Nach Bürgerentscheid
Notfallversorgung: Cochem-Zell startet Prüfungsvergabe
Im Klinikum Mittelmosel soll es schon bald keinen stationären Betrieb mehr geben. Das wirft Fragen vor allem in puncto Notfallversorgung auf. Unklarheiten soll eine Prüfung beseitigen, zu der der Kreis Cochem-Zell per Bürgerentscheid aufgefordert wurde.
David Ditzer. David Ditzer/Archiv

Per Bürgerentscheid ist der Kreis Cochem-Zell dazu veranlasst worden, die Möglichkeiten der künftigen medizinischen Versorgung im Kreis extern prüfen zu lassen. Das dazu nötige Verfahren hat die Verwaltung angeleiert. So sieht der Zeitplan aus.

Nach dem positiven Ergebnis des Bürgerentscheides zur medizinischen Versorgung in Cochem-Zell vom 23. Februar hat die Kreisverwaltung nach eigenen Angaben „unverzüglich“, und zwar am Montag, 24. Februar, „das Vergabeverfahren zur Erstellung eines externen ,Gemeinsamen Versorgungskonzeptes‘ gestartet“. Der entsprechenden Pressemitteilung aus dem Kreishaus zufolge „kann der Auftrag bereits in der Sondersitzung des Kreistages am 31. März 2025 vergeben werden“. Doch wie sieht der weitere Zeitplan aus Sicht des Kreises aus?

Für das bereits gestartete Vergabeverfahren zur Erstellung eines externen gemeinsamen Konzeptes zur Zukunft der medizinischen Versorgung in Cochem-Zell hat die Kreisverwaltung eine Angebotsfrist bis Freitag, 14. März, gesetzt. Bis zum Montag, 24. März, sollen dann alle eingegangenen Angebote geprüft werden. So könnte es möglich werden, dass der Kreistag den Auftrag zur Erstellung eines solchen Versorgungskonzepts bereits am 31. März im Zuge einer Sondersitzung vergibt.

Versorgungskonzept soll bis zum 30. Juni fertig sein

Nach dem Zeitplan, den die Kreisverwaltung veröffentlicht hat, soll das Versorgungskonzept bis zum 30. Juni fertiggestellt sein. Dieses Datum ist deshalb von besonderer Bedeutung, weil die Trägergesellschaft des Zeller Krankenhauses (Katharina Kasper ViaSalus, Dernbacher Gruppe) angekündigt hatte, den stationären Betrieb in Zell-Barl innerhalb der ersten Hälfte dieses Jahres einstellen zu wollen. Grund dafür sind nach Angaben des Klinikträgers millionenschwere jährliche Defizite. In Zell soll ein erweitertes ambulantes Gesundheitszentrum mit Kurzzeitpflege und Hospiz entstehen.

Über ein Bürgerbegehren und letztlich einen Bürgerentscheid hatte die Bürgerinitiative „Klink Zell erhalten“ sich dafür starkgemacht, dass der Kreis „die Möglichkeiten eines gemeinsamen Versorgungskonzeptes auf der Grundlage objektiver Analysen und unter Einbeziehung alternativer stationärer Konzepte und Pilotprojekte“ prüfen lässt. Die entsprechende Frage hatten am vergangenen Sonntag 32.867 (87,3 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen) mit Ja beantwortet.

Kreis: Gutachten zur künftigen Notfallversorgung läuft bereits

Bis zum Abschluss der über den Bürgerentscheid herbeigeführten Untersuchungen solle der Kreis auf eine Zwischenfinanzierung womöglich unter kommunaler Beteiligung hinwirken. Das dürfte für den Kreis mit seiner prekären Haushaltslage kaum machbar sein. Aus einer Mitteilung, die der Kreis unmittelbar nach Abschluss des Bürgerentscheids veröffentlicht hat, geht jedoch auch hervor, dass der Kreistag schon Anfang Januar ein Gutachten zur Gewährleistung der künftigen Notfallversorgung in Auftrag gegeben hat.

Erste konkrete Ergebnisse zu möglichen Nachbesserungen in puncto Notfallversorgung sollen der besagten Mitteilung zufolge in der für den 10. März geplanten nächsten Kreistagssitzung präsentiert werden. In der gleichen Mitteilung bot Landrätin Beilstein der BI abermals eine Zusammenarbeit an. Dies wiederum irritierte die Adressaten insofern, als dass sie längst im Sinne einer solchen Zusammenarbeit auf die Landrätin zugegangen seien.

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