Wissen

„Rattenhaus“ in Wissen: Veterinäramt beendet Großeinsätze – Rund 1200 Tiere eingesammelt

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Symbolbild Foto: dpa

Das Veterinäramt der Kreisverwaltung Altenkirchen hat am Mittwoch dieser Woche – erneut tatkräftig unterstützt durch die Initiative Notfallratten Rhein-Ruhr und deren Netzwerk aus etlichen Tierschutzorganisationen – die Auflösung einer private Rattenhaltung in einem Haus in Wissen weitgehend beendet.

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Bei drei Einsätzen, so die Kreisverwaltung in einer Pressemitteilung, wurden rund 1200 Farbratten aus dem Haus geholt und an Tierschutzinitiativen und private Pflegestellen, teilweise bundesweit, übergeben. Zum Teil waren die Tiere in schlechtem Zustand und mussten tierärztlich behandelt werden, teilweise waren sie trächtig.

Erneute Vermehrung soll verhindert werden

Zwar gibt es nun noch einen kleinen Restbestand, der jedoch voraussichtlich mit weitaus geringerem Aufwand geborgen werden kann. Der Tierhalterin, die bei den Räumungseinsätzen kooperativ war, wird zur Auflage gemacht, dass sie nur noch maximal zehn Ratten männlichen Geschlechts halten darf, um eine erneute Vermehrung zu verhindern. Die Einleitung eines Ordnungswidrigkeitenverfahrens wird geprüft.

Hintergrund: Das Veterinäramt war in den letzten Monaten durch Hinweise aus der Bevölkerung auf die große Haltung aufmerksam geworden, die Halterin war allerdings bei ersten Kontakten nicht einsichtig und nicht in der Lage, sich selber um eine notwendige erhebliche Reduzierung des Bestandes zu kümmern. Die Kreis-Veterinäre sprechen in diesem Zusammenhang vom so genannten Animal Hoarding. Laut Tierschutzbund lässt sich der Begriff mit „Tiersammel-Sucht“ oder „Tierhorten“ übersetzen. Es beschreibt demnach ein Phänomen, bei dem Menschen Tiere in einer großen Anzahl halten, aber nicht erkennen, dass es den Tieren in ihrer Obhut schlecht geht. Oft fehlt es angesichts der großen Anzahl an Tieren an Hygiene und tierärztlicher Versorgung.