Hochzeitsmanager machen den schönsten Tag im Leben erst richtig schön - Kurs in der Hotelmanagement-Akademie
Landhochzeit im Vintagestil sind im Trend: Akademie in Koblenz bildet Hochzeitsmanager aus
Hochzeiten haben heute mehr und mehr Eventcharakter. Hilfe kann dabei der Hochzeitsmanager bieten. Foto: sonyachny/stock.adobe.com
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Brautpaare haben oft eine gute Vorstellung davon, wie denn der Hochzeitstag verlaufen soll, doch nicht immer ist es so einfach, dies auch zu verwirklichen. Viele Dinge müssen bedacht und organisiert werden. Meist beginnen die Planungen schon ein Jahr im Voraus. Das Wichtigste dabei ist erst mal, die entsprechende Örtlichkeit zu finden. Hat man sich für einen Ort entschieden, kommt es dann im Wesentlichen darauf an, einen Ansprechpartner zu haben, der die Wünsche des Brautpaares versteht und die Planungen umsetzen kann. Hierfür gibt es den Hochzeitsmanager, der „als Übersetzer des Brautpaares fungiert“, so formuliert es Vincent Schwiedeps von der „Hochzeitsprofis Akademie“ in Köln. Seine Akademie bietet jetzt in Zusammenarbeit mit dem Gastronomischen Bildungszentrum in Koblenz einen Weiterbildungslehrgang zum Hochzeitsmanager.

Hochzeiten haben heute mehr und mehr Eventcharakter. Hilfe kann dabei der Hochzeitsmanager bieten. Foto: sonyachny/stock.adobe.com
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Oft sind Gastronomen überfordert mit den Wünschen und Ansprüchen der Brautleute. Da ist es gut, jemandem im Team zu haben, der sich auf das Thema Heiraten spezialisiert hat und die Organisation übernimmt. Denn vieles muss bedacht und besprochen werden, sei es die Wahl des Menüs, die Blumen- und Tischdekoration, das Mobiliar, Musik und Tanz. „Hochzeiten werden heute immer individueller“, beschreibt es Patricia Follesa, die seit vielen Jahren als Hochzeitsplanerin arbeitet und gemeinsam mit Vincent Schwiedeps die Akademie in Köln leitet. „Wichtig ist es, den Typ des Paares einzufangen und dessen Geschmack widerzuspiegeln.“ Hochzeiten haben sich in den vergangenen Jahren verändert. War es früher ein schönes Fest, hat es heute eher einen Eventcharakter. Dabei spielen auch gesellschaftliche Veränderungen eine Rolle. Die Paare sind in der Regel älter, wenn sie heiraten. Da haben sie schon einen Punkt im Leben erreicht, an dem sie genau wissen, was sie wollen. Die Hochzeit wird zu einem großen Ereignis, das entsprechend geplant werden soll. Viele sind auch nicht mehr unbedingt in einer Kirche vertreten und entscheiden sich für eine freie Trauung. Medien beeinflussen ebenfalls die Gestaltung der Feierlichkeit. So sieht man doch im Fernsehen häufig Shows, in denen Hochzeiten richtig inszeniert werden. Es kommt hinzu, dass man sich gut präsentieren will und auf Instagram und Facebook seine Bilder postet, damit alle daran teilhaben.

Den klassischen Polterabend gibt es nicht mehr, dafür feiern Braut und Bräutigam mit Freunden oft den „Junggesellenabschied“. „Schaut man in andere Länder, beispielsweise nach Amerika oder England, so sind wir in Deutschland jedoch, was die Hochzeitsfeierlichkeiten angeht, noch ein Entwicklungsland“, meint Schwiedeps. Er hat schon fast 1000 Hochzeiten begleitet und viel Erfahrung, was die Organisation einer solchen Veranstaltung angeht. Da werde sich in Deutschland noch was tun. Derzeit liegt der Trend ganz klar bei der Landhochzeit im Vintagestil. Doch Trends kommen und gehen, da wird es immer wieder was Neues geben. Daher wird es ihm auch nicht langweilig in seinem Job.

Bilden Hochzeitsmanager aus (von links): Yvonne Pauly, Gastronomisches Bildungszentrum, sowie Patricia Follesa und Vincent Schwiedeps von der „Hochzeitsprofis Akademie“ Köln. Foto: Dagmar Stadtfeld
Dagmar Stadtfeld

Leider ist die Hochzeitsbranche auch stark von Corona betroffen. Viele Hochzeiten sind erst einmal auf das nächste Jahr verschoben, da sich durch die Einschränkungen nicht alles Gewünschte umsetzen lässt. „Doch geheiratet wird immer“, meint Patricia Follesa, „das lassen die Leute sich nicht nehmen. Insofern ist der Hochzeitsmanager ein krisensicherer Job.“

Die Ausbildung findet an sechs Seminartagen in zwei Blöcken statt. Zwischen den Blöcken gibt es Hausaufgaben. So müssen die Teilnehmer beispielsweise eine fiktive Hochzeit in ihrem Haus planen. In der Abschlussrunde, die die IHK Koblenz begleitet, wird diese Planung präsentiert. Ist die Prüfung erfolgreich bestanden, gibt es ein Zertifikat von der IHK. Yvonne Pauly, die als Leiterin der Hotelmanagement-Akademie im Gastronomischen Bildungszentrum in Koblenz arbeitet, betreut die Weiterbildungskurse zum Hochzeitsmanager. Nun ist der ursprüngliche Starttermin für die erste Ausbildung wegen Corona von September dieses Jahres auf Februar 2021 verlegt.

Voraussetzungen für die Teilnahme an dem Kurs sind gastronomische Erfahrungen. Besonders geeignet ist die Weiterbildung für Bankettleiter und Betreiber von Locations, die hier viel Wissen im Umgang mit Brautpaaren erwerben können und damit in ihrem Haus zu einem guten Ansprechpartner für Brautleute werden.

Von unserer Mitarbeiterin Dagmar Stadtfeld

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