Seit Anfang April 2025 hat die „Partnerschaft für Demokratie im Kannenbäckerland“ein neues Gesicht: Anna Petry übernimmt die Koordinierungs- und Fachstelle des Zusammenschlusses der Verbandsgemeinden Höhr-Grenzhausen und Ransbach-Baumbach zur Förderung von Projekten und Veranstaltungen zu Themen wie politischer Bildungsarbeit, Vielfaltgestaltung, Extremismusprävention und Demokratieförderung.
Die 42-jährige Sozialpädagogin und Erzieherin habe nicht lange gezögert bei der Frage, ob sie die neue Aufgabe übernehme. Als etwas spannendes Neues bezeichnet Anna Petry die Herausforderungen, die hinter der Aufgabe stehen und freut sich auf das Engagement, bei dem die gesellschaftliche Vielfalt in den beiden Verbandsgemeinden für sie im Fokus steht. Was sie gereizt habe, sei die Möglichkeit, sich in vielfältiger Weise einsetzen zu können.
„Gemeinsam können wir unsere Demokratie lebendig und vielfältig gestalten.“
Anna Petry, Leiterin der Koordinierungs- und Fachstelle „Partnerschaft Demokratie im Kannenbäckerland“
Anna Petry ist nicht wirklich neu am neuen Wirkungsort. Umfangreiche Erfahrung in der Jugendarbeit hat sie bereits im Jugend-, Kultur- und Bürgerzentrum Zweite Heimat in den Jahren vor ihrer Elternzeit gesammelt. Seit 2010 hat sie im Treff 34 als Jugendbetreuerin mitgearbeitet, eine Zeit lang als Streetworkerin und seit 2023 dann den Jugendtreff betreut.
Sie sei gut in das Team eingebunden, berichtet Petry, und könne zudem auf ein gewachsenes Netzwerk zurückgreifen, um gemeinsam mit lokalen Akteuren – dem Begleitausschuss der Partnerschaft, den Vereinen, Institutionen, verschiedenen Trägern – die Zusammenarbeit auszubauen und neue Projekte auf den Weg zu bringen.

Dass zahlreiche Bürger und Vereine mit Ideen und neuen Impulsen das Geschehen in der Gemeinschaft inspirieren, hofft die Sozialpädagogin, und dass zahlreiche Projekte für mehr Vielfalt, Toleranz und ein demokratisches Miteinander durch die Partnerschaft angeschoben werden können, an denen Menschen aller Altersstufen teilhaben sollen. Die Arbeit mit den Jugendlichen über „Demokratie leben!“ soll auch in Ransbach-Baumbach verstärkt werden.
Für das neue Förderjahr 2025, so teilt das Jugend-, Kultur- und Bürgerzentrum, in dessen Trägerschaft die Partnerschaft geführt wird, in einer Pressemitteilung mit, sind einige spannende Projekte in verschiedenen Bereichen in Planung. So beispielsweise die Zusammenarbeit von Senioren und jungen Menschen, um in einem modernen Ansatz gemeinsam an Zeitzeugenberichten zu arbeiten. Auf digitaler Ebene werde es Projekte zur Aufklärung über KI und Fake News geben. Das Jugendforum soll mit frischen Ideen in neuen Strukturen belebt werden, ein Schulprojekt soll das Handlungsrepertoire von Jugendlichen im Umgang mit gesellschaftlichen Herausforderungen erweitern und Möglichkeiten zur Konfliktlösung aufzeigen.
Mit Vorfreude, so Petry, blicke sie auch auf das zweite „Multi-Kulti-Fest“ in Höhr-Grenzhausen im September. Bereits das erste bunte Kulturenfest, das Vielfalt und interkulturellen Austausch unter den Menschen feiern und stärken soll, fand großen Anklang. Dem schließe sich auch die Idee des Cafés International an, das im April im Bürgerzentrum Premiere hatte und an jedem letzten Montag im Monat für Menschen jeden Alters und jeder Herkunft seine Pforten öffnet.
Zum Symbolfoto umgesetzt haben das Team der Zweiten Heimat und Anna Petry gemeinsam die Idee der bunten und wohlschmeckenden „Demokratie-Suppe“ – die erst dann richtig gut gelungen ist, wenn alle Zutaten in der richtigen Menge und Qualität vorhanden sind. „Gemeinsam können wir unsere Demokratie lebendig und vielfältig gestalten“, sagt die 42-Jährige. Bürger und Vereine können ihre Zutaten – Ideen, Meinungen und Engagement – einbringen, sodass jeder Löffel der Suppe Vielfalt und Zusammenhalt der Gemeinschaft widerspiegelt. Interessierte Bürger und Vereine sind herzlich eingeladen, sich mit Ideen und Vorschlägen zu melden.
Informationen zur Arbeit von Anna Petry, dem Förderprogramm und den Möglichkeiten online unter www.demokratie-kannenbaeckerland.de oder telefonisch in der Zweiten Heimat in Höhr-Grenzhausen unter 02624/7257.
Förderung der Demokratieentwicklung
Die Veranstaltungen und Projekte werden gefördert durch die Partnerschaft für Demokratie im Kannenbäckerland – ein Zusammenschluss der Verbandsgemeinden Höhr-Grenzhausen und Ransbach-Baumbach – und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“. Das Programm fördert zivilgesellschaftliches Engagement auf allen Ebenen des Staates für ein vielfältiges und demokratisches Miteinander sowie die Arbeit gegen Radikalisierungen und Polarisierungen in der Gesellschaft in Projekten und Veranstaltungen zu Themen wie politischer Bildungsarbeit, Vielfaltgestaltung, Extremismusprävention und Demokratieförderung. Projektkoordination und Beratung übernimmt die Koordinierungs- und Fachstelle. Dem Bündnis der Partnerschaft für Demokratie im Kannenbäckerland gehören verschiedene Teilnehmer beider VGs aus Verwaltung, von Vereinen, Kirchen, Schulen, Polizei, Jobcenter, der Migrationsberatung sowie interessierte Bürger an.