Rheinböllener und Simmerner Schule unterzeichnen im Beisein von Bettina Brück eine Kooperationsvereinbarung
Kooperation zwischen BBS und Puricelli-Schule: Vier Punkte für eine gute Zusammenarbeit
Puricelli-Schulleiter Manuel Hortion (links), Staatssekretärin Bettina Brück und Bastian Wiede, Leiter der Höheren Berufsfachschule an der BBS, bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung Foto: Sina Ternis
Sina Ternis

Schon vor geraumer Zeit hat sich die Puricelli Realschule plus in Rheinböllen auf den Weg gemacht, Schule der Zukunft zu werden, und hat seither viele innovative Projekte initiiert. Ein weiterer Baustein soll hier künftig eine noch engere Zusammenarbeit mit der Berufsbildenden Schule (BBS) in Simmern werden.

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Eine Kooperationsvereinbarung zwischen beiden Einrichtungen wurde nun im Beisein von Bettina Brück, Staatssekretärin für Bildung in Rheinland-Pfalz, sowie der SPD-Fraktion im Kreistag unterzeichnet.

Der Schulleiter der Puricelli-Schule, Manuel Hortian, und Bastian Wiede, Leiter der Höheren Berufsfachschule an der BBS, setzten ihre Unterschrift genauso unter die Vereinbarung wie Bettina Brück – und fixierten damit eine Zusammenarbeit, die bereits seit geraumer Zeit besteht, auch schriftlich. Inhaltlich wurden dabei vier Schwerpunkte festgelegt.

1. Einmal wöchentlich wird es künftig eine projektbezogene Zusammenarbeit zwischen den beiden Schulen. Aktuell liegt der Schwerpunkt hier auf der IZ, im kommenden Schuljahr könnte beispielsweise das Thema „Robotik“ in den Mittelpunkt rücken. „Das bietet sich hier am Standort Rheinböllen, an dem viel Industrie angesiedelt ist, sicherlich an“, so Hortian.

2. Das Projekt Erasmus, das es bereits seit einiger Zeit und in enger Zusammenarbeit mit den beiden Unternehmen ERO und Hahn Automation gibt, soll künftig auch zusammen mit Schülern der BBS umgesetzt werden. Bislang gab es einen Austausch mit Schülern unter anderem aus Frankreich und Besuche in den jeweiligen Partnerunternehmen im Ausland. Künftig sollen Schüler der höheren Stufen der BBS als Art Mentoren, Stichwort Peer-to-Peer-Kommunikation, fungieren und die Schüler der Puricelli bei ihren Auslandsaufenthalten begleiten.

3. Zusammenarbeit im Bereich der Sprachförderung. Aktuell gehen viele der aus der Ukraine geflüchtete Kinder, die unter anderem in der Jugendherberge Sargenroth leben, in Rheinböllen zur Schule. Hier sollen künftig auch die Lehrkräfte von der BBS unterstützen, um die ukrainischen Kinder fit für das deutsche Bildungssystem zu machen.

4. Die BBS soll auch am BSO-Tag, einem Tag, der der beruflichen Orientierungen dient und an dem sich verschiedene Unternehmen aus der Region den Schülern präsentieren, involviert werden und den Jugendlichen auch die Möglichkeit der schulischen Weiterbildung vorstellen. „Das passt von unserer Seite sehr gut, denn gerade mit Blick auf den Vollzeitbildungsbereich verzeichnen wir aktuell weniger Schüler“, sagte Sebastian Wiede.

Der BBS-Vertreter freut sich auf die intensive Zusammenarbeit zwischen beiden Schulen, weiß, wie wichtig der intensive Austausch ist und wie sehr der auch den Schülern den Übergang von der einen zur anderen Bildungseinrichtung erleichtern kann. Zu der Entstehung der Kooperationsvereinbarung sagte er: „Wir wollten eigentlich Werbung für unsere Schule machen und sind hier auf offene Ohren gestoßen. Das ist eine tolle Sache, von der beide Seiten profitieren werden.“ Es sei wichtig, die Barriere im Kopf zu lösen, dass nach dem neunten oder zehnten Schuljahr Schluss, dass eine Realschule plus eine Einbahnstraße sei. Das sei schon lange nicht mehr der Fall, stattdessen gebe es viele Optionen – und die aufzuzeigen, steigere die Attraktivität dieser Schulform.

Schülern die Möglichkeiten aufzeigen

Das sieht auch Manuel Hortian so, dem es schon seit einigen Jahren ein Anliegen ist, immer wieder externe Partner einzubinden, um so auch den Blick zu weiten und die Schüler fit zu machen für das Berufsleben. „Dazu braucht es die Erfahrung von außen, aus der Wirtschaft, aber eben auch von weiterführenden Schulen“, so der Puricelli-Schulleiter.

Bettina Brück, die eigens zu der Unterzeichnung den Weg aus Mainz in den Hunsrück gefunden hatte, unterstrich die Aussagen ihrer beiden Vorredner: „Es ist wichtig, den Schülern alle Möglichkeiten zu öffnen.“ Sie machte deutlich, wie gern sie den Weg nach Rheinböllen auf sich genommen hatte, schließlich „schätzen wir alle die Arbeit der Puricelli-Schule sehr im Bildungsministerium“. Die Schule sei Vorreiter in vielen Dingen, mache durch ihre Arbeit die Wichtigkeit von Themen wie Bildung und Europa begreifbar und bereite die Schüler wie keine andere auf eine duale Ausbildung vor.

„Durch die Zusammenarbeit mit externen Partnern wird auch gezeigt, dass die Schule kein Selbstzweck ist.“ Und die Kooperation mit der BBS sei hier ein weiterer und absolut logischer Schritt. „Es passt perfekt in das Bild von der Schule der Zukunft“, so Bettina Brück abschließend.

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