Kurt Pelzer von der der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen beleuchtete das Potenzial und die Wirtschaftlichkeit des Bopparder Bades. Grundlage der Pelzer-Untersuchung ist eine Wasserfläche von 460 Quadratmetern, was der Größe des bisherigen Bads entspricht, das 2010 geschlossen wurde. Der Neubau soll über ein Schwimmbecken mit fünf Bahnen, über ein 115 Quadratmeter großes Lehrschwimmbecken sowie über ein 30 Quadratmeter großes Kinderbecken verfügen. Daraus errechnet sich eine Wasserfläche von 21 Quadratmeter pro Einwohner. „Der Landesdurchschnitt liegt bei 12,35 Quadratmeter“, erklärte Pelzer. Die geplante Hallenbadwasserfläche sei in Boppard je 1000 Einwohner sei um rund 69 Prozent größer als im Landesdurchschnitt. Und die durchschnittlichen Besuche pro Jahr betrugen bis zur Schließung des Bopparder Hallenbads im Jahr 2010 ca. 55 Prozent des aktuellen Landesdurchschnitts, rechnete Pelzer vor.
Auch im Hinblick auf das Einzugsgebiet habe ein neues Sporthallenbad in Boppard keine guten Karten, erklärte der Gutachter. Nach seinen Berechnungen hätte das neue Bad einen Einzugsbereich von 22.000 Einwohnern auf einer Fläche von 71 Quadratkilometern.
Als direkte Konkurrenz zu einem Bad in Boppard nannte Pelzer das Bad in Emmelshausen. Und das steht in Bezug auf die durchschnittliche Besucherzahl pro Quadratmeter Wasserfläche deutlich besser da als ein Bad in Boppard. Das ergebe sich aus der wesentlich kleineren Wasserfläche in Emmelshausen.
Auch bei der Auslastung – Besuch je Quadratmeter Wasserfläche – lag Boppard bis zur Schließung 45,8 Prozent schlechter als im regionalen Durchschnitt. Und die absolute Jahresbesuchszahl lag mit 23.522 rund 49 Prozent niedriger als im Durchschnitt der Bäder der Region. Die neu geplante Wasserfläche in Boppard (460 m²) sei rund 23 Prozent größer als der regionale Durchschnitt (373 m²).
Hinsichtlich der Ausstattung sei das geplante Bad in Boppard mit denen in Emmelshausen und Kastellaun vergleichbar, und die untersuchten Altersgruppen des Einzugsgebiets liege in Boppard um 0,3 Prozent niedriger als im Landkreis, wobei vor allem die Altersgruppe der über 65-Jährigen in Boppard um 4 Prozent höher liegt als im Landkreis. Pelzer folgert daraus: „Der höhere Anteil der älteren Bevölkerung im Einzugsgebiet sollte bei der Wahl der Nutzungsmodule in einem neuen Hallenbad Berücksichtigung finden.“ Da die Stadt Boppard ja zusätzlich das örtliche Thermalwasser in dem geplanten neuen Bad nutzen möchte, verbessere dies die Ausgangslage, erläuterte der Gutachter. tor