Wirscheid

HELFT UNS LEBEN: Eulbergs spenden lieber als beschenkt zu werden

Ria und Aloisius Eulberg gehen nun schon ein halbes Jahrhundert gemeinsam durchs Leben, 50 Jahre Seite an Seite. Für dieses Jubiläum haben sich die beiden etwas ganz Besonderes überlegt.

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Seine Goldhochzeit hat das Paar, das in Wirscheid im Westerwaldkreis zu Hause ist, mit vielen Ortsvereinen, mit Familie und Freunden gebührend gefeiert.Denn Aloisius Eulberg feiert für sein Leben gern, wie seine Frau mit einem liebevollen Augenzwinkern erzählt. Auf Geschenke haben die Eulbergs zu ihrer Goldhochzeit aber ganz bewusst verzichtet: Stattdessen baten die beiden ihre Gäste um Spenden für die Initiative unserer Zeitung HELFT UNS LEBEN, die seit mehr als 25 Jahren Menschen in Not hilft.

„Wir sind in einem knackigen Alter“, sagt der 77-jährige Westerwälder und fügt schmunzelnd hinzu: „Es knackst bei uns an allen Stellen. Aber es geht uns gut. Wir haben alles, was wir brauchen. Deshalb möchten wir lieber an die Menschen denken, denen es nicht so gut geht. Und so haben wir beschlossen, anstelle von Geschenken für einen guten Zweck der Aktion zu spenden“, schildert der Wirscheider. Und so konnte das Ehepaar stattliche 2640 Euro an HELFT UNS LEBEN überweisen.

„Wir haben uns sehr darüber gefreut, dass Sie uns unterstützen wollen“, freut sich Manuela Lewentz-Twer über das Engagement des Ehepaares. Die stellvertretende Vorsitzende der Leser-Spendeninitiative besuchte das Ehepaar jetzt gemeinsam mit Geschäftsführer Hans Kary – ganz einfach, um für die Spende persönlich Danke zu sagen. „Mich hat die Herzlichkeit der Familie Eulberg berührt, dass sie ganz bewusst zur Goldhochzeit auf Geschenke verzichtet, um Menschen in Not zu helfen“, sagt Manuela Lewentz-Twer begeistert. Nur Dank solcher großzügiger Spender könne HELFT UNS LEBEN andere Menschen unterstützen, betont sie.

Seit Jahren setzt sich das Ehepaar Eulberg für Menschen in Not ein. „Wir haben leider keine Kinder bekommen können. Deshalb haben wir uns entschlossen, uns für Kinder auf der Welt, die in Armut leben, zu engagieren“, sagt Aloisius Eulberg. Und so unterstützt das Ehepaar die Aktion unserer Zeitung bereits seit ihren Anfängen: Viele Jahre lang spielte Eulberg mit seinem Akkordeon bei Vereins- und Familienfeiern in der Vorweihnachtszeit zugunsten der Spendeninitiative auf. Darüber hinaus haben die Eulbergs bereits sechs Schulpatenschaften für Kinder in Indien über die „Kindernothilfe“ übernommen. Zurzeit unterstützen sie ihr siebtes Patenkind.

Dank solcher hilfsbereiter Leser hat die Aktion unserer Zeitung seit 1979 bis heute mehr als 25 Millionen Euro für Hilfsprojekte zur Verfügung stellen können. Etwa 95 Prozent der Mittel kommen bedürftigen Menschen im Verbreitungsgebiet unserer Zeitung, sprich direkt vor unserer Haustüre, zugute. Dabei fließen die Spenden ohne Abzüge zu 100 Prozent in die Hilfsprojekte. Der Vize-Vorsitzenden ist es wichtig, sich persönlich zu engagieren und die bedürftigen Familien kennenzulernen. „Wir schauen uns jeden Fall selbst an und prüfen die Projekte nach unseren Kriterien der Bedürftigkeit“, erläutert Geschäftsführer Kary.

Für diese Arbeit nimmt sich Manuela Lewentz-Twer zwei Tage in der Woche Zeit. Jedes Hilfsprojekt wird in der Regel drei bis zehn Monate betreut, sagt sie. Da gilt es, Kontakt mit Ärzten, Krankenkassen, staatlichen Stellen oder mit Sanitätshäusern aufzunehmen, wenn etwa eine besondere Prothese oder eine Gesundheitsmatratze nötig sind. Bei ihrem ehrenamtlichen Engagement ist sie Menschen begegnet, die schwere Schicksalsschläge verkraften müssen. „Bei manchen Begegnungen schluckt man. Vieles nimmt man mit nach Hause. Es ist wichtig, darüber zu sprechen“, sagt sie ganz offen. „Aber es ist eine schöne Aufgabe, und wir sind glücklich, wenn wir am Ende die Gewissheit haben, wir konnten helfen, und die Familien haben mehr Lebensqualität“, sagt Lewentz-Twer. Die Erfahrung haben auch die Eulbergs gemacht. „Freude, die man gibt, kehrt ins eigene Herz zurück“, so das Paar.

Spende für drei Projekte

Ria und Aloisius Eulberg haben sich in Absprache mit HELFT UNS LEBEN entschieden, drei Projekte der Initiative in der Region zu unterstützen. Sie möchten gern Michael Mallmann aus Bad Ems helfen, der unter einer speziellen Form der Kleinwüchsigkeit leidet. Auch das Schicksal von Marlies Jung aus Boppard-Buchenau bewegt das Paar. Die alleinerziehende Mutter hat zwei Söhne, die an Muskelschwund leiden. Hilfe soll auch Patrick aus Leutesdorf bekommen, der nach einem Unfall im Rollstuhl sitzt.

Von unserer Redakteurin Stephanie Kühr