Reisebericht: Jordanien hofft auf Auferstehung des Tourismus

Die Hauptstadt Amman ist wie das ganze Land geprägt von sunnitischen Arabern. Foto: Christian Kunst
Die Hauptstadt Amman ist wie das ganze Land geprägt von sunnitischen Arabern. Foto: Christian Kunst

Wenn die Welt derzeit in den Nahen Osten schaut, denken wohl die wenigsten an Tourismus, sondern an den Terror der IS-Miliz, Religionskriege und zuletzt an die Hinrichtungen in Saudi-Arabien. Dabei gibt es dort eine zum Teil einzigartige Kultur- und Naturlandschaft zu bestaunen und zu bereisen. Wie in Jordanien. Dort ist der Tourismus nach dem Aufflackern des islamistischen Terrors im Jahr 2011 um 60 bis 80 Prozent eingebrochen. Unser Redakteur Christian Kunst hat das Land bereist. Lesen Sie hier seine Erfahrungen in einem arabischen Land umgeben von Terror und Unsicherheit.

Lesezeit: 11 Minuten
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Amman ist eine typische moderne arabische Hauptstadt

Christian Kunst

Moderne Elemente verbinden sich im Straßenbild mit arabischer Tradition.

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Kritisch wird der westliche Besucher beäugt. Doch die Neugier überwiegt.

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Bis in die späten Abendstunden pulsiert das Leben in den Straßen Ammans.

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Ein Besuch in einem der vielen Basare lohnt sich. Nicht nur zum Feilschen, sondern auch für tolle Fotomotive.

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Auch auf den Straßen lohnt es sich, die Augen offenzuhalten. Dann können einen freundliche und lustige Jordanier wie diese in einem Friseursalon begegnen.

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Oder man begegnet dem Duke alias Mamdouh Bisharat, einem wohlhabenden Mäzen, der in seiner Villa über den Dächern Ammans residiert.

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Er hat sein Geld auf seinen landwirtschaftlichen Farmen im fruchtbare Norden des Landes gemacht.

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Heute lädt er Politiker und Künstler in seinen Diwan in seiner Villa ein.

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Solch eine reiche Auswahl an Dips und leckeren Speisen ist typisch für die jordanische Küche.

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Typisch ist auch die Begegnung mit einem Kamel auf der Straße.

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Auch solche Mosaiksteinkünstler wie hier in einem Behindertenbetrieb gehören in Jordanien zur reichen Tradition.

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Frauen tragen ein Kopftuch, sind aber gleichberechtigte Mitarbeiter in dem Betrieb.

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Die wohl berühmteste Mosaikkarte ist die in einer Kirche nahe Madaba. Auf ihr ist eine sehr frühe Darstellung des Heiligen Landes und vor allem Jerusalems zu sehen.

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Oder man blickt wie einst Moses vom Berg Nebo aufs Heilige Land.

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Ein grandioser Panoramablick.

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Wohl nur noch zu überbieten von Petra, hier ein Blick in das Tal vor der geheimnisvollen Stadt der Nabatäer.

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Bereits dort sind fantastische Obeliskengräber zu bestaunen.

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Am Ende eines langen Tals entlang 70 Meter hohen Felsen öffnet sich der Fels plötzlich und zeigt...

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... das legendäre Schatzhaus am Eingang der antiken Felsenstadt Petra. Ein Schatz ist nicht darin, sondern nur die Gräber der Nabatäer-Könige.

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Staatliche Polizei und die Polizei der Beduinen beschützen das Unesco-Welterbe und seine Besucher.

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Vor mehr als 2000 Jahren haben die Nabatäer ihre Gräber und Häuser in den Fels von Petra gehauen.

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Dabei hatten sie nur die Kraft ihrer Hände und die Hilfe von Kamelen.

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Und die Esel nicht zu vergessen. Und wozu die in der Lage sind, zeigt dieses Bild.

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Futuristisch-schöne Felsenstadt Petra

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Die Nabatäer integrierten in ihre Bauweise viele andere Stile. Hier die Überreste eines Römischen Amphitheaters

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Sogar gewaltige Höhenmeter überwanden die Nabatäer, um ihre Felsenhäuser und -gräber zu bauen.

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Zurück auf dem 1,5 Meter langen Weg ins Tal von Petra. Nur auf zwei schmalen Pfaden ist die Felsenstadt zu erreichen.

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Ein Muss für jeden Jordanien-Besucher: die Taufstelle Jesu nahe dem Jordan.

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Hier ist der Jordan so schmal, dass man ins Nachbarland Israel hinüberschauen kann.

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Gehört ebenfalls zum Pflichtprogramm eines Jordanien-Urlaubs: ein Bad im Toten Meer...

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...natürlich mit Zeitung...

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Toll ist auch ein Besuch der Wüste Wadi-Rum. Übernachtet wird im Beduinenzelt.

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Natürlich ist man dabei weich gebettet.

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Eine Wanderung zu solch tollen steinernen Rundbögen gehört auch zum Wüstenerlebnis.

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Genauso wie das Essen im Beduinenzelt.

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Das Jordanien auch eine reiche römische Tradition hat, zeigt sich in Jerash.

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Doch dort sind auch viele leere Stätten wie hier das Amphitheater zu sehen. Um 60 bis 80 Prozent ist die Zahl der Touristen seit 2011 zurückgegangen.

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Der Autor selbst kann diesen Rückgang nicht ganz nachvollziehen. Er hat sich in Jordanien sicher und aufgehoben gefühlt, versteht aber auch, dass Touristen Angst vor einer Reise in den Nahen Osten haben.

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Dort, wo sich vor gut 2000 Jahren eine der Metropolen dieser Welt befand, ist es heute still geworden. Besonders an diesem Abend. Der Weg zu diesem geheimnisvollen Ort in Jordanien ist steinig, schmal und dunkel. Nur kleine Lichter auf dem Pfad weisen den 1,5 Kilometer langen Weg durch die Schlucht, eingekesselt von 70 Meter hohen Felsen. Die Richtung weisen Hunderte wispernde Stimmen, die wie Wind durch das Tal ziehen. So fremd die Sprache mancher klingt – in ihren Tönen schwingen Neugierde, Bewunderung, Achtung, manchmal fast Demut mit.

Noch einmal windet sich der Pfad durch das Tal, die Felsen rücken so nah aneinander, dass es einem schwarz vor Augen wird. Dann rücken sie ein wenig auseinander und öffnen ein schmales Fenster, durch das man das magische Ziel der Pilger erahnen kann. Erst einige Schritte weiter ist die Sehnsucht gestillt. Tausende kleine Lichter stehen auf den Stufen vor einer gewaltigen Felswand, in der ein riesiger griechischer Tempel zu stehen scheint. Erst bei näherem Betrachten zeigt sich, dass die Säulen in den Fels geschlagen sind. Im nächtlichen Schein verfärbt sich der Stein des Schatzhauses von Petra blutrot.

In mehreren Reihen haben sich Touristen aus vielen Ländern auf Matten niedergelassen. Andächtig lauschen sie der Flötenmusik der Beduinen. Immer wieder klicken Fotoapparate, es blitzt, Smartphones überall. Irgendwann begreifen viele, dass dies in der Dunkelheit keinen Sinn ergibt. Es wird stiller, fast meditativ. Manche Pilger scheinen den Ort fast anzubeten. Als die Beduinen im Dunkeln verschwinden und „Petra by Night“ zu Ende ist, gehen viele schweigend, manche wispernd zurück auf den Pfad durch die Felsenschlucht.

Am Morgen danach ist der Gang durch die Felsenschlucht noch imposanter. Nicht nur weil Licht und Schatten den roten Stein in ein wechselndes Farbenspiel tauchen. Erst jetzt wird sichtbar, wie kunstvoll und technisch clever das geheimnisvolle Volk der Nabatäer dieses Tal und seine Felsen im Süden Jordaniens vor 2000 Jahren geformt haben. Rund um die Felsenschlucht – einem von nur zwei schmalen Zugängen zu der Stadt der Nabatäer – hat das Beduinenvolk ein 28 Kilometer langes Wassersystem angelegt und dabei auf geschickte Weise das Gefälle des Geländes genutzt, erklärt Reiseleiter Raed Alhaddad. Sogar einen 30 bis 40 Meter langen und 25 Meter hohen Tunnel haben sie in den Fels gehauen, um das im Nahen Osten so kostbare Gut Wasser um das Tal herumzuleiten – in der Schlucht könnte es durch Springfluten ansonsten zur großen Gefahr werden. Und sie haben sich das Wasser über Aquädukte und Zisternen nutzbar gemacht, erzählt der Jordanier, der jahrelang in Berlin gelebt hat.

Aber nicht nur reich an Wasser waren die Nabatäer, sondern vor allem ein wohlhabendes Händlervolk. Denn ihre verborgene Stadt haben sie an strategisch bedeutsamer Stelle in die Felsen gehauen: Sie lag zwischen dem 5. Jahrhundert v. Chr. und dem 3. Jahrhundert n. Chr. am Kreuzungspunkt mehrerer Karawanenwege, insbesondere der Weihrauchstraße. Gehandelt wurden in Petra Gewürze aus Ostasien, Weihrauch aus dem Süden Arabiens oder Elfenbein aus Afrika. Bis zu 40 000 Menschen lebten einst in Petra, schätzt man. Doch die Nabatäer haben wenig Schriftliches hinterlassen, als sie im 7. Jahrhundert n. Chr. endgültig verschwanden. Erst Jean Louis Burckhardt, ein Schweizer Reisender, entdeckte das historische Petra wieder für die Europäer.

Vor 2000 Jahren blickte die Welt auf die Nabatäer. Ihre Hauptstadt Petra und ihr Reichtum weckten die Begehrlichkeiten von Römern und Griechen. Doch nie gerieten die Araber unter deren Joch, auch weil die Nabatäer etwa mit den Römern kluge Verträge schlossen, die ihnen Freiheiten ließen. Dass die Nabatäer lange stark blieben, könnte auch daran gelegen haben, sagt Reiseleiter Raed, dass das Volk weltoffen war und nicht nur einer Religion anhing. Mindestens fünf Kirchen hätten die Nabatäer neben ihren Göttern angebetet. Auch ihr Baustil zeugt von diesem einzigartigen Absorbieren fremder Kulturen. Eklektizismus nennen dies die Philosophen. So ist das 40 Meter hohe und 25 Meter breite Schatzhaus dem hellenistischen Stil nachempfunden. Nur wenige Meter weiter haben die Nabatäer ihr eigenes Römisches Amphitheater geschaffen. So wirkt Petra wie ein antikes Metropolis oder New York, in dem die Kulturen verschmelzen und auch aufeinanderprallen.

Wer durch Petra wandert und in den steinernen Behausungen der Nabatäer wandelt, der staunt, wie all dies von Menschenhand und ohne moderne Maschinen in so schöpferischer Klarheit erschaffen wurde. Doch während die Völker vor 2000 Jahren auf Petra schauten, tun die Menschen, vor allem die Touristen dies heute immer seltener. Der Platz vor dem Schatzhaus etwa soll früher so bevölkert gewesen sein, dass kaum Zeit für ein ruhiges Foto blieb. Heute, so scheint es, ist Petra fast wieder so vergessen wie jahrhundertelang nach dem Untergang der Nabatäer. Die Welt blickt sehr wohl in den Nahen Osten, aber sie blickt nach Syrien, in den Jemen, vielleicht nach Israel und in den Irak, selten nach Jordanien. Es ist der Terror des Islamischen Staates (IS), es sind die ethnisch-religiösen Konflikte in zahlreichen Vielvölkerstaaten mit künstlich geschaffenen Grenzen, die für Schlagzeilen sorgen und die Touristen ängstlich machen.

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Jordanien, das nach dem 11. September 2001 nur einmal, im Jahr 2005, von einem größeren Anschlag erschüttert wurde, trifft das Zeitalter des Terrors mit voller Härte. Seit 2011, als islamistischer Terror und Arabellion erstmals weltweit Schlagzeilen machten, ist die Zahl der Touristen um 60 bis 80 Prozent zurückgegangen, sagt Reiseleiter Raed. Er sagt es, als er durch die Reste der antiken römischen Provinzstadt Jerash nördlich der Hauptstadt Amman geht. Anders als in Petra, das als Weltkulturerbe der Unesco von den Jordaniern mühsam gepflegt wird, sind die Spuren des Verfalls in Jerash unübersehbar.

Früher, erzählt Raed, gab es im antiken Amphitheater oder auf der einstigen Pferderennbahn jeden Tag zwei Veranstaltungen, für die man im Voraus Plätze reservieren musste. Heute wirkt Jerash an einigen Stellen wie ausgestorben. Viele antike Stätten überwuchern, vereinzelt sieht man Müll. „Jerash steht nicht unter Unesco-Schutz. Das ist ein Problem“, sagt Raed. Für Stimmung sorgen an diesem heißen Tag vor allem die Jordanier selbst. Eine Gruppe junger Schüler aus Ramtha an der syrisch-jordanischen Grenze besucht mit ihrem Lehrer die römische Stadt und stimmt spontan ein arabisches Lied an. Der Lobgesang auf ihre Heimat, den sie wandernd durch Jerash tragen, wirkt angesichts der schwierigen Lage im Tourismus wie eine trotzige Reaktion. Immerhin 10 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts erwirtschaftet das Land mit Touristen – und sie sind die zweitwichtigste Devisenquelle. Irgendwie sind diese jungen, singenden Jordanier Sinnbild einer arabischen Kultur, die sich trotz aller Tiefschläge den Spaß am Leben und vor allem ihre selbstlose Gastfreundschaft nicht nehmen lassen möchte.

Wie sehr das Thema Sicherheit die Menschen in dem arabischen Land umtreibt, zeigt eine kurze Szene vor dem Restaurant „Al Qantarah“ in Wadi Musa nahe der Felsenstadt Petra. Vor der Tür steht der Oberkellner, den hier alle nur „Al Pacino“ nennen, weil er das Gesicht und vor allem diese durchdringenden, dunklen und rollenden Augen des US-Schauspielers hat. Wer den Jordanier das erste Mal sieht, der denkt aber nicht nur an Al Pacino, sondern vor allem an dessen Rolle als Mafia-Pate Don Michael Corleone. Während er die Besucher seines Restaurants auf der obersten Schwelle der Treppe in gebrochen-arabischen Englisch begrüßt, knallt es plötzlich mehrfach laut. Die Besucher zucken zusammen, „Al Pacino“ redet ruhig weiter und zeigt auf das Zelt auf der anderen Straßenseite. Dort feiert ein Jordanier gerade Hochzeit. Feuerwerk, erklärt der Oberkellner, gehört bei arabischen Hochzeiten zur Tradition. Als die Besucher – den Schreck gerade verdaut – zum Scherzen übergehen und halb sarkastisch anmerken, man habe sich gerade gefühlt, als sei man in Syrien, wird „Al Pacino“ noch ernster als zuvor. Er macht eine kurze Pause und sagt mit durchdringender Stimme: „Jordan is safe“ – auf Deutsch: „Jordanien ist sicher.“ Wer durch das Land reist, der hört diesen Satz mindestens einmal pro Tag. Er klingt wie eine stete Selbstvergewisserung, eine staatlich verordnete Beruhigungspille an Orten, 80 bis 100 Kilometer Luftlinie entfernt vom mörderischen Treiben des syrischen Bürgerkriegs.

Doch Sicherheit, das zeigt die jordanische Erfahrung, ist mehr ein Gefühl, das durch Bilder und Assoziationen in Kopf und Bauch gesteuert wird, denn etwas, das sich allein durch den Verstand beeinflussen lässt. Wenn etwa völlig friedliche Beduinen Touristen in der Wüste Wadi Rum im Süden Jordaniens auf offenen Toyota-Pick-ups durch die Nacht zu einem Zeltlager in der Wüste fahren, dann wäre dies früher ein großes Abenteuer gewesen. Das ist es auch heute noch. Doch durch die Bilder der globalen Medien werden solche Fahrzeuge wohl noch lange Zeit mit den Schlächtern der IS-Terrormiliz assoziiert werden.

Die Frage ist wohl, ob man sich durch diese Bilder der Unsicherheit im eigenen Kopf nicht viel eher zur Geisel der Terroristen macht. Wer sich davon befreien kann – ob mit Ironie oder schlicht dem gesunden Menschenverstand -, der kann in Jordanien relativ unbeschwert eine teilweise einzigartige Natur- und Kulturlandschaft erleben. Das Auswärtige Amt warnt derzeit jedenfalls nicht vor Reisen in das Land, weist jedoch darauf hin, dass die Gefahr von Terroranschlägen besteht. Dieses Risiko, das wissen wir seit den Anschlägen von Paris, ist auch in westlichen Hauptstädten nicht gerade geringer geworden.

Gerade vor dem Hintergrund aktueller Debatten über Islamismus, Religionskriege und Flüchtlingskrise ist ein Besuch im Vielvölkerstaat Jordanien hoch spannend. Schließlich ist das Land seit Jahrzehnten Zufluchtsstätte für Flüchtlinge der Nachbarländer. Fast die Hälfte der mehr als sechs Millionen Einwohner sind Palästinenser – Nachkommen der 800.000 aus Palästina geflüchteten Menschen. Hinzu kommen 700 000 Flüchtlinge aus dem Irak und aktuell offiziell mindestens fast 700.000 Syrien-Flüchtlinge. Experten vermuten sogar doppelt so viele Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland im Norden. Angesichts dieser immensen Probleme ist es fast verwunderlich, wie intensiv sich das Land noch seinen Besuchern widmen kann.

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Doch viele Menschen wie Reiseleiter Raed, ein Christ aus Madaba, fühlen sich der reichen Tradition Jordaniens als Teil des Heiligen Landes verpflichtet. Ganz in der Nähe seiner Heimatstadt, die zwischen Amman und dem Toten Meer liegt, befindet sich in einer Kirche einer der größten Kulturschätze der gesamten Region: die legendäre Mosaikkarte von Madaba. Die ursprünglich aus Millionen kleinen Steinplättchen bestehende Karte auf dem Kirchenboden misst heute 16 mal 5 Meter und gilt als die früheste Darstellung des Heiligen Landes und vor allem Jerusalems.

Raed kann an diesem Tag nicht in der Kirche sein. Er hatte einen schweren Verkehrsunfall im teils chaotischen Verkehr Ammans. Bereits einen Tag später sitzt er wieder im Touristenbus auf dem Weg nach Wadi Rum.

Wenige Tage später steht der 47-Jährige in einer der ehemaligen Königsgrabkammern, die die Nabatäer in den Fels von Petra geschlagen haben. Raed singt, es klingt traurig, trotzig, stolz. Man spürt sein Herz in jedem arabischen Wort. Hinterher sagt er, dass es ein arabisches Osterlied war. Ostern ist das Fest der Auferstehung. Es ist die Hoffnung der Jordanier.

Wissenswertes für Reisende

Anreise: Flüge nach Amman von Frankfurt, Düsseldorf und Köln/Bonn bieten unter anderem Air France, British Airways und Lufthansa.

Zielgruppe: Individualreisende, Familien mit älteren Kindern

Beste Reisezeit: Frühling und Herbst

Unsere fünf Ausflugstipps:

  • Totes Meer und die Taufstelle Jesu in Bethanien. Ein Bad im tiefstgelegenen Punkt der Erdoberfläche mit 32 Prozent Salzgehalt ist Pflicht. Viele Hotels haben eigene Strände. Denken Sie an eine Rhein-Zeitung fürs Badefoto!
  • Jeep-Safari durch die Steinwüste Wadi Rum. Essen Sie mit Beduinen landestypisch in einem Zelt.
  • Kamel-Tour in Wadi Rum, zum Sonnenaufgang mit Teezeremonie
  • Süßwasserquellen in Ma'In Hot Springs. Nach einem heißen Bad gibt es eine Massage.
  • Hamam-Zeremonie in einem der vielen Bäder in Jordaniens Städten

Unser Autor ist gereist mit Royal Jordanian und hat übernachtet im Intercontinental Amman, Kempinski Hotel Ishtar Dead Sea, Wadi Rum Night Luxury Camp, Mövenpick Resort Petra und im Hammamat Ma’in im Evason Resort Ma’in Hot Springs. Diese Reise wurde unterstützt vom Jordan Tourism Board.

Hören Sie sich auch die Radioreise mit Alexander Tauscher aus Jordanien an: http://radioreise.podspot.de/post/reiselust-jordanien/