Koblenz

Streit um Antibiotikum: Polizei schmeißt Vater aus Krankenhaus in Koblenz

Viel hilft viel? Nicht bei Medikamenten. Vor allem sollten es die richtigen Wirkstoffe sein – ein Vater in Koblenz wollte das aus lauter Sorge für sein Kind nicht einsehen.
Viel hilft viel? Nicht bei Medikamenten. Vor allem sollten es die richtigen Wirkstoffe sein – ein Vater in Koblenz wollte das aus lauter Sorge für sein Kind nicht einsehen. Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Fernando Gutierrez-Ju

Weil er für sein Kind lautstark ein Antibiotikum forderte, handelte sich ein 29-Jähriger in Koblenz Ärger mit der Polizei ein – das wäre nicht nötig gewesen: Sein Kind hatte einen viralen Infekt, sodass Antibiotika nutzlos sind.

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Einen reichlich absurden Medzin-Streit gab es am Sonntag, 22. Januar, in einem Koblenzer Krankenhaus: Wie die Polizei mitteilt, wurde sie gegen 20 Uhr zu dem Klinikum in der Koblenzer Straße gerufen (dort befinden sich der Kemperhof und dessen Kinderkrankenhaus), da ein aggressiver Mann sich geweigert habe, das Krankenhaus zu verlassen.

Der Grund: Der 29-Jährige habe „vehement” ein Antibiotikum für sein Kind gefordert. „Davon ließ er auch nicht ab, als die Ärzte ihm erklärten, dass ein viraler Infekt bei dem Kind vorliege, bei dem Antibiotika nicht wirksam sind”, so die Polizei.

Nach einer längeren Diskussion habe sich der Vater schließlich mit den Fakten abgefunden. Die Polizei erteilte ihm einen Platzverweis. Es ist nicht das erste Mal, dass Unwissen über medizinische Vorgänge in Koblenz die Behörden auf den Plan ruft: Eine Apotheke bekam es 2021 wegen vermeintlicher Corona-Globuli mit der Staatsanwaltschaft zu tun, das Verfahren wurde später eingestellt.