabriel und Jennifer Voirin (beide 41 Jahre alt) mit ihren drei Kindern Sydney (11), Cedric (9) und Samu (3) in der Poststraße in Bad Neuenahr – und damit nur wenige Meter von der Ahr entfernt – in ihrer geräumigen Wohnung im dritten Stock eines Mehrfamilienhauses. Bis in der Schicksalsnacht der Fluss in einer bis dahin nicht vorstellbar hohen Flutwelle das gesamte Tal überschwemmte.

Als das Wasser kontinuierlich stieg, die Straßen und das untere Stockwerk des Hauses überschwemmte, retteten sich die Nachbarn in die obere Etage. Ohnmächtig erlebten sie, wie das Wasser immer weiter stieg. Irgendwann begann das gesamte Gebäude, sich zu sich zu neigen.

„Spätestens da wurde uns allen klar, wie lebensbedrohlich für uns die Situation war“, erinnert sich die dreifache Mutter. Die Kinder weinten, allen stand die Angst und das Entsetzen im Gesicht. Hilferufe übers Handy oder Internet waren nicht möglich, da alle Kommunikationsnetze zusammengebrochen waren. Gemeinsam mit ihren Nachbarn und ihren Kindern haben die Voirins die Horrornacht überstanden. Ihre beiden in einem Parkhaus abgestellten Autos waren Totalschäden. Weil eines der Fahrzeuge nicht angemeldet und damit auch nicht versichert war, gibt es keine Entschädigung dafür.

Das wahre Ausmaß der Katastrophe wurde ihnen am nächsten Morgen bewusst. „Wir sind drei Tage nur durch kniehohen Schlamm gegangen, überall stand eine stinkende, dreckige Brühe.“ Letztendlich hat die Familie durch die Katastrophe alles verloren, inklusive ihrer Heimat, in der sie aufgewachsen sind und sich wohlfühlten.

In einem hochwassersicheren Haus bei Freunden fand die Familie, die auf keinen Fall voneinander getrennt werden wollte, einen ersten Unterschlupf. Zum Glück hatte der Arbeitgeber Verständnis für die prekäre Situation der Familie und unterstützte sie ebenfalls.

Dann begann die Suche nach einer neuen Wohnung. Notfalls auch weit weg von der Ahr, aber auf jeden Fall hochwasserfrei sollte sie sein. 1800-mal hat der Familienvater auf Wohnungsangebote reagiert, 1799-mal bekam er eine Absage. Haupthindernis waren immer die drei Kinder.

In Kirchwald bei Mayen wurden die Voirins dann fündig. Speziell für Flutopfer mit Kindern hatte ihr neuer Vermieter seine leer stehende Wohnung vorgesehen. Mangels Mobiliars war der Umzug schnell erledigt. Mit der Schule für die beiden Ältesten und einem Kitaplatz für den dreijährigen Samu gab es keine Probleme. Völlig unbürokratisch und rasch seien sie hier von den Behörden unterstützt worden.

Bei Möbel Preiss in Kastellaun konnten sich beide Jungs nun neue Jugendzimmer aussuchen. Für sich selbst schauten die Eltern nach einem passenden Schlafzimmer. Walter Preiss gab einen Extrarabatt auf den 8000-Euro-Scheck von HELFT UNS LEBEN in Höhe des Nachlasses, den die Preiss-Mitarbeiter bekommen. „Und wenn Sie nur 7000 Euro ausgeben, gebe ich Ihnen den Rest bar dazu“, versprach der Chef des Möbelhauses. wd