Mülheim-Kärlich/Trier
Kommentar von Eva Hornauer: Bistum hat Chance vertan
Eva Hornauer
Jens Weber. MRV

Das Bistum Trier hat im Fall Stefan Zeidan vor allem eine Chance verpasst. Eine Chance zu zeigen, was Aufeinanderzugehen bedeutet.

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Der Fall von Stefan Zeidan macht deutlich: In Sachen Inklusion und schlichtweg auch Barrierefreiheit haben wir noch einen weiten Weg vor uns. Das ist in vielen Bereichen des alltäglichen Lebens so, die katholische Kirche wie in Zeidans Fall ist also kein Einzelfall. Und trotzdem schmerzt es gerade hier sehr: Eine Institution, die landläufig als verstaubt gilt, hat hier nicht die Chance genutzt, genau das Gegenteil zu beweisen, zu zeigen, dass sie flexibler ist, als viele annehmen.

Damit sei nicht gemeint, dass das Bistum Trier die kirchlichen Traditionen über Bord hätte werfen müssen. Auch darf das Bistum letztlich entscheiden, ob es einen Kandidaten potenziell in einem bestimmten Amt sieht oder nicht. Was hier versäumt wurde, ist ein Aufeinanderzugehen, also einer der Kernaspekte aus den Lehren Jesus Christus. Dieses Aufeinanderzugehen soll und muss doch so geschehen, dass sich der Mensch gegenüber verstanden und an die Hand genommen fühlt. Es gilt, Alternativen aufzuzeigen, um die Ecke zu denken und neue Lösungen zu finden. Genau das scheint das Bistum im Fall Zeidan versäumt zu haben.

E-Mail: eva.hornauer@rhein-zeitung.net

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