Alles ist minutiös vorbereitet, die Experten des Kampfmittelräumdienstes werden am Donnerstag, 4. September, die Weltkriegsbombe auf dem Baustellengelände an der Carl-von-Ehrenwall-Allee in der Zeit von 12 bis 16 Uhr entschärfen. Eine entsprechend aktualisierte Pressemitteilung hat die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler am Mittwochnachmittag herausgegeben.
Stadt bietet Hilfe bei der Evakuierung an
Die 250 Kilogramm schwere amerikanische Fliegerbombe ist am Dienstag bei Bauarbeiten gefunden worden. Die Experten haben sie an Ort und Stelle für die anstehende Sprengung gesichert und abgedeckt.
Vor der Entschärfung ist es erforderlich, alle Personen aus dem ausgewiesenen Sicherheitsbereich rund um die Fundstelle zu evakuieren, teilt die Stadt weiterhin mit. Die Stadtverwaltung bittet alle, die von der Räumung unmittelbar betroffen sind, bereits jetzt um Verständnis für diese außergewöhnliche Maßnahme und die damit einhergehenden Umstände.
Damit alle betroffenen Bürger auf diesen Tag gut vorbereitet sind, hat die Verwaltung wichtige Hinweise zum Ablauf der Evakuierung zusammengestellt. Der Evakuierungsbereich ist in einem 300-Meter-Radius rund um den Fundort der Bombe festgelegt. Eine Lagekarte ist auch auf der Internetseite der Stadt unter www.bad-neuenahr-ahrweiler.de zu finden. Evakuiert werden demnach nicht nur Wohn-, Verwaltungs- und Geschäftsgebäude, sondern auch die gesamte Ehrenwall’sche Klinik. Nach Informationen unserer Zeitung werden die Patienten aus der geschlossenen Abteilung nach Andernach verlegt. Die anderen Patienten fahren per Bus in das Krankenhaus Maria Hilf in Bad Neuenahr. Das Personal der Klinik begleitet die Patienten.
Mit Lautsprecheransagen beginnt Evakuierung
Und so soll die Evakuierung laut Stadt genau ablaufen: Ab 10 Uhr wird in zwei Durchläufen mit Lautsprecherfahrzeugen in den betroffenen Straßen gewarnt. Um 12 Uhr tritt die Sperrzone offiziell in Kraft. Angezeigt wird das durch die stationären Sirenen in Ahrweiler mit dem Tonmuster „Warnung der Bevölkerung“.
Das bedeutet: Das Evakuierungsgebiet ist bis spätestens 12 Uhr zu verlassen. Danach erfolgt die Kontrolle der Häuser des Evakuierungsbereiches durch die Einsatzkräfte von Polizei, Ordnungsamt, THW und Feuerwehr. Sobald die Einsatzkräfte das Sperrgebiet freigeben, beginnen die Experten mit dem Entschärfen der Bombe.
Gibt dann der Kampfmittelräumdienst sein „Okay“, werden die Verkehrssperrungen und der Evakuierungsbereich wieder aufgehoben. Dann können alle Anwohner wieder in ihre Häuser zurückkehren.
Im Zusammenhang mit der Evakuierung gibt die Stadtverwaltung folgende Hinweise: „Bitte verschließen Sie Ihre Häuser/Wohnungen, schließen Sie Ihre Fenster und lassen Sie – falls möglich – Rollläden an den Fenstern herab. Schalten Sie zudem bitte Elektrogeräte aus. Verlassen Sie das Gebiet und begeben Sie sich im Bedarfsfall zu der unten stehenden Anlaufstelle. Bitte denken Sie daran, Ihre Dauermedikation, falls erforderlich, mitzunehmen.“
Betreuungsstelle eingerichtet
Für alle betroffenen Anlieger wird am Donnerstag von 10 bis 16 Uhr die Sporthalle der Grundschule Ahrweiler (Blankartstraße 13) als Betreuungsstelle gemeinsam mit dem DRK eingerichtet. Es gibt dort Sitzmöglichkeiten und eine Verpflegung mit Kaffee, Tee, Kaltgetränken und einem kleinen Snack.
In den betroffenen Straßen wurden am Mittwoch Handzettel für die Bürger mit den wichtigsten Hinweisen zur Entschärfung der Bombe und Evakuierung in die Briefkästen eingeworfen. Parallel dazu werden diese Informationen auch im Stadtportal zur Verfügung gestellt. Am Mittwoch und Donnerstag sind von 8 bis 18 Uhr zwei Info-Telefonnummern für Rückfragen an die Stadtverwaltung freigeschaltet. Sie lauten: 02641/87258 und 02641/87206. Menschen, die Unterstützung für das Verlassen des Evakuierungsgebiets benötigen, können sich ebenfalls bei einer der beiden Infonummern melden.
Mit Blick auf den Verkehr teilt die Stadt mit: Der Bahnverkehr wird nicht betroffen sein, die Linienbusse werden im Evakuierungsgebiet ab 12 Uhr nicht mehr verkehren. Während der Entschärfung muss laut Stadt aufgrund von Straßensperrungen im Rahmen der Sicherheitsmaßnahmen mit Verkehrsbeeinträchtigungen gerechnet werden. Folgende Straßen sind betroffen:
- Aus Richtung Ramersbach kommend wird der Verkehr über die Eifelstraße abgeleitet.
- Die Schützenstraße ist bis zur Einmündung Bachemer Straße aus östlicher Richtung anfahrbar. Eine Wendemöglichkeit für Busse besteht hier nicht.
- Die Friedrichstraße vom Kreisverkehrsplatz Niedertor kommend ist nur bis zur Albert-Federle-Straße befahrbar.
- Der Stadtkern kann weiterhin nördlich über die Bossardstraße und Alveradisstraße in Richtung Walporzheim umfahren werden.
- Der Ahrtorparkplatz wird teilweise wieder abgesperrt.
Die Stadt bittet alle Bürger, das Gebiet am Donnerstag von 12 bis 16 Uhr weitläufig zu umfahren.
Vor allem im Zusammenhang mit Bauarbeiten finden sich im Boden immer wieder Bomben und andere Munition aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Einen neuen Fall gibt es aktuell in Ahrweiler, bei dem eine Bombenentschärfung ansteht.Bombe an Ehrenwall-Allee wird am Donnerstag entschärft
Nach der Bombenentschärfung erfolgen die Entwarnung und Information an die Bevölkerung über die stationären Sirenen in Ahrweiler mit dem Tonmuster „Entwarnung“. Das gilt auch für die bekannten städtischen Kanäle sowie für die Warnapps Nina und Katwarn und die Regionalnachrichten des lokalen Rundfunks.