Um die Dauerhaftigkeit und Tragfähigkeit der Moseltalbrücke Winningen sicherzustellen, lässt die Autobahn GmbH des Bundes seit Jahresbeginn umfangreiche Untersuchungen durchführen, heißt es in einer Pressemitteilung vom Mittwoch, die im Vorfeld einer Pressekonferenz verbreitet wurde.
Die Untersuchungsergebnisse zeigen demnach, dass „die Tragfähigkeit der Brücke für den nicht genehmigungspflichtigen Verkehr (bis 44 t) gegeben” sei. Der Individualverkehr und der nicht genehmigungspflichtige Schwerlastverkehr können die Brücke bis auf Weiteres unter den bekannten verkehrlichen Einschränkungen nutzen, heißt es.
Im Zuge der Untersuchung am Bauwerk ist festgestellt worden, dass sich das Schadensbild punktuell über die gesamte Brückenlänge (930m) in unterschiedlicher Ausprägung erstreckt. Vor diesem Hintergrund sei eine umfangreiche Instandsetzung der Moseltalbrücke Winningen notwendig. Die Schadstellen werden engmaschig kontrolliert, sodass die Brücke weiterhin sicher befahren werden kann, betont die Autobahn GmbH.
Die Planungen, um eine dauerhafte Brückeninstandsetzung realisieren zu können, seien komplex und werden die zweite Jahreshälfte in Anspruch nehmen. Demzufolge werde ein Beginn der Instandsetzungsarbeiten im Jahr 2024 angestrebt. Ob, beziehungsweise unter welchen Auflagen Großraum- und Schwertransport-Fahrzeuge die Brücke wieder nutzen können, lässt sich nach Abschluss einer erfolgreichen Instandsetzung festlegen, heißt es.
Die Autobahn GmbH hat jetzt ein aktualisiertes FAQ auf der Projektwebsite mit Fokus auf den Bauwerkszustand und die damit verbundenen Auswirkungen veröffentlicht. Zudem werden die Untersuchungen, deren Zielsetzungen und relevante Ergebnisse vorgestellt.
Mit einer gewissen bangen Spannung blicken Tausende Auto- und Lkw-Fahrer, Unternehmen der Region und Spediteure auf den kommenden Mittwoch: Dann will die Autobahn GmbH Details zu den Schäden an der Moseltalbrücke der A61 bekannt geben.Schäden an der A61-Moseltalbrücke: Mehr Klarheit am Mittwoch
Die 136 Meter hohe Autobahnbrücke, eine wichtige Nord-Süd-Verbindung für den Fernverkehr, aber auch für Pendler höchst relevant, entwickelt sich zum Sorgenkind. Nachdem bei einer turnusgemäßen Hauptprüfung eine „unerwartete Rissbildung“ an den Schweißnähten im Brückenkörper festgestellt wurde, gelten seit Anfang Dezember Verkehrseinschränkungen auf der zweithöchsten Autobahnbrücke Deutschlands: Autos müssen langsamer fahren, Lkw Abstand halten, Laster über 44 Tonnen die Brücke gar komplett meiden und somit weite Umwege durch das Moseltal nehmen. Die Einschränkungen bleiben nun bestehen.
Hintergrund:
Zum Schutz der Brücke und zur Vermeidung einer Schadensausbreitung an der Moseltalbrücke Winningen wurden von der Autobahn GmbH des Bundes bislang folgende verkehrliche Maßnahmen vorgenommen: Auf dem rechten Fahrstreifen gilt für alle Verkehrsteilnehmenden in beiden Fahrtrichtungen der Moseltalbrücke Winningen eine Geschwindigkeitsreduzierung auf 60 km/h.
Um den Verkehrsfluss in beiden Fahrtrichtungen zu optimieren, gilt für den Pkw-Verkehr, der den linken Fahrstreifen befährt, eine Geschwindigkeitsreduzierung auf 80 km/h. Für Schwerverkehr (bis 44 Tonnen) gilt ein Mindestabstandgebot von 50 Metern.
Dieser Mindestabstand ist auch im Falle einer Staubildung zwingend einzuhalten. Genehmigungspflichtige Großraum- und Schwertransporte dürfen das Bauwerk derzeit nicht mehr passieren.