Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist im Landkreis Cochem-Zell im April um 289 auf nun 1.247 gesunken. Vor einem Jahr wurden allerdings noch 148 Arbeitslose weniger gezählt. Das geht aus einer Pressemitteilung der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen hervor, die für den Kreis zuständig ist. Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,6 Prozent und damit um 0,9 Punkte unter der des Vormonats. Im April 2024 lag sie bei 3,2 Prozent.
Von den insgesamt 1247 Arbeitslosen sind 646 männlich und 601 weiblich, wie aus dem Zahlenwerk hervorgeht. Dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen wurden innerhalb der vergangenen vier Wochen 75 neue Stellen aus dem Kreis Cochem-Zell gemeldet. Damit liegen der Agentur derzeit 523 Stellenangebote aus der Region vor. Vor einem Jahr waren es noch deutlich mehr: 681.
Zahlen der Leistungsempfänger in beiden Rechtskreisen gesunken
Die Arbeitslosigkeit hat sich dem Bericht zufolge im Rechtskreis des Sozialgesetzbuchs (SGB) III, in dem Leistungen wie das Arbeitslosengeld geregelt sind, von März auf April um 265 auf 569 Personen verringert. Das waren 153 Arbeitslose mehr als im Vorjahresmonat.
Im Rechtskreis des SGB II, das die Regelungen zum Bürgergeld enthält, hat sich die Arbeitslosigkeit von März auf April um 24 auf 678 Personen verringert. Das waren fünf Arbeitslose weniger als vor einem Jahr.
Zurückhaltung der Arbeitgeber bei Neueinstellungen
„Die Entwicklung, die wir schon im vergangenen Monat sehen konnten, setzt sich fort“, berichtet Thomas Becker, stellvertretender Leiter der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen. „Die Zahl der arbeitslosen Personen geht saisonbedingt weiter zurück, wie wir es im April gerade an der tourismusgeprägten Mosel erwarten. Trotzdem ist die Arbeitslosenquote höher, als sie vor einem Jahr war. Gleichzeitig wurden weniger Stellenangebote gemeldet.“
Das habe mehrere Gründe, erläutert Becker. „Die politischen Unwägbarkeiten der vergangenen Jahre haben sich in den letzten Monaten zugespitzt. Wir befinden uns in einer Wirtschaftskrise, die auch unsere Region trifft. Gleichzeitig sehen Betriebe sich mit der Herausforderung konfrontiert, Unternehmensprozesse zu digitalisieren, um mit dem strukturellen Wandel mithalten und wettbewerbsfähig bleiben zu können. Das führt zu Verunsicherung und Zurückhaltung von Arbeitgebern bei Neueinstellungen.“
197 Ausbildungsstellen Ende April unbesetzt
Doch trotz der konjunkturellen Entwicklungen und Zurückhaltung würden passgenau qualifizierte Fach- und Arbeitskräfte in vielen Bereichen dringend benötigt, so Becker. „Die duale Ausbildung von jungen Menschen spielt da eine wichtige Rolle – und Auszubildende werden auch an der Mosel nach wie vor gesucht.“
Der Arbeitsagentur wurden für dieses Jahr 330 Ausbildungsstellen aus der Region gemeldet. Zeitgleich ließen sich 263 Jugendliche und junge Erwachsene bei der Ausbildungssuche durch die Berufsberatung unterstützen. Ende April, also vier Monate, bevor die meisten Ausbildungsverhältnisse beginnen, sind 197 Stellen unbesetzt. Gleichzeitig suchen noch 138 Personen einen Ausbildungsplatz. Auf 100 unbesetzte Ausbildungsstellen kommen derzeit 70 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber.
Ausbildungsmesse Azubispots im Juni am Deutschen Eck
Trotz guter Lage für Jugendliche auf der Suche sei die Entscheidung für einen Beruf oder eine Stelle herausfordernd. „Die Ausbildungssuche ist mehr, als nur zu schauen, welche Stelle in der Region frei ist. Da spielen Faktoren wie Interessen, persönliche Eignung, aber auch Mobilität und Erreichbarkeit mit rein. Und schlussendlich ist die Wahl eines Ausbildungsplatzes eine mit einer großen Tragweite. Immerhin geht es um die berufliche Zukunft.“ Becker rät deshalb Jugendlichen und ihren Eltern, das Beratungsangebot der Berufsberatung zu nutzen. „Eine tolle Gelegenheit, Berufe und Betriebe kennenzulernen, ist auch der Besuch einer Ausbildungsmesse – zum Beispiel am 18. Juni bei den Azubispots am Deutschen Eck in Koblenz.“
Kontakt zur Berufsberatung: Telefon 0261/405 444