Niederbrombach. Als zuletzt der Kapitän lieber in der zweiten Mannschaft in der C-Klasse auflaufen wollte, statt im ersten Team in der B-Klasse, da war das Maß voll für Dennis Lauer. Er beendete sein Engagement als Spielertrainer des TuS Niederbrombach. Bei der 0:3-Heimniederlage gegen den VfL Weierbach war er zum (vorerst) letzten Mal dabei. Zunächst einmal wird der zweite Spielertrainer der Niederbrombacher, Pascal Stauch, für das Coaching zuständig sein.
Stauch betont aber: „Zwischen mir und Dennis hat es überhaupt keinen Streit gegeben. Wir verstehen uns nach wie vor gut.“ Am Sonntag (14.30 Uhr) will Stauch versuchen, dem Negativstrudel mit zuletzt vier Niederlagen in Folge zu entkommen. Der Gegner ist allerdings stark. Der Tabellenzweite SV Weiersbach stellt sich in Niederbrombach vor.
Lauer wollte ursprünglich gar nicht als Coach in die Saison gehen
Der Abschied Lauers als Coach des TuS Niederbrombach verlief schleichend. „Ich wollte eigentlich in dieser Saison schon gar nicht mehr als Trainer antreten“, verrät Lauer. Familiäre Gründe inklusive Zeitmangels waren die Gründe. Lauer erklärt: „Wir haben dieses Jahr wieder Nachwuchs bekommen. Die Familie und mein Sohn, der beim 1. FC Kaiserslautern kickt, beanspruchen meine Zeit fast komplett.“ Lauer ließ sich aber noch einmal breitschlagen. „Weil der Verein keinen passenden Ersatz finden konnte“, erläutert er. Keine Frage, der TuS Niederbrombach liegt Dennis Lauer am Herzen. Als Spielertrainer hat er den Klub aus der C-Klasse nach oben gehievt und war maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Niederbrombacher zwei Jahre lang an die Tür zur A-Klasse geklopft haben.
„Ich habe vor dieser Runde aber klargestellt, dass ich den Trainerposten nicht mehr wie gewohnt ausüben kann“, betont er. Eigentlich gab es sogar eine Voraussetzung dafür, dass Lauer sein Amt fortführt. Es sollte sich ein Spielausschuss gründen und ein Betreuer für die Mannschaft gefunden werden. Beides sollte die Trainer entlasten. „Beides ist dem Verein aber nicht gelungen“, bedauert Lauer.
Als der Kapitän zum Schluss lieber in der „Zweiten“ kicken wollte, weil er sich nicht mehr aufrappeln konnte, in der ersten Mannschaft zu spielen und ihm weitere Spieler gefolgt sind, war für mich klar, dass ich aufhören werde.
Dennis Lauer
Gleichwohl startete der Spielertrainer in seine vierte Saison beim TuS. Doch es hakte. „Es lief nicht so, wie wir es gewohnt waren. Wir haben mehrfach Punkte unnötig liegen lassen“, sagt Lauer, stellt aber klar: „Das ist aber nicht das Problem.“ Schlimmer für den Spielertrainer war, dass er feststellen musste, dass seinen Spielern die Motivation abhandengekommen war. „Die Jungs haben einfach keine Motivation mehr und lassen sich auch nicht mehr motivieren“, sagt er. Dann kam die Sache mit dem Kapitän. „Als er zum Schluss lieber in der „Zweiten“ kicken wollte, weil er sich nicht mehr aufrappeln konnte, in der ersten Mannschaft zu spielen und ihm weitere Spieler gefolgt sind, war für mich klar, dass ich aufhören werde“, betont Lauer und erläutert: „Mit dieser Einstellung, die der Verein vorlebt und die Mannschaft zeigt, kann ich nicht leben, umso weniger, weil ich in der beschriebenen zeitintensiven persönlichen Phase bin.“

Nach „einem oder zwei Gesprächen“ (Lauer) mit Verein und Mannschaft stand für Lauer fest, dass sich nichts ändern würde. „Für mich gab es keine Perspektive mehr“, stellt der Coach klar. Keine Alternative war es für ihn, hart durchzugreifen. Er sagt: „Das wäre zwar eine Möglichkeit gewesen, weil ich finde, dass sich einige Spieler dem Verein gegenüber sehr unsportlich verhalten, aber der TuS hätte dann drei oder vier Akteure verloren, und das, was wir in den letzten Jahren aufgebaut haben, wäre mit einem Schlag zerstört.“
Die anderen Partien des Spieltags
TuS Hoppstädten II – TuS Leisel Leisel (Sonntag, 12.15 Uhr), FSV Blau-Weiss Idar-Oberstein II – SC Birkenfeld II, FC Brücken II – VfL Weierbach, Bollenbacher SV II – SGH Rinzenberg (alle Sonntag, 12.30 Uhr), SV Nohen – SG Niederhambach/Schwollen.
Mit harten Maßnahmen nur sein Ego befriedigen, das wollte Lauer nicht und entschied daher, sich selbst zurückzuziehen. „Ich werde jetzt erst einmal die fußballfreie Zeit genießen“, erklärt er und stellt klar: „Mein Spielerpass bleibt in Niederbrombach, und wenn es mich überkommt, kann ich mir durchaus vorstellen, auch wieder als Spieler einzugreifen“, erklärt er.
Leid tut Lauer sein Schritt für seinen Trainerkollegen Pascal Stauch und den Vorsitzenden Vereins, Ingo Nolde: „Sie investieren viel Zeit und machen gute Arbeit für den TuS Niederbrombach.“