Hillscheider Musiker treten nach einer fünfjährigen Bühnenabstinenz auf - Noch Karten zu haben
Konzert in der Zweiten Heimat in Höhr-Grenzausen: Bärenspiel kehrt zurück
Bärenspiel
Markus Fischer (links) und Patrick Bühler von der Formation Bärenspiel machen seit 30 Jahren zusammen Musik. Foto: Markus Fischer
Birgit Piehler

Vor 30 Jahren gegründet und regelmäßig auferstanden – nach fünfjähriger Bühnenabstinenz tritt die Formation Bärenspiel mit den Musikern um Markus Fischer wieder gemeinsam auf. Am Samstag spielen sie im Jugendhaus Zweite Heimat in Höhr-Grenzhausen mit eigenen Songs. Die Vorfreude ist groß.

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Hinter dem Namen Bärenspiel verbirgt sich neben Markus Fischer Patrick Bühler: der Mann am Klavier. Musikalisch vielseitig einsetzbar, singt und beherrscht Bühler zudem Flöte und Akkordeon. Fischer und Bühler sind der Kern der Band, die meist nur einmal im Jahr auftritt und in Zeiten vor Corona den Stadtpark in Höhr mit bis zu 2000 Zuhörern füllte.

Gitarre gegen Tischtennisschläger getauscht

Markus Fischer, ehemals Tischtennis-Leistungspieler beim Bundesliga-Verein TTC Zugbrücke Grenzau, tauschte irgendwann den Tischtennisschläger gegen die Gitarre und ist längst Songschreiber, Gitarrist und Sänger. Mit viel Energie geht der Musiker daran, seine Inspirationen in seinem „Musikzimmer“ umzusetzen, das von je her auch Übungsraum für die Band ist. Was sie zu einer Band macht, sind die Gastmusiker, die sich den beiden Hillscheidern anschließen.

Diesmal werden am Schlagzeug Alex Sauerländer, an der Gitarre Peter Dümmler sowie Bassist Mätti Wendels mitspielen. „Das hat schon Familyfeeling“, sagt Fischer. Viele Musiker hätten im Laufe der Jahre mitgespielt, man kenne sich gut und initiiere Projekte. So trat Fischer auch mit einigen Musikern auf der Kundgebung gegen rechts in Höhr-Grenzhausen im April auf.

Autodidakt auf Instrumenten

Fischer, Autodidakt an Gitarre und anderen Instrumenten, bleibt zwar dem Bärenspiel treu, doch möchte er nicht festgelegt sein, weshalb er nie Profimusiker werden wollte. „Kein Druck“, sagt der 63-jährige hauptberufliche Physiotherapeut. Es gebe keinen festen Termin für die Musiker zum Üben. Das werde, nur ein paar Mal im Jahr, spontan vereinbart, und dann könne es auch einen Tag über dauern. „So macht es einfach Spaß.“

Menschen entwickeln sich weiter

Mit der Zeit entwickeln sich Menschen weiter, so auch die Band, die Musiker und ihre Musik. Der frühe Tod des einstigen Kernbandmitgliedes Siegbert Mück bedeutete einen Einschnitt. Und dann kam Corona. Der Zeitpunkt, an dem alle und alles „weggesperrt“ wurden, und es einfach nichts zu tun gab. So erfand sich der gebürtige Hesse einmal mehr neu und schrieb Songs, die er als Solokünstler Max Fischer aufnahm.

Mit seinen Songs wehrte er sich gegen die Stimmung, die bei den Menschen am Tiefpunkt angelangt war, und versuchte unbeirrt, mit Positivität dagegenzusteuern. In den Texten seiner Bärenspielsongs stecken vor allem Themen wie Liebe, Lebensfreude und ein bewusster Blick auf alles.

Weg von liebestollen Popsongs

„Von den liebestollen Popsongs wollten wir weg damals“, sagt Fischer, unsere Songs sollten mehr Tiefe haben.“ So sind die Stücke von Bärenspiel nicht gecovert, sondern selfmade, „nur ganz selten interpretieren wir Songs“. In den früheren Jahren wurden zunächst die Einflüsse von Peter Gabriel, Dire Straits, Genesis und anderer populärer Bands verarbeitet. Auf dem Musikmarkt begann sich später der deutschsprachige Gesang in anderen Genres als nur im Schlager zu etablieren, man musste erst lernen, die kantige Sprache weich in Songs einzubringen. Auch heute fließen mehrere Musikstile ins Repertoire ein. Fischer wünscht sich ein Publikum, das sich auf die Verschmelzung von Musik und den optisch eingespielten Impressionen mitnehmen lasse.

Wer beim Bärenspiel-Auftritt dabei sein möchte: Es gibt noch Karten für 18 Euro in der Zweiten Heimat: Tel. 02624/7257 oder unter www.juz-zweiteheimat.de und für 20 Euro an der Abendkasse. Wegen des EM-Deutschlandspiel wurde der Konzertbeginn auf 19 Uhr vorverlegt.

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