Nach einem Arbeitsunfall in einer Kaisersescher Weinkellerei, der sich am Mittwoch kurz nach Mittag ereignet hat, sind der hauptsächlich betroffene Mitarbeiter und auch der Ersthelfer wieder wohlauf. Das ist am Tag darauf auf Nachfrage unserer Zeitung bei der Kellerei zu erfahren. Dass alles so gut ausging, ist offenkundig dem besonnenen und richtigen Verhalten sowohl der Kellereibeschäftigten als auch der Retter zu verdanken. Doch was war überhaupt geschehen? Und wie sehen die Hintergründe aus?
Am Mittwoch kurz nach Mittag ging der Alarm bei der Freiwilligen Feuerwehr der Eifelstadt Kaisersesch ein: Eine Person befindet sich in einer Weinkellerei in einer Notlage. Bei Reinigungsarbeiten in einem großen Weintank aus Metall war es allem Anschein nach zu einer Kohlendioxidanreicherung gekommen, teilte Daniel Hermes, stellvertretender Wehrleiter der Verbandsgemeinde Kaisersesch, unserer Zeitung auf Anfrage mit.
Winzer: Kohlendioxid eine tückische Gefahr
In der Folge wurde der Mitarbeiter der Kellerei ohnmächtig und auch einem Kollegen, der als Erster zur Hilfe eilen wollte, gelang es nicht, den aus seiner Notlage zu befreien. Denn ihm wurde bei dem Versuch, seinem Kollegen aus dem Tank zu holen, selbst schummerig. Den Ohnmächtigen haben die Kaisersescher Wehrleute „dann mit einem Trupp unter Atemschutz herausgeholt und dem Rettungsdienst übergeben“, sagt Feuerwehrmann Hermes.
Die natürliche Kohlensäure, die Wein während der alkoholischen Gärung in einem Tank freisetzt, kann für Winzer und andere Mitarbeitende im Weinbau tatsächlich zur Gefahr werden, erläutert ein Winzer von der Mosel gegenüber unserer Zeitung. In leeren, aber womöglich noch nicht ausreichend belüfteten Tanks können mitunter hohe Kohlendioxidkonzentrationen zurückbleiben. „Das Tückische daran ist für uns, dass dieses Gas geruchs- und geschmacklos ist.“ Eine zu hohe Kohlendioxidkonzentration kann bei Menschen zu Benommenheit, Bewusstlosigkeit und Schlimmerem führen.
Nur ein kurzer Check im Krankenhaus nötig
Der von der Kaisersescher Feuerwehr aus dem Weintank geholte Mitarbeiter und sein Ersthelfer mussten zwar zu einem kurzen Check ins Krankenhaus, heißt es am Tag danach aus der Kellerei. Doch beide waren schnell wieder vollkommen auf dem Damm. Wohl dem, der sich auf Arbeitskollegen und Rettungskräfte verlassen kann.