Alles braucht seine Zeit – davon kann ein Bürgermeister wohl ein Lied singen. Wirges’ Stadtbürgermeister Markus Schlotter bestätigt das, denn um die angekündigten Baumaßnahmen zur Innenstadtsanierung ist es zwischenzeitlich ein wenig still geworden. Manch ein Bürger wartet ungeduldig auf die Umsetzung. Doch selbstverständlich, so der Stadtchef, werden die Planungen, die der Stadtrat längst abgesegnet hat, vorangebracht.
In einer Informationsveranstaltung konnten sich deshalb die Wirgeser Bürger über Sanierungs- und Finanzierungsmöglichkeiten informieren, denn auch das gehört zum Stadtentwicklungskonzept: der Erhalt und die Instandsetzung von vorhandenen Gebäuden. Die Umsetzung der Stadtsanierung erfolgt in mehreren Schritten in einem Zeitraum von zehn Jahren.
Warten gehört zum Geschäft
Und natürlich gehöre die Beantragung von Fördergeldern – wie auch das Warten auf Bewilligung – , die Planung und Ausschreibungen für die ausführenden Gewerke zum Prozess. Jetzt, so Schlotter, können die ersten Maßnahmen trotz der finanziellen Erschwernis durch die Grundsteuerreform angegangen werden. Dabei startet die Stadt zeitnah mit den zügiger umzusetzenden Projekten für die Jugend, wie der Neuanlage oder Erneuerung vorhandener Spielplätze. Der Spielplatz im sogenannten Oberdorf erhält noch in diesem Jahr eine neue Doppelseilbahn. Der Spielplatz in der Pfarrstraße wird mithilfe der Fördermittel im kommenden Jahr komplett neu geplant und realisiert.
Die Schlesische Straße werde dann zuerst umgebaut, führt Schlotter weiterhin aus, bis im Zeitraum um 2027/28 die Umgestaltung der Bahnhofstraße erfolgen kann. Dazu sind nach der Entwurfs- und Kostenplanung 7,8 Millionen Euro an Fördermitteln veranschlagt. Ebenso stehe der Umbau der Jahnstraße auf dem Plan.

Auch der Bauantrag für die Multifunktionsanlage hinter dem Bürgerhaus als Freizeitraum für jedermann sei bereits eingereicht, nachdem die Fördermittel dafür genehmigt wurden. Spätestens im Juli werde die Stadt wohl mit der Auftragsvergabe beginnen können und dann die Ausführung auf den Weg bringen.
Der Kreisel in der Rolandstraße, dessen Neugestaltung im Stadtrat seinerzeit ausgiebig diskutiert wurde, stehe ebenfalls an. Er soll mit einer festen und bepflanzten Mittelinsel umgebaut werden, um vor allem dem Lkw-Verkehr Einhalt zu gebieten und die Verkehrslage im Bereich der Kindertagesstätte zu beruhigen. Diese Ausführung werde vom Land mit 65 Prozent gefördert.

Der Hans-Schweitzer-Platz soll zum Treffpunkt und Ort für multikulturellen Austausch gestaltet werden. Insgesamt tut sich also einiges in Wirges, versichert der Stadtbürgermeister, und dazu habe die Stadt außerdem drei neue Außenmitarbeiter im Einsatz, um die Entwicklungen im Außenbereich zu unterstützen und zu Pflegen und damit das Team zu verjüngen.
Verschiedene Maßnahmen ergänzen Innenstadtsanierung
Eine Reihe von Maßnahmen im Rahmen des Bund-Länder-Programms „Soziale Stadt“ sollen das Geschehen vervollständigen. Um das Image der Stadt zudem markanter zu gestalten und den Tourismus zu fördern, gehöre die Ausgestaltung des Rundwanderweges um die Glasstadt Wirges dazu, deren Alleinstellungsmerkmal auf der wirtschaftlich boomenden Glasfabrikation bereits im 20. Jahrhundert beruht und die bis heute Produktionsort ist. Schließlich würden zusätzlich zu den vorherigen Planungen drei weitere Wohngebäude im sozialen Wohnungsbau auf dem Gelände der Halle, ehemals Meurer Bedachungen, durch die Firma Koch entstehen, ebenso wie der Bau eines Entlastungssammlers am Steimel im Rahmen des Hochwasserschutzkonzepts sowie die Zufahrt für den Neubau des Nettomarktes an der Südstraße, für dessen Finanzierung jedoch der Markt selbst zuständig sei. bp