Es brennt lichterloh, doch es fehlt an geeigneten Löschmitteln, um dem Flächenbrand zügig beizukommen. Ein Eimer Wasser – mal von der einen, dann wieder von der anderen Seite – das genügt einfach nicht.
Dieses Bild aus dem Brandschutz trifft es ganz gut, wenn es um die medizinische Versorgung der Menschen gerade im ländlichen Raum geht. Und die von den Flammen Eingeschlossenen, also die Menschen mit dem Versorgungsbedarf? Bei ihnen regiert und wächst die Verzweiflung. Das hat der lebhafte Diskussionsabend, zu dem CDU-Landratskandidatin Anke Beilsein geladen hatte, deutlich gezeigt.
Und nun? Soll ein Kreis die Waffen strecken, sich der Not ergeben? Nein. Deshalb ist es in der Tat gut und richtig, eine im wahrsten Sinne anregende, mit klugen Impulsen gespickte Diskussion wie in Bremm zu führen. Wer Landrätin werden will, muss einen Kreis im Wettbewerb um die knappe Ressource Ärzte möglichst gut aufstellen. Keine Frage. Nichts zu tun, darf keine Option sein. Bei beiden Kandidatinnen – Beilstein und Sonja Bräuer (SPD/FWG/Grüne) – steht die Thematik deshalb zu Recht auf der Agenda.
Der Abend in Bremm offenbarte: Das Gesundheitssystem braucht vor allem eine radikale Vereinfachung. Wer einen Großbrand löschen will, muss straff und klar organisiert sein, auch von Zuständigkeiten und Kompetenzen her. Gelingt das im Gesundheitssystem? Aus Sicht der darauf Angewiesenen nicht. Im Gegenteil. Woran es liegen könnte? Jeder echte, tiefe Einschnitt ist schmerzhaft. Höchste Zeit für alle Verantwortlichen, Schmerzen endlich auszuhalten.
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