Hans-Peter Döpgen schlägt Gegenkandidatin Julia Bauer und bleibt Stadtbürgermeister
50 Stimmen machten in Zell den Unterschied: Döpgen schlägt Gegenkandidatin Bauer und bleibt Stadtbürgermeister
In Zell haben sich Einzelbewerberin Julia Bauer und der amtierende Stadtbürgermeister Hans-Peter Döpgen (FWG) ein spannendes Wahlduell geliefert.
Viktoria Schneider

Am Ende wurde es knapp bei der Wahl um das Stadtbürgermeisteramt in der Moselstadt Zell. Um kurz vor 20 Uhr stand das Ergebnis in der 4000-Einwohner-Gemeinde fest: Hans-Peter Döpgen (Freie Wähler) holt 51,3 Prozent der Stimmen und verteidigt sein Amt gegenüber der als Einzelbewerberin angetretenen Julia Bauer, die 48,7 Prozent der Stimmen erhält. Nur 50 Stimmen trennten die beiden. Auf Döpgen entfallen 976 Stimmen, auf Bauer 926. Die Wahlbeteiligung lag bei 62,1 Prozent.

Der Wahlsieger zeigte sich sichtlich erfreut und erleichtert über das Ergebnis. Döpgen berichtet, dass ihm „schon ein Stein vom Herzen fällt“. Den Wahlsonntag habe er zu Hause verbracht und die Sonne genossen. Nervös sei er nicht gewesen, eher zuversichtlich.

Er ist überzeugt, dass seine Arbeit der vergangenen fünf Jahre die Wähler in Zell überzeugt hat, zum Beispiel der neu entstehende „MoselPark Zell“, die neuen Baugebiete in Kaimt-Nord oder die Sanierung der Stadthalle. Jetzt, nach der Wahl, möchte er die Projekte weiterführen, die er als Bürgermeister in der letzten Wahlperiode angestoßen hat. „Wir haben die Samen gesetzt, nun soll die Arbeit auch Früchte tragen“, berichtet Döpgen.

Wir haben die Samen gesetzt, nun soll die Arbeit auch Früchte tragen.

Zeller Stadtbürgermeister Hans-Peter Döpgen

Der 72-Jährige ist erst 2018 in die Freie Wählergruppe Stadt Zell eingetreten und dann im Jahr 2019 als deren Kandidat für die Bürgermeisterwahl angetreten. Im ersten Wahlgang war Döpgen mit 39,1 Prozent der Stimmen knapp vor CDU-Bewerberin Bettina Salzmann gelandet (35,8 Prozent). Hans-Josef Börsch (SPD) hatte 25,1 Prozent geholt. Die Stichwahl gegen Christdemokratin Salzmann hatte Döpgen mit 66,9 Prozent klar für sich entschieden.

Döpgen, verheirateter Vater dreier erwachsener Kinder, ist pensionierter Diplom-Verwaltungswirt, er war Leiter der Ordnungsbehörde sowie des Fachbereiches „Bürgerdienste“ bei der Verbandsgemeindeverwaltung Zell.

Seine Konkurrentin um den Bürgermeistersessel nimmt ihre Niederlage souverän. Dem wiedergewählten Kandidaten wünscht Julia Bauer „ganz viel Erfolg für Zell“. Gerne hätte sie selbst neue Akzente für die Stadt gesetzt, aber diesmal hat es ganz knapp nicht gereicht. Dass es am Ende nur wenige Stimmen entschieden haben, nimmt Bauer als Zeichen, es in fünf Jahren mit einer offenen Liste noch einmal zu versuchen. „Ich habe von vielen Bürgern ganz tolle Rückmeldung bekommen, die mich motivieren, nicht aufzugeben. Das war schon lange mein Traum und den möchte ich weiterführen“, sagt die 47-Jährige.

In der Zeller Schwarze-Katz-Halle wurden am Sonntagabend, 9. Juni, die Stimmzettel für die Kommunal- und Europawahl aus einer Wahlurne auf einen Tisch gekippt – zwecks Auszählung.
Viktoria Schneider

Den Wahlsonntag hat Bauer nach einem Abstecher zu einem Gottesdienst auf der Marienburg im Zeller Restaurant „Kölsch Jeföhl“ verbracht. Freunde von ihr haben dort für die gebürtige Lüneburgerin eine Wahlparty veranstaltet, mitsamt musikalischer Begleitung. Ihr Lieblingslied „My Girl“ wurde zu ihrem Ehren zu „Hoffnung Zell“ umgedichtet, erzählt Bauer stolz. Die Unterstützung von Freunden und Familie habe ihr an diesem Abend viel Kraft und Stärke gegeben, auch wenn es am Ende nicht für den Sieg gereicht hat. Sie sei aber wohl trotzdem als „Bürgermeisterin der Herzen“ bezeichnet worden, was für sie ein weiterer Ansporn ist.

Bauer war von 2009 bis 2020 in der SPD-Fraktion im Zeller Stadtrat tätig und wirkte im Vorstand des Gewerbevereins mit. Aus gesundheitlichen Gründen musste sie diese Tätigkeiten aber aufgeben, genauso wie das Café Bauer an der Balduinstraße, das sie zusammen mit ihrem Mann Christian betrieben hat. Momentan ist sie in der Geschäftsführung der Gesellschaft Moselmore tätig, die sie für den Wahlkampf erst einmal hatte ruhen lassen.

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