Koblenz
Kommentar zur DFB-Elf: Ein bisschen mehr Teamgeist täte gut
Ilkay Gündogan (links) nach einer vergebenen Chance im Auftaktspiel der DFB-Elf gegen Japan. Der Profi von Manchester City erzielte das 1:0, am Ende unterlag die deutsche Mannschaft den Japanern aber mit 1:2 und steht vor der Partie gegen Spanien schon unter Zugzwang.
picture alliance/dpa/Federico Ga

Niemand verliert gern ein Fußballspiel, schon gar nicht bei einer WM. Dieser Gedanke ist grundsätzlich zu berücksichtigen bei der Einordnung der Worte, mit denen Ilkay Gündogan unmittelbar nach dem Abpfiff versuchte, sich und der Öffentlichkeit die Japan-Pleite zu erklären.

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Ilkay Gündogan (links) nach einer vergebenen Chance im Auftaktspiel der DFB-Elf gegen Japan. Der Profi von Manchester City erzielte das 1:0, am Ende unterlag die deutsche Mannschaft den Japanern aber mit 1:2 und steht vor der Partie gegen Spanien schon unter Zugzwang.
picture alliance/dpa/Federico Ga

Der Mittelfeldmann war ausgewechselt worden beim Stand von 1:0, er spielt vielleicht sein letztes großes Turnier für Deutschland, und ja, auch er verliert nicht gern. Vor allem nicht so.

Derart ließe sich die Kritik an den DFB-Kollegen auf den ersten Blick relativieren; wobei allein die Aussage, es sei wohl kaum jemals bei einer WM ein leichteres Tor erzielt worden als der Treffer der Japaner zum 2:1, einen tiefen Blick gewährt in den Seelenzustand des City-Profis. Auch Gündogan wird wissen, dass Fußball-Weltmeisterschaften schon viele, viele Tore gesehen haben, bei denen es den Schützen leichter gemacht wurde. Bloß stand er dabei nicht auf der falschen Seite des Platzes.

Ist die Kritik zielführend?

Nun kann man, abgesehen vom Verständnis für die emotional diffizile Situation Gündogans, auch noch über etwas anderes Grundsätzliches nachdenken. Nämlich, wie zielführend es ist, berechtigte Kritik dort zu äußern, wo sie das größte Echo erzeugt. So viel es zu besprechen gibt nach dem Desaster von Al Rajjan, es würde am besten im Kreis der Mannschaft besprochen. Um Lösungen zu finden, wie es besser geht – und nicht, um zu sortieren nach schuldig und unschuldig an der Niederlage.

Das wäre dann der Teamgeist, den die DFB-Auswahl bräuchte, um die WM – entgegen der meisten Erwartungen – doch noch irgendwie zu einer sportlich erfolgreichen WM zu machen.

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