Berlin

Mittagspause mal anders: „Lunch Beat“-Fans tanzen – auf der Re:publica aber zurückhaltend

Die Sonne steht im Zenit und wärmt die Menschen, die sich bei der Re:publica auf bunten Stühlen Holzfällersteak oder Bratwurst schmecken lassen oder dösen. Ein paar Schritte weiter in einem als Bar genutzten Backsteinbau kämpft eine Bewegung um Anerkennung: Lunch Beat – eine Stunde Tanzen in der Mittagspause.

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Berlin – Die Sonne steht im Zenit und wärmt die Menschen, die sich bei der Re:publica auf bunten Stühlen Holzfällersteak oder Bratwurst schmecken lassen oder dösen. Ein paar Schritte weiter in einem als Bar genutzten Backsteinbau kämpft eine Bewegung um Anerkennung: Lunch Beat – eine Stunde Tanzen in der Mittagspause.

Von unserem Redakteur Lars Wienand

So richtig angekommen ist es das noch nicht in Deutschland.

Einige Tausend Kreative und Nerds tummeln sich auf der Re:publica – und die meisten haben vermutlich schon manche Verrücktheit gemacht. Aber die „Lunch Beat“-Bewegung hat hier heute noch nicht viele Anhänger. Es sind in der Mehrzahl Frauen, die zu den Beats zweier aus Hamburg angereister DJs tanzen, manche eher zögerlich hart an der Grenze zum Stehen, andere engagiert. Einige Mitglieder der Digital Media Women sieht man hier, Inken Meyer ist einer der Gründerinnen..

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Vielleicht lag's auch an einer schlechten Ankündigung im Programm: Auf der Tanzfläche in dem Backsteinbau, in dem Sonnenstrahlen mit Lichteffekten der Discokugel streiten, ist auf jeden Fall noch Platz, Manche kommen auch nur schauen, machen ein Foto und sind wieder weg. Das ist ein Verstoß gegen die erste der zehn Regeln im Lunch Beat-Manifest: Wer erstmals da ist, muss tanzen. Beim zweiten, dritten udn vierten Mal gilt das allerdings auch, Mittendrin mit auffälligen roten Schuhen, tanzend: Inken Meyer.

Die Hamburgerin, Initiatorin des dortigen Lunch Beats, gibt der deutschen Hauptstadt für die Mittagspausen-Lektion Nachhilfe. Als sie in einem Magazin von dem Trend in Schweden gelesen hatte und einfach mal bei Erfinderin Moly Ränge nachhören wollte, war sie nicht die einzige. Da hatte auch Dan Weigl nachgehört. Im April 2012 gab's die erste Mittagspause der anderen Art in Hamburg – bereits in einem Club, nicht in einer Garage wie bei der Premiere überhaupt.

Heute sind Meyer und Weigl im Verein Lunch Beat aktiv – und von der gleichen Mission beseelt wie die schwedische Erfinderin: Es soll getanzt werden, in möglichst vielen Städten. Die Lunch Beat-Bewegung vernetzt sich weltweit, immer noch ist vom „Trend“ die Rede. Stress wollen sie verbeaten, über die Arbeit darf nicht gesprochen werden.

Bei Schwedin Ränge war es zunächst der Wunsch gewesen, Tanzen mit dem Arbeitstag zu verbinden – Freitagabends ist sie dafür zu kaputt. Und dann tue es natürlich gut, zwischendurch einmal abzuschalten und Energie zu tanken. Inken Meyer erklärt das ganz ähnlich.

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Im Video erläutert sie auch, dass in Hamburg bereits erste Firmen Teile des Eintritts übernehmen. Von schwedischen Verhältnissen ist die Hamburger Mittags-Club-Szene aber noch weit entfernt: 150 Menschen sind in Hamburg ein Erfolg, in Schweden ist es auch schon mal eine vierstellige Zahl.

Autor:
Lars Wienand
(Mail, Google+)