Denn den Abschluss der alljährlich zusammen mit den Kindergärten Gemünden, Dickenschied und Mengerschied stattfindenden Projektwoche hatten Lehrer und Schüler nicht nur genutzt, um die Ergebnisse ihrer Arbeit zu präsentieren.
„Nein, wir haben sogar dreifach Grund zu feiern“, sagte Schulleiterin Tanja König – und spielte dabei darauf an, dass die rund 180 Schüler große Einrichtung mittlerweile offiziell zur Naturparkschule ernannt wurde. Und, passend zu dieser Auszeichnung, hat die Schule zudem einen von den Volksbanken ausgeschriebenen Wettbewerb für die Einrichtung eines Naturklassenzimmers gewonnen – ein Aspekt, den die Schulleiterin mit Blick auf die Gemeinschaft und das Engagement besonders erwähnte, schließlich hatte sich eine der kleinsten Schulen beim Onlinevoting gegen viele deutliche größere Einrichtungen durchgesetzt. „So einen Einsatz von Schülern, Lehrern und Eltern habe ich in meinen mehr als 20 Jahren als Schulleitung noch nicht erlebt“, sagte sie.
Als Naturparkschule ausgezeichnet
Doch der Grund, warum neben Schülern, Lehrern, Eltern, Omas und Opas auch Lokalpolitiker und Vertreter von Forstamt und Naturpark anwesend waren, war die Auszeichnung zur Naturparkschule. Vor etwas mehr als einem Jahr, am 27. Februar 2023, hatte die Schule die Kooperationsvereinbarung unterschrieben – und seither vielfältige Aktivitäten initiiert, um zu zeigen, dass sie bereit ist, die Bezeichnung Naturparkschule auch mit Leben zu füllen.
Kirchbergs VG-Bürgermeister Peter Müller gab in seinem Grußwort einen Überblick über die einzelnen Projekte und Unterrichtsaktivitäten. So wurden beispielsweise für eine Eichenpflanzaktion Eicheln gesammelt, die schuleigenen Nistkästen wurden gepflegt und gereinigt, zudem gab es eine Staudenpflanzaktion am Insektenhotel der Schule. Auch verschiedene Wald-, Natur- und Garten-AGs wurden am Nachmittag angeboten, zudem einige Ideen zur Müllvermeidung und Ressourcenschonung umgesetzt. Um den Kindern ein Gefühl für das zu geben, was mit dem Hausmüll passiert, hat auch schon eine Besichtigung der Mülldeponie auf dem Programm gestanden.
Bei allen Aktivitäten, auch das machte Müller deutlich, wurden regelmäßig externe Partner eingebunden, darunter unter anderem Landwirte, Natur- und Landschaftsführer, Handwerksbetriebe oder Förster.
Thema Wald stößt auf große Resonanz
Letztere waren auch in die Projektwoche involviert, waren mit einer Gruppe von Schülern und Kindergartenkindern zusammen im Wald. „Das zeigt auch, auf wie viel Resonanz das Thema Wald bei den Kindern stößt“, sagte Tanja König. Und das werde durch die Kooperation mit dem Team des Naturparks noch intensiviert. „Durch die enge Verbindung werden wertvolle Lernmöglichkeiten außerhalb des Klassenzimmers geboten. Sie erfahren aus erster Hand, wie wichtig der Schutz unserer Umwelt ist, und lernen die regionalen Besonderheiten und kulturellen Schätze kennen“, sagte Gemündens Bürgermeisterin Agnes Chudy-Endres.
VG-Bürgermeister Michael Boos, der einerseits als stellvertretender Vorsitzender des Naturparks Soonwald-Nahe, andererseits aber auch als Bürgermeister, vor Ort war, betonte: „Die Auszeichnung als Naturparkschule ist nicht nur ein Titel, sondern eine Anerkennung für das Engagement, die Hingabe und die enge Bindung zur Natur, die hier an der Soonwaldschule gelebt werden.“
Eingebettet wurde die Übergabe der Zertifizierung – die Grundschule in Gemünden ist nach der Dr.-Kurt-Schöllhammer-Grundschule in Simmern und der Grundschule am Waldsee Argenthal die dritte Einrichtung im Rhein-Hunsrück-Kreis, die den Titel Naturparkschule tragen darf – in ein buntes Rahmenprogramm, bei dem es Tänze, Theateraufführungen und vor allem die Vorstellung der Ergebnisse der einzelnen Projekte gab. Denn unter der Woche hatten die Kinder aus Kindergarten und Schule gemeinsam in Gruppen verschiedene Dinge erarbeitet – und die meisten von ihnen standen in einem unmittelbaren Zusammenhang zu Natur und Umwelt.