Schon viele Interessenten
Spatenstich für Neubaugebiet in Hilgert 
Sichtlich Spaß hatten die Amtsträger beim symbolischen Spatenstich bei sonnigem Wetter.
Birgit Piehler

Die Ortsgemeinde Hilgert erschließt 28 Baugrundstücke, an denen bereits jetzt großes Interesse besteht. Die Vergabe findet im Losverfahren statt.

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Ein Spatenstich bei so strahlendem Sonnenschein unter blauem Himmel kann nur Gutes verheißen. In Randlage von Hilgert am Ende der Nordstraße in Richtung Kammerforst liegt das Gelände, auf dem einmal Familien leben und Kinder spielen sollen. Insgesamt 28 Baugrundstücke sind hier geplant.

Bislang liegt die Baufläche noch verschlafen am Hang, die Führung der kleinen Straße in der Mitte des ausgewiesenen Geländes, ist erkennbar planiert. Von der erhöhten Position des Baugeländes zieht sich im Anschluss der Hang ins Tal in Richtung Kammerforst hinunter. Man blickt auf offene Landschaft und etwas Bewaldung am Rand. „Man hat einen tollen Blick von hier“, so Ortsbürgermeister Björn Hümmerich. Dafür erntete er spontane Zustimmung von den anwesenden Hilgertern aus dem Ortsgemeinderat, bevor alle tatkräftig die Schaufeln in die Hand nahmen und mit viel Spaß den trockenen Sand aufwirbelten. Die Sonnenuntergänge hier seien wunderschön anzusehen.

Vergabe erfolgt im Losverfahren

Von den 29 Baugrundstücken gehören 17 der Ortsgemeinde, 11 sind in privatem Eigentum. Bereits jetzt gebe es 140 interessierte Parteien für den Kauf eines der Grundstücke. Wer den Zuschlag bekomme, so Hümmerich, werde durch ein Losverfahren entschieden. Man wolle da auf der juristisch sichern Seite sein und so bekämen auch nicht nur Hilgerter oder nur Familien die Chance, dort bauen zu können. Die Ortsgemeinde liegt günstig, denn sie hat Anschluss an die Autobahn und über Montabaur und Koblenz an die Bahn – unter anderem nach Frankfurt und Köln/Bonn als schnell erreichbare Großstädte. Im Ortszentrum gibt es Anschluss an Schulbus und ÖPNV.

Bereits in den Jahren 2020 und 2021 wurden die Ratsbeschlüsse zum Bebauungsplan in der Ortsgemeinde Hilgert gefasst, 2022 wurde das Umlegungsverfahren angeordnet, das im September 2024 abgeschlossen wurde. Die Ausschreibung der Tief- und Kanalarbeiten fand im Februar dieses Jahres statt, die Bauarbeiten dazu haben im Juni begonnen. Baukosten, die auf die Ortsgemeinde zukommen, sind mit etwa 675.000 Euro veranschlagt, die Verbandsgemeindewerke übernehmen für die Abwasserbeseitigung und Wasserversorgung eine Summe von 1,120 Millionen Euro. Die Stromverlegung findet durch die Energienetze Mittelrhein (ENM) statt, allerdings wird keine Gasversorgung mitverlegt. Erschlossen sein soll das Gebiet dann etwa im August kommenden Jahres.

Eine Straße gibt es schon. Hier werden beiderseits bald Häuser stehen.
Birgit Piehler

Die Verlegung von Telekommunikationsleitungen erfolge durch die Deutsche Telekom, zur Gewährleistung schnellen Internets durch Glasfaseranschluss, ergänzte Hümmerich.

Die Erlöse der Grundstücksverkäufe fließen in den Ausbau des Kindergartens und den vierzügigen Ausbau der Schule in Hilgert mit einer Mensa, zur Nutzung durch Schule und Kita, sowie in eine neue Heizung der Turnhalle, erläuterte der Ortsbürgermeister. Verbandsgemeindebürgermeister Thilo Becker erläuterte, dass die Entwässerung des Geländes aus Wirtschaftlichkeitsgründen an die Kläranlage Hundsdorf angeschlossen werde, da aufgrund des Gefälles keine Pumpen benötigt würden.

Alles ist für die Bauarbeiten zum Erschließen des Geländes vorbereitet.
Birgit Piehler

Erschließung eines Baugebietes

Das Umlegungsverfahren ist ein gesetzlich geregelter Prozess, um Grundstücke neu zu ordnen, mit dem Ziel, Flächen für die Bebauung zu schaffen, während gleichzeitig bestehende Eigentumsverhältnisse gewahrt bleiben oder angepasst werden. Durch das Verfahren wird eine gerechte Verteilung von Kosten und Nutzen für die beteiligten Grundstückseigentümer gewährleistet.

Die Erschließung eines neuen Baugebiets erfolgt zumeist mit der Entscheidung einer Gemeinde für die Umlegung des bislang nicht für Bauzwecke eingeteilten Areals. Aufgabe der Gemeinde ist es, das Gelände durch den Bau einer Straße und Zuleitungen an die öffentliche Infrastruktur anzuschließen. Nach der Aufteilung des Gebietes in einzelne Grundstücke für den Bau von neuen (in diesem Fall) Einfamilienhäusern, können Interessierte dann eines dieser Grundstücke von der Gemeinde kaufen und bebauen. Die Preise sind bei der Ortsgemeinde zu erfragen.

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