In einem offenen Brief haben sich Bürger bezüglich ihres Unmutes zu höherem und unkontrolliertem Verkehrsaufkommen in der Wirgeser Innenstadt an Bürgermeister Markus Schlotter und Verbandsgemeindebürgermeisterin Alexandra Marzi gewandt. In ihrem Schreiben bemängeln sie den zugemuteten Lärm und die gefährlichen Verhaltensweisen von Autofahrern in der Bahnhofstraße und fühlen sich von der Verwaltung im Stich gelassen. „Seit der Rückstufung der Bahnhofstraße zur Ortsstraße“, so heißt es in dem Brief, der in Vertretung der beteiligten Bürger von Klaus Blesinger versandt wurde, fordern die Anwohner eine Entlastung von Lärm und Abgasen.
„Anstatt einer zeitgemäßen Stadt- und Verkehrsplanung ist in den vergangenen Jahren die innerörtliche Verkehrsverdichtung eher begünstigt als reduziert worden.“ Die Anwohner werfen der Stadtverwaltung vor, ihre Bürger vor krankmachendem Lärm und Abgasen nicht zu schützen. Zudem seien die Überschreitungen der vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkeit in der Bahnhofstraße in unerträglichem Maße gestiegen und zögen nicht nur eine Reihe an Unfällen nach sich, die behördlich nicht geahndet würden. Vor allem der Lkw-Verkehr habe ein täglich durchgängig hohes Maß an Belastung weit überschritten, ebenso würden Radfahrer die Fußgänger beeinträchtigen. „Resümierend müssen wir feststellen, dass Sie dem Bürger gegenüber den Beweis schuldig bleiben, dieser Entgleisung der öffentlichen Ordnung Paroli zu bieten“, heißt es unter anderem abschließend in dem Brief.
Die Stadt äußert sich zum Brief
Hierzu äußert sich Stadtbürgermeister Markus Schlotter, auch die VG-Bürgermeisterin und die Verwaltung vertretend, mit der Erklärung, dass sich die Stadt Wirges mittlerweile in der aktiven Phase des Stadtentwicklungskonzeptes befinde. Erste Baumaßnahmen seien aufgrund der Planungs- und Antragsprozesse ab 2026 zu erwarten. „In der allgemeinen Wahrnehmung negative Aspekte der heutigen Stadtgestaltung sollen Schritt für Schritt zum Positiven entwickelt werden. Deshalb nehmen wir die Hinweise der Bürgerinnen und Bürger auch sehr ernst – damals wie heute“, erklärt Schlotter.
So hätten die Wirgeser während der Konzeptionsphase durch die Teilnahme an Workshops ihre Ideen für die Stadtentwicklung, darunter die Umgestaltung der Bahnhofstraße, mit einbringen können. Allerdings wären zunächst Vorarbeiten, wie die Sanierung der Nebenstraßen, zu leisten, und beanspruche insgesamt die nächsten zehn Jahre, gegliedert in Teilprojekte. „Dabei ist uns Transparenz den Bürgerinnen und Bürgern gegenüber sehr wichtig“, so Schlotter. Info-Veranstaltungen zu den jeweiligen Teilprojekten im Rahmen des Stadtentwicklungskonzeptes biete die Stadt deshalb fortgesetzt an.
„Sowohl der Stadt als auch der Verbandsgemeinde Wirges ist sehr daran gelegen, dass sich die Bürgerinnen und Bürger in ihrer Heimat wohlfühlen.“
Stadtbürgermeister Markus Schlotter
Sowohl der Stadt als auch der Verbandsgemeinde Wirges sei sehr daran gelegen, dass sich die Bürger in ihrer Heimat wohlfühlen. Dennoch sei ein bestehender Sanierungsstau nicht kurzfristig zu beheben. Mit dem Stadtentwicklungskonzept und den damit verbundenen Fördermitteln habe die Stadt den Grundstein für weitere Maßnahmen gelegt.