Was soll da noch schiefgehen, wenn der „Papst“ seine segnende Hand drüberhält? Mit einem Schmunzeln hatte Schirmherr Edgar Reitz dem Simmerner Filmfestival seinen Segen erteilt. Wohl wissend, dass nach der gelungenen Premiere des Simmerner Filmfestivals 2019 bei der Wiederholung im Jahr 2020 selbst eine Corona-Krise nicht dazwischenfunken kann. Dann machen wir halt Autokino – so oder ähnlich werden die Pro-Winzler und Urs Spörri entschieden haben, als die Pandemie das öffentliche Leben lahmlegte und noch lange nicht absehbar war, wann und ob überhaupt wieder kulturelle Veranstaltungen und Kinobesuche möglich sein würden. Und hier genau liegt das Erfolgsgeheimnis aller Veranstaltungen im Pro-Winzkino. Neun Filmbegeisterte behalten ihr Ziel immer vor Augen und lassen sich nicht so schnell aus der Bahn werfen.
Im vergangenen Jahr war man an seine Grenzen gestoßen, weil der Arbeitsaufwand für das Team der Ehrenamtlichen doch enorm war. Schon frühzeitig hatten die Pro-Winzler sich für eine Wiederholung, ja sogar für eine ständige Einrichtung eines Filmfestivals in der Kreisstadt bereit erklärt, unter der Voraussetzung, dass dies auf professionelle Basis gestellt werde. Im Simmerner Stadtrat stimmte man dafür, Geld in die Hand zu nehmen und einen finanziellen Beitrag zu leisten – wohl wissend, dass Geld immer dann gut angelegt ist, wenn Pro-Winzkino draufsteht. Mit Urs Spörri hat man außerdem einen Filmverrückten im Boot, den man – so scheint es – eher bremsen muss, angesichts seiner Ideen. Das Zusammenspiel zwischen der Hingabe von Pro-Winzkino und Spörri, gepaart mit Professionalität und Rückendeckung eines Edgar Reitz, ergibt eine Erfolgsformel, der sich ein Kultursommer Rheinland-Pfalz kaum entziehen kann. Da bleibt nur noch, die Hoffnung mit den Pro-Winzlern zu teilen, dass ein solches Festival künftig auch wieder in den Kinosälen stattfinden kann.