Nach Rücktritt des Wäller Bezirksdekans: Pfarrer Winfried Roth meldet sich zu Wort
„Liebe Gemeindemitglieder, gerne hätte ich an diesem Wochenende das Pfingstfest mit Ihnen gefeiert! Aber aufgrund der Ereignisse der letzten Tage bin ich dazu nicht in der Lage“, teilt Roth in der Stellungnahme mit, die die Pfarrei Maria Himmelfahrt in Hachenburg veröffentlichte.
„Ich werde mich in den kommenden Wochen aus der Öffentlichkeit zurückziehen in der Hoffnung, dass sich die Wogen etwas glätten können. Vom Amt des Bezirksdekans bin ich zurückgetreten. Die Situation hat mich schwer getroffen und ich weiß zu diesem Zeitpunkt noch nicht, wie es weitergehen kann“, heißt es weiter.
„Ausdrücklich sage ich noch einmal, wie sehr ich die Vorfälle bedauere. Ich möchte aber den Berichten des Bistums und des Bischofs, der einige Male dazu Stellung bezogen hat, an dieser Stelle nichts weiter hinzufügen. Ich bedauere es sehr, dass ich wahrscheinlich einige von Ihnen enttäuscht habe und bitte um Verzeihung. Ich hoffe, dass ich nach einiger Zeit des Abstands wieder zurückkommen und meinen Dienst als Pfarrer fortsetzen kann. Gerne will ich das Meinige dazu tun, aber es liegt nicht allein in meinen Händen. So bitte ich Sie um Ihr Gebet!“
Roth war im Dezember 2020 zum Bezirksdekan ernannt worden. Im Mai kamen Vorwürfe sexueller Belästigung gegen Roth aus den Jahren 2000 und 2007 auf, nachdem in der Beilage Christ & Welt der Wochenzeitung Die Zeit darüber berichtet wurde. Am Donnerstag bot der 64-Jährige seinen Rücktritt selbst an, den Bischof Bätzing mit sofortiger Wirkung entgegennahm.