Rheinland-Pfalz
Noch viele offene Lehrstellen im Norden von Rheinland-Pfalz: Handwerk kennt keine Deadline für den Einstieg
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Für den Einstieg ins Handwerk gibt es keine Deadline - darauf weist die Handwerkskammer Koblenz hin. Auch nach dem offiziellen Ausbildungsstart könnten noch offene Stellen besetzt werden.
HwK Koblenz/Dagmar Schweickert

Einen festen Stichtag für den Einstieg ins Handwerk gibt es nicht - darauf weist die Handwerkskammer Koblenz aus aktuellem Hinweis hin. Die duale Ausbildung kann auch nach dem klassischen Start beginnen - gleichzeitig sind bereits Bewerbungen für 2025 willkommen. Doch häufig mangelt es den Betrieben - nicht nur im Handwerk - an geeigneten Bewerbern, wie eine aktuelle Studie zeigt.

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Für den Start in eine Handwerker-Lehre gibt es keinen festen Stichtag. Darauf weist die Handwerkskammer (HwK) Koblenz nun nach dem bereits erfolgten klassischen Start ins Ausbildungsjahr hin. Wer meint, den Einstieg ins Handwerk für dieses Jahr verpasst zu haben, liege falsch: „Tatsächlich ist es unter gewissen Voraussetzungen zu jedem Zeitpunkt möglich, in eine Ausbildung einzusteigen“, wird Kurt Krautscheid, Präsident der HwK Koblenz, in der Pressemitteilung zitiert.

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Für den Einstieg ins Handwerk gibt es keine Deadline - darauf weist die Handwerkskammer Koblenz hin. Auch nach dem offiziellen Ausbildungsstart könnten noch offene Stellen besetzt werden
HwK Koblenz/Dagmar Schweickert

Zwar müsse sich die Berufsschule an den vorgegebenen Lehrplan halten, und Späteinsteiger müssten Lernstoff nachholen. "Aber aus betrieblicher Sicht ist ein Vertragsabschluss jederzeit möglich“, sagt Krautscheid. Aktuell gibt es nach Angaben der HwK Koblenz 1635 freie Lehrstellen und 2850 Praktikumsplätze in ihrem Kammerbezirk. Die Ausbildungsberater der HwK bieten ihre Hilfe an, wenn es darum geht, Betriebe und Bewerber zusammenzubringen.

Studie spricht von Rekordhoch

Im vergangenen Jahr hat die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen in Deutschland laut einer Studie ein Rekordhoch erreicht. Wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg mitteilte, blieben 2023 rund 35 Prozent aller Ausbildungsplätze leer. 2010 seien es noch 15 Prozent gewesen. Die größten Probleme, Auszubildende zu rekrutieren, gab es demnach im Baugewerbe und bei personennahen Dienstleistungen, wie etwa dem Friseurgewerbe. Fast die Hälfte aller Ausbildungsplätze blieb hier laut der Studie unbesetzt. Als häufigsten Grund für die Entwicklung nannten Betriebe demnach den Mangel an geeigneten Bewerbungen.

Kurt Krautscheid rät Menschen, die an einer dualen Ausbildung im Handwerk interessiert sind, erst einmal ein Praktikum zu machen – oder mehrere in verschiedenen Gewerken. So könne der Interessent in einen Beruf hineinschnuppern und entscheiden, ob er zu ihm passt. Praktika seien rund ums Jahr möglich – auch für Studienabbrecher sowie andere Menschen, die im Erwachsenenalter entdecken, dass sie gern handwerklich arbeiten möchten.

„Genaugenommen hat jetzt gleichzeitig bereits die Bewerbungsphase für 2025 begonnen. Und das gilt für Bewerber ebenso wie für die Betriebe“, erklärt HwK-Präsident Kurt Krautscheid: „Wir appellieren immer sowohl an die Unternehmen als auch die Schüler, sich frühzeitig zu informieren, Praktika zu planen und dann im nächsten Sommer im besten Fall ganz entspannt von der Schule in die Ausbildung zu wechseln.“ red, dpa

Weitere Informationen rund um den Start ins Handwerk gibt es bei den Ausbildungsberatern der HwK Koblenz unter Telefon 0261/398-333 oder per Mail an ausbildung@hwk-koblenz.de sowie im Internet www.hwk-koblenz.de

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