Daher möchte sie auf die „Aktionswoche für Kinder aus suchtbelasteten Familien“ aufmerksam machen, die am Sonntag, 13. Februar, begonnen hat.
„Gerade durch die Corona-Pandemie hat sich die Sucht der Eltern verstärkt im eigenen Zuhause abgespielt“, sagt die Sozialpädagogin. Das Frustpotenzial sei gestiegen und damit häufig auch das Suchtpotenzial. „In einem solchen Umfeld lernen die Kinder, dass Betäubung hilft und der Umgang mit den verschiedensten Substanzen toleriert wird“, erklärt Konrath-Schmitt.
Gefahr groß, selbst süchtig zu werden
So sei die Gefahr, dass diese Kinder selbst einmal abhängig würden, extrem hoch. „Sie lernen in der Regel nicht, mit Frust oder Langeweile umzugehen und sie auch mal auszuhalten“, ist sie sicher. Daher sei es besonders wichtig, präventiv zu arbeiten – auch in Schulen und bereits in Kindergärten. „Wichtig ist, für dieses Thema zu sensibilisieren, auch mal Beobachtungen aufzuschreiben und sich an eine der vielen Hilfseinrichtungen im Kreis zu wenden“, sagt Konrath-Schmitt.
Derer gebe es viele, weiß sie. „Sei es die Lebensberatung in Simmern, die Schulsozialarbeiter, das Jugendamt, die Suchtberater des Diakonischen Werks und des Caritasverbands oder auch der Frauennotruf Rhein-Hunsrück – sie alle können im Bedarfsfall weiterhelfen“, sagt die Fachfrau. Zudem gebe es Apps, die gerade für Jugendliche ansprechend seien. „In der blu:app können sie sich zum Beispiel anonym selbst testen und sich in einem Chat auch austauschen“, sagt Konrath-Schmitt.
Während der Aktionswoche bieten die Veranstalter, die Vereine „NACOA Deutschland – Interessenvertretung für Kinder aus Suchtfamilien“ und „Such(t)- und Wendepunkt“, neben bundesweiten Infoveranstaltungen auch Online-Angebote für verschiedene Akteure an. Dabei geht es etwa um die Frage, wie Jugendliche über Plattformen wie TikTok erreicht werden können oder welche Kinderbücher sich mit der Thematik befassen. ces
Weitere Infos gibt es unter www.suchtundwendepunkt.de und unter www.coa-aktionswoche.de