Der Blick ins Kaiserescher Wasserstoffreallabor fällt derzeit für den Betrachter ernüchternd aus: Millionenbeträge wurden in Kaisersesch investiert, doch das Herzstück des Quartiers, ein Elektrolyseur, läuft nicht. Nur Sattelzüge, vermutlich keine, die mit Wasserstoff laufen, versorgen das Quartier in Kaisersesch mit dem flüchtigen Element, auf dem der gesamte Feldversuch fußt. Das ist schlicht hanebüchen. Also alles Quark und noch dazu wenig smart? Für ein derart vernichtendes Urteil ist es noch zu früh. Versuche, das weiß ein jeder noch aus dem Physik- und Chemieunterricht, beinhalten immer auch die Möglichkeit des Scheiterns. Darauf sind sie angelegt, um auch aus einem Scheitern wichtige, teils sogar bahnbrechende Erkenntnisse ableiten zu können, die für ein Fortkommen unerlässlich sind.

Reallabor Kaisersesch braucht bisher wenig Wasserstoff
Das Wasserstoff-Reallabor in der Eifel hat ein Problem: Der teure Elektrolyseur, der den Modellversuch mit grünem Wasserstoff speisen sollte, funktioniert nicht. Dabei gibt der Steuerzahler viel Geld für das Prestigeprojekt der Energiewende aus.
Nur kommt es im weiteren Verlauf von Smart Quart darauf an, möglichst umfassend Transparenz herzustellen. Wo Millionen von Euro an Steuergeldern fließen, ist ein simpler Verweis auf Vertraulichkeitsvereinbarungen völlig unzureichend. Wofür wurde wie viel öffentliches Geld ausgegeben? Was hat das gebracht? Die Bürgerinnen und Bürger haben ein Anrecht darauf, das zu erfahren. So schnell es irgend geht. Das Wasserstoffprojekt in Kaisersesch könne zwar allein „nicht die Welt retten“, hatte der damalige Cochem-Zeller Landrat Manfred Schnur beim Spatenstich im Oktober 2022 gesagt. Doch es könne ein Beispiel dafür geben, dass es möglich sei, sie zu retten.
Ja, für einen Beitrag zur Rettung dieses wundervollen, von Wasserstoff und Sauerstoff lebenden Planeten geben viele Bürgerinnen und Bürger wohl gern hohe Geldbeträge her. Für Erkenntnisse aus einem Banalitätenbuch sicher eher nicht.