Für die beteiligten Gemeinden ist er insbesondere wegen der damit verbundenen Pachteinnahmen attraktiv. Ob in der VG Ulmen weitere Gemeinden in den Genuss solcher Vorzüge der Windkraftnutzung kommen, steht der VG zufolge noch nicht fest. Das hängt unter anderem mit dem Fliegerhorst in Büchel zusammen.
Der Windpark in der Ulmener Eifel, für dessen Installation die Vorbereitungen schon seit dem Frühjahr laufen, spart, wie Enercity mitteilt, 18.900 Tonnen Kohlendioxid (CO2) pro Jahr ein – im Vergleich zur Stromerzeugung im Mix, also aus Energieträgern aller Art. In der Pressemitteilung heißt es dazu weiter: „Das entspricht in etwa der Menge an Kohlendioxid, die 13.500 Mittelklasse-Pkw pro Jahr in Deutschland emittieren (bei einer jährlichen Fahrleistung von 15.000 Kilometern).“
Rund 120 Hektar Fläche für die Windräder
Die Windvorrangfläche in den Gemeinden Beuren, Kliding und Urschmitt, auf der die sieben Windräder entstehen, umfasst insgesamt rund 120 Hektar. Sie liegt auf zwei Hochplateaus, circa 420 Meter über Normalnull. So jedenfalls ist es auf der Webseite der Gemeinde Urschmitt zu lesen. Zwar ist in der Enercity-Mitteilung von „etwa 600 Meter über Normalnull“ die Rede. Doch auch die Google-Kartierung des Geländes legt nahe, dass die Angabe „gut 400 Meter“ korrekt ist. Hoch ist in jeden Fall die elektrische Leistung des Parks. Sie beträgt 3,45 Megawatt.
Ebenfalls beträchtlich dürften die Pachteinnahmen der beteiligten drei Ortsgemeinden sein. Zur genauen Pachthöhe kann die VG zwar keine Angaben machen, wie sie der RZ auf Anfrage mitteilt. Aber: „Es dürfte allgemein bekannt sein, dass bei Windkraft deutlich höhere Pachten als bei anderen Vorhaben gezahlt werden. Der Betreiber der Anlagen zahlt an die Standortgemeinden pro Anlage eine marktübliche Pacht.“
Dadurch können die Standortkommunen neue Projekte angehen, die sie sich vorher nicht hätten leisten können.
Das teilt die Verbandsgemeinden Ulmen zu den Pachteinnahmen mit, die der Windpark für Beuren, Urschmitt und Kliding generiert.
Darüber hinaus erhalten der VG zufolge auch alle Gemeinden, deren Gemeindegebiet sich zumindest teilweise innerhalb eines um die WEA-Turmmitte gelegenen Umkreises von 2500 Metern befindet, anteilig eine Zahlung von insgesamt 0,2 Cent pro Kilowattstunde für die tatsächlich eingespeiste Energiemenge. Auf jeden Fall hält die VG Ulmen in ihrem Statement fest: „Die nicht unerheblichen Pachtzahlungen aus der Windkraft verbessern den finanziellen Handlungsspielraum der Standortkommunen deutlich. Dadurch können die Standortkommunen neue Projekte angehen, die sie sich vorher nicht hätten leisten können.“
Die VG Ulmen hat einen Flächennutzungsplan aus dem Jahr 2014, der Vorrangflächen im Norden der Verbandsgemeinde im Bereich Ulmen-Vorpochten vorsieht. „Eine konkrete Planung hat sich dort bislang aus unterschiedlichen Gründen noch nicht ergeben.“
Fliegerhorst erschwert Errichtung von Windkraftanlagen
Dadurch, dass sich der Fliegerhorst der Bundeswehr in Büchel auf dem Gebiet befindet, können „bereits auf vielen Flächen der VG keine Windkraftanlagen errichtet werden“, erläutert die VG. Bei der Fortschreibung des 2014er-Flächennutzungsplans zur Windkraft hat sich die Verbandsgemeinde Ulmen mit der Wehrbereichsverwaltung abgestimmt. „Etwa 8587 Hektar des VG-Gebietes müssen aufgrund des Fliegerhorstes von Windkraft freigehalten werden“, führt die VG-Verwaltung dazu aus. „Damit fällt über die Hälfte des VG-Gebietes bereits weg. Es bleibt nur noch eine Restfläche von circa 6095 Hektar übrig.“ Die räumliche Nähe des Fliegerhorstes führt demnach zusätzlich zu Bauhöhenbeschränkungen, die im kompletten VG-Gebiet zu berücksichtigen sind.
Andernorts gibt es an Land inzwischen auch Windräder mit einer Nabenhöhe von bis 175 Metern. Die Nabenhöhe der sieben Anlagen im Windpark Beuren/Urschmitt fällt immerhin fast 70 Meter niedriger aus. In Verbindung mit dem Windpark entsteht außerdem ein Umspannwerk, um die Anlagen ans Mittelspannungsnetz anzuschließen. In der Mitteilung des Energieunternehmens aus Hannover heißt es weiter: „Die Inbetriebnahme des Windparks sowie des Umspannwerks soll im zweiten Quartal dieses Jahres erfolgen.“