Der erste Bürgerentscheid auf Kreisebene in Cochem-Zell ist ganz im Sinne der Initiatoren desselben ausgegangen: 87,3 Prozent derjenigen, die eine gültige Stimme abgaben, beantworteten die im Entscheid gestellte Frage mit Ja. Nur 12,7 Prozent verneinten die Frage. Das heißt, die Kreisverwaltung soll die Möglichkeiten eines gemeinsamen medizinischen Versorgungskonzeptes prüfen lassen. Grundlage dafür sollen „objektive Analysen“ sein, die alternative stationäre Konzepte und Pilotprojekte miteinbeziehen. Für den Bürgerentscheid hatte sich maßgeblich die Bürgerinitiative „Klinik Zell erhalten“ eingesetzt. Er kam vor dem Hintergrund der für die erste Hälfte dieses Jahres geplanten Schließung des Zeller Krankenhauses zustande. Der Bürgerentscheid kommt einem Beschluss des Cochem-Zeller Kreistags gleich.
Landrätin Anke Beilstein sagte zu dem Resultat des Bürgerentscheids, das sie im Kreishaus in Cochem verfolgte: „Das Ergebnis ist klar und es überrascht mich auch überhaupt nicht.“ Die Zukunft der stationären medizinischen Versorgung im Kreis sei nun einmal ein sehr emotionales Thema. „Es wird nun die geforderte Prüfung geben.“ Ein Aspekt, der Teil des Bürgerentscheids war, könnte noch heikel werden: Bis zum Abschluss der Prüfung soll die Kreisverwaltung „auf eine Zwischenfinanzierung ggf. unter kommunaler Beteiligung hinwirken“. Finanziell steht der Kreis zurzeit jedoch ohnehin alles andere als rosig dar. Die Durchführung des Bürgerentscheids und die geforderte Prüfung verursachen ebenfalls Kosten.
Gratulation von Zells Stadtbürgermeister
Zells Stadtbürgermeister Hans-Peter Döpgen gratulierte den BI-Mitgliedern noch am Abend in der Facebook-Gruppe „Klinikum Mittelmosel Zell – Unser Krankenhaus muss bleiben“. Dank ihres großartigen und vielfältigen Engagements hätten insbesondere die Aktiven der BI die Bürgerinnen und Bürger in Cochem-Zell davon überzeugt, „dass wir für unseren Landkreis Cochem-Zell und darüber hinaus für sein Einzugsgebiet eine sichere Gesundheits- und Notfallversorgung benötigen“.