Musik in Filmen kann weitaus mehr, als bloß die durch die Bilder auf der Leinwand transportierten Emotionen zu verstärken oder sie zu konterkarieren. Doch was genau löst sie beim Betrachter aus, wenn Filmemacher sie gezielt einsetzen? Und wie funktioniert das? Unter anderem um diese Fragen wird es am Mittwoch, 11. Juni, von 19.30 Uhr an im Cochemer Kino gehen – und zwar nicht abstrakt und theoretisch, sondern an einem ganz konkreten Filmbeispiel: „Shutter Island“. Der Mainzer Musikwissenschaftler Dietrich Stern erläutert anhand dieses packenden Psychothrillers mit Leonardo DiCaprio, wie US-Regielegende Martin Scorsese die Musik für sein Werk nutzt.
Die Sonderveranstaltung von Kino Vino wird Musikwissenschaftler Stern mit einer Einführung in die klangvolle Welt der Filmmusik eröffnen. Dabei wird es allerdings auch schon konkret um die besondere Rolle gehen, die Musik in Scorseses filmischem Wirken einnimmt. Scorsese baut zum Beispiel in sein mehrfach prämiertes Mafia-Drama „GoodFellas“ bewusst zeitgenössische Popsongs wie „Rags to Riches“ von Tony Bennett oder „Baby I Love You“ von Aretha Franklin ein. Sie stellen unter anderem Authentizität her und die Bezüge zu den unterschiedlichen Jahrzehnten, in denen die Handlung spielt.
Musik als Bestandteil und Träger der Handlung
Anhand des Psychothrillers „Shutter Island“, in dem unter anderen Leonardo DiCaprio, Ben Kingsley und Mark Ruffalo mitwirken, lässt sich besonders gut sehen und hören, dass es Scorsese beim Einsatz von Musik im Film um mehr geht als klanglich passende Untermalung der Szenen. Die Musik treibt die Handlung voran, ist essenzieller Bestandteil derselben und gehört als konstruktives Element zur Geschichte – einer Geschichte, in der DiCaprio vorzüglich die unterschiedlichen Seelen- und Geisteszustände der Hauptfigur auf die Leinwand bringt.
„Ich denke und hoffe schon, dass es ein sehr spannender Abend wird“, sagte Maximilian Bugdahn, Betreiber des Cochemer Apollo-Kinos gegenüber der RZ. Schließlich lebt nicht nur der Film selbst von einer spannenden Handlung. Spannung verspricht auch das, was der Musikwissenschaftler Stern an Erkenntnissen zum Einsatz der Musik in „Shutter Island“ mit nach Cochem bringt. Der Kontakt zu dem Musik- und Kulturwissenschaftler kam über Falk Hartmann vom Kino Vino zustande, der Stern bei einem Vortrag in Mainz erlebte und mit ihm ins Gespräch kam. So schilderte es Max Bugdahn.
Reservierungen wünschenswert
Für die Sonderveranstaltung in Cochem ist es empfehlenswert, sich vorab Karten zu reservieren. Dies ist telefonisch unter der Rufnummer 02671/980 988 möglich. Tickets sind auch über die Webseite www.apollo-kino-cochem.de erhältlich. Nach der Filmvorführung ist noch Gelegenheit zu einem vertiefenden Gespräch bei einem Glas Wein.