Seychellen

Wunderschöne Seychellen-Inseln: Auch Regen kann das Glück im Paradies nicht trüben

Dunkle Wolken über den Seychellen? Ja, das gibt es auch. Doch gerade Regentage bieten auf dem oft als Paradies titulierten Archipel ungeahnte Möglichkeiten. Die Riesenschildkröten auf Curieuse Island etwa verstecken sich bei Sonne im Dickicht der Regenwälder, doch wenn es regnet, kommen sie heraus und lassen sich sogar am Strand füttern.
Dunkle Wolken über den Seychellen? Ja, das gibt es auch. Doch gerade Regentage bieten auf dem oft als Paradies titulierten Archipel ungeahnte Möglichkeiten. Die Riesenschildkröten auf Curieuse Island etwa verstecken sich bei Sonne im Dickicht der Regenwälder, doch wenn es regnet, kommen sie heraus und lassen sich sogar am Strand füttern. Foto: Andreas Nitsch

Wer verbindet damit nicht kilometerlange weiße Strände, diamantklares Wasser und eine nicht untergehen wollende Sonne? Dass es auf dem 115 Inseln umfassenden Archipel im Indischen Ozean, rund 1000 Kilometer östlich des Kontinents Afrika gelegen, auch mal regnet und stürmt, dass über der Hauptinsel Mahe und ihren vielen Schwestereilanden auch nicht selten heftige Gewitter niedergehen, wird von jedem potenziellen Sucher nach dem optimalen Urlaubsziel gern verdrängt oder gar nicht erst in Erwägung gezogen.

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Aber Regen hin, Gewitter her – die Seychellen bleiben das, wofür sie in aller Welt bekannt sind: ein Paradies. Und das aus gutem Grund, denn auch oder gerade bei vermeintlich nicht so gutem Wetter bieten sich beste Gelegenheiten, Land, Leute und Natur dieses beinahe schon legendären Urlaubsgebietes kennenzulernen.

Welche aber sind die schönsten Inseln der Seychellen, die als die größten Schätze dieser Welt gelten? Topografisch zu Afrika gehörend, verteilen sie sich bis zu 1600 Kilometer vom afrikanischen Kontingent entfernt auf einem atemberaubend großen Meeresgebiet. Jede für sich besitzt ihren ganz eigenen Charme. Die aus Wiesbaden stammende Seychellen-Expertin Simone Schwerdtner, die seit zwei Jahren auf La Digue lebt, empfiehlt für die erste Reise auf die Seychellen, sich auf die Hauptinseln Mahe mit der Hauptstadt Victoria, Praslin und eben La Digue zu beschränken.

Bei diesem Inselhopping sollte man mindestens drei Nächte für jede Station einplanen, sonst wird es zu stressig. Wer auf der Suche nach etwas Besonderem ist, das ruhig etwas mehr kosten kann, besucht eine der privaten Inseln. Simones Favoriten sind Félicité, Denis und Bird Island. Auf diesen abgelegenen Oasen gibt es jeweils nur eine einzige Unterkunft, und es kommt richtiges Robinson-Crusoe-Feeling auf. Die Natur dort ist besonders ursprünglich, und der Besucher bekommt ein Gefühl dafür, wie es vor mehr als 250 Jahren auf den Seychellen gewesen sein muss, als es noch keine Besiedlung gab.

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Etwas turbulenter geht es auf Praslin zu, der zweitgrößten Insel der inneren Seychellen. Sie ist etwa zwölf Kilometer lang und fünf Kilometer breit. Im Nordwesten liegen zwei der weltweit schönsten Strände, die „Anse Lazio“ und die nur knapp 300 Meter breite „Anse Georgette“. Sie liegen nur wenige Hundert Meter voneinander entfernt. Nachteil: Wer von einem Strand zum anderen möchte, muss mit Auto oder Bus einmal um die gesamte Insel fahren. Eine Dreiviertelstunde muss man dafür einplanen – oder den beschwerlichen Seeweg schwimmend bestreiten, der wegen der teils unberechenbaren Meeresströmungen nicht zu empfehlen ist.

Eine Besonderheit ist zudem: Die „Anse Georgette“ liegt am Ende eines Golfplatzes. Wer dort hinmöchte, muss sich einen Tag zuvor im Constance Lémuria Resorts anmelden. Vor dem Badevergnügen liegt dann aber noch ein etwa 30-minütiger Fußmarsch vom bewachten Eingangstor zum Strand. Ab er lohnt sich.

Sollte der Himmel mal bewölkt sein oder es sogar regnen, empfiehlt sich ein Besuch des Vallée de Mai, eines wundervollen Nationalparks, der 1983 von der Unesco in die Liste des Weltnaturerbes aufgenommen wurde. Dort ist die Luftfeuchtigkeit ohnehin immer hoch, und die dichten Blätter der hoch gewachsenen Coco-de-Mer-Palmen, die nur auf Praslin und Curieuse wachsen, halten den Regen etwas ab. Frösche, Geckos sowie den Black Parrot (Schwarzer Papagei) und den Bülbül entdeckt man ebenso auf einem Rundgang.

Von Praslin ist es nicht weit bis zur Insel Curieuse. Die dort frei umherkriechenden Riesenschildkröten, die bei Regen ihre Verstecke im Dickicht verlassen, sind sicher die Hauptattraktion. Spannend ist aber auch die Geschichte einer ehemaligen Quarantänestation für Leprakranke (1833 bis Mitte 20. Jahrhundert). Heute sind in dem alten Arzthaus, einem französischen Kolonialbau von 1870, ein kleines Museum und das Besucherzentrum untergebracht.

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Wissenswertes für Reisende

Zielgruppe: Natürlich sind die Seychellen ein Ziel für Strandurlauber. Aber auch Familien mit Kindern oder Wanderer und Abenteurer kommen auf den 115 Inseln der unterschiedlichsten Ausprägungen auf ihre Kosten.
Beste Reisezeit: Mai bis Oktober. Allerdings schwanken die Temperaturen das ganze Jahr über kaum. Sie liegen bei 28 bis 30 Grad. Die Monate Dezember bis März gelten als Regenzeit.

Wer La Digue ansteuert, läuft Gefahr, sich zu verlieben. Dass dort keine Autos erlaubt sind, ist allerdings eine Mär. Längst sind auf La Digue ein paar Dutzend Taxis und Lieferwagen unterwegs. Hauptfortbewegungsmittel ist aber das Fahrrad. Nur wenige Minuten benötigt man damit zur „Grand Anse“. Fotomotive gibt's dort im Überfluss, und im Old Pier Café – es liegt in einer alten Kokosnuss- und Vanilleplantage direkt am Strand – wird das vielleicht beste vegetarische Curry zubereitet.

Ausgangspunkt einer jeden Reise auf die Seychellen ist die Hauptinsel Mahe mit der kleinsten Hauptstadt der Welt: In Viktoria leben gerade mal 3000 Menschen. Gerühmt werden zwar stets der täglich stattfindende Sir Selwyn Selwyn Clarke Market und das Wahrzeichen der Stadt, der Clocktower (Uhrenturm), noch faszinierender aber ist der Bazar Labrine – der allerdings nur mittwochs von Anbruch der Dunkelheit bis gegen 23 Uhr stattfindet. Souvenirs werden angeboten, aber in erster Linie einheimische Speisen vom Grill oder auch landestypische Cocktails. Bei Regen rücken Seychellois und Touristen unter Zeltplanen zusammen, und am Lagerfeuer wird gemeinsam gesungen.

Was allen Inseln gemein ist: Es gibt zahlreiche Möglichkeiten zum Schnorcheln. Und das sollten sich auch Anfänger nicht entgehen lassen. Es ist einfach atemberaubend – wie ein Urlaub auf den Seychellen überhaupt.

Von unserem Redakteur Andreas Nitsch

Unsere Ausflugstipps:

  • Sir Selwyn Selwyn Clarke Market: Im Zentrum der Hauptstadt Viktoria gelegen, ist er Umschlagplatz nicht nur für Fische, Gewürze und exotische Früchte.
  • Takamaka-Rumdestillerie im Osten der Hauptinsel Mahe: Die spannende Geschichte der Rumherstellung reicht zurück bis in das Jahr 1792.
  • Vallée de Mai: Der Naturpark auf Praslin zählt zum Unesco-Weltnaturerbe.
  • Bird Island: Die nicht einmal ein Quadratkilometer große Insel ist ein Mekka für Vogelbeobachter.
  • Curieuse: Auf der kleinen Insel wächst die berühmte Seychellen-Nuss Coco de Mer, und man findet neben beeindruckenden Mangrovenwäldern auch zahlreiche Riesenschildkröten.

Unser Autor ist gereist mit Turkish Airlines via Istanbul und hat übernachtet in den Cote D'OR Apartments auf Praslin, im The Palm Seychelles auf Mahe, im Hilton Labriz Resort und Spa auf Silhouette Island sowie im Hilton Northholme auf Mahe. Diese Reise wurde unterstützt von SeyVillas.

Weitere Infos sind unter www.seyvillas.com und www.seychelles.travel zu finden.