Das kann nur gut werden: Für den neue entstandenen Anbau der Kindertagesstätte St. Martin wurde in Montabaur Richtfest gefeiert. Unter Anwesenheit des Kitateams, des Architekten Konstantin Hartenstein, Vertretern des Elternausschusses, den zweiten Beigeordneten der Stadt und der VG und weiteren beteiligten Personen, sprach nach den Begrüßungsworten von Stadtbürgermeisterin Melanie Leicher Zimmermannmeister Berthold Höhn nach klassischem Richtfestritual seine Verse mit Glück- und Segenswünschen, bevor er sein geleertes Sektglas als symbolisches Glückszeichen auf dem Boden zerschellen ließ. Und schließlich segnete Pfarrer Steffen Henrich von der katholischen Pfarrgemeinde St. Peter, der die Trägerschaft der Kita obliegt, das Gebäude.
Von derzeit 125 belegten Betreuungsplätzen in der Kita, von denen zehn unter zwei Jahren alt sind (U2-Bereich oder „Krippe), kann der Betrieb dann mit bis zu 160 Kindern in sieben Gruppen stattfinden. Die zusätzlichen Plätze gehen in den Ü2-Bereich mit ein. Auch der Außenbereich werde an aktuelle Vorgaben angepasst, die Kosten für die Erweiterung des Kitabaus, dessen Eigentümer die Stadt ist, belaufen sich auf 3,9 Millionen, so Leicher.

Die derzeitige, kleine Küche wird für so viele kleine und große Personen zukünftig nicht mehr ausreichend sein und zieht in größere, moderne Räumlichkeiten in den unteren, aus Brandschutzgründen äußeren Bereich des Anbaus um, um so der Vorgabe: „Jedes Kind ab zwei Jahre hat Anspruch auf mindestens sieben Stunden Betreuung täglich und eine warme Mahlzeit“ gerecht zu werden. Schlaf und Spielbereiche werden aktuell neu ausgestaltet und allen Anforderungen gerecht gestaltet.
„Nach aktuellem Stand kann nach Inbetriebnahme allen Eltern, die Ihre Kinder in der Kita St. Martin unterbringen wollen, eine Zusage erteilt werden, Wartelisten entfallen ebenso wie tägliche zwischenzeitliche Abholungen von Kindern“, teilt die Kita-Leitung mit.
„Ein tolles Zeichen für die Gemeinschaft der Kitas in Montabaur“
Stadtbürgermeisterin Melanie Leicher zur Unterstützung durch andere Kitas
Stadtbürgermeisterin Melanie Leicher dankte dem Kita-Team, das unter den laufenden Bauarbeiten den Betrieb weiterführt, und wies nochmals darauf hin, dass die Stadt im Zuge der gesetzlichen Veränderungen verpflichtet sei, jedem Kinde ab zwei Jahren einen Kita-Platz anzubieten. Zudem sei der Bedarf in der wachsenden Stadt gegeben und die Nachfrage entsprechend vorhanden.
Als „tolles Zeichen für die Gemeinschaft der Kitas in Montabaur“ bezeichnete Leicher die Organisation, mit der die Kita St. Martin im kommenden Sommer der Phase der Fertigstellung des Innenausbaus freien Raum gibt. Hier werde in der eigenen Kita die übliche Sommerpause und im Anschluss die der Kita St. Johannes genutzt, um die Kinder in dieser Zeit dort unterzubringen und die Eltern nicht länger als üblich zu belasten.

Das Leitungsteam arbeite bereits mit dem Team an einem Konzept für den Betrieb nach der Fertigstellung, um einen fließenden Übergang und eine optimale Nutzung der neuen Räumlichkeiten zu gewährleisten, teilt Kita-Leiterin Eva Schmidt mit. Die Bauarbeiten verliefen trotz des laufenden Kita-Alltags bislang reibungslos. „Es gibt eine sehr gute Zusammenarbeit zwischen dem Architekten, der Stadt und dem Leitungsteam der Kita. Auch die Zusammenarbeit mit den Handwerkern vor Ort ist sehr konstruktiv und die Kinder freuen sich über den Baufortschritt und bestaunen die täglichen Veränderungen.“ Der direkte Anbau bringe zwar einige Einschränkungen mit sich, doch sowohl die Kinder als auch die Eltern und das Fachpersonal gingen mit Akzeptanz und verständnisvoll mit den Veränderungen um. Dies sei hilfreich, denn viele Familien benötigten dringend zusätzliche Acht- und Neun-Stunden Plätze für ihre Kinder.
Pfarrer Steffen Henrich hatte wegen einer Fußverletzung alle Hände voll zu tun, um der Nutzung seiner Utensilien für die Segnung gerecht werden zu können, doch er nahm es mit Humor. Er habe beobachtet, dass „nicht nur das Bauarbeiter-Team am Bauen war, sondern auch die Kinder – mit ihren Augen“, berichtete er mit sichtlichem Spaß.
Personalschlüssel passt sich an
Aktuell arbeitet die Kita St. Martin mit 16 Vollzeitäquivalenten, die sich auf 36 Personen verteilen (Aushilfen und Auszubildende eingerechnet). Dazu kommen noch Hauswirtschafts- und Reinigungskräfte, ein Koch und die zwei Hausmeister. Nach Abschluss der Baumaßnahme und der Aufstockung und Neu-Verteilung der Acht- und Neun- Stunden-Plätze kann man ungefähr mit 21 Vollzeitäquivalenten rechnen, also fünf mehr als bislang. bp