Schießen: Luftgewehrschützen von der Sieg starten in Sachsen-Anhalt in die Saison - Schwedischer Olympia-Teilnehmer gibt sein Debüt
Königstransfer Ohlenburger macht Wissen noch stärker
GYÖR 20240229 Isabelle Johansson (tv) och Marcus Madsen i 10 m luftgevär under EM i Györ, Ungern. GYÖR UNGERN x21085x **
Schwedischer Neuzugang für den Wissener SV: Marcus Madsen (vorne, hier beim 10-Meter-Luftgewehr-Schießwettkampf während der Europameisterschaften im ungarischen Györ) gehört nun zum Bundesligaaufgebot der Siegstädter. Foto: Aleksandar Djorovic/TT/imago
IMAGO/Aleksandar Djorovic/TT. IMAGO/TT

Wissen. Fast alle Vereine aus der Luftgewehr-Bundesliga haben ihn gejagt, sie hätten ihn mit Kusshand genommen. Dass der Wissener SV die Zusage erhielt, zeigt, dass die Siegstädter offenbar einiges richtig machen. „Viele sehen ihn als den Königstransfer zur neuen Saison an“, sagt WSV-Schießmeister Burkhard Müller über den Wechsel von Max Ohlenburger in den Norden von Rheinland-Pfalz. Der deutsche Luftgewehr-Meister von 2023 und Fünfte von München in diesem Sommer kommt mit einer Empfehlung von 397,27 Ringen pro Bundesliga-Wettkampf zum Vorjahresachten und wird die Mannschaft in der Spitze stärker machen. Mit Ohlenburger sowie den beiden neuen Nordeuropäern Marcus Madsen (Schweden) und Amalie Evensen (Norwegen) greift Wissen an, um die Vorjahresplatzierung zu verbessern. „Das ist unser Ziel“, sagt Trainer Bernd Schneider. „Und wenn es sehr gut läuft, können wir möglicherweise auch in Richtung Finalwettkampf der Top-Vier schauen.“

Lesezeit 2 Minuten

Ein guter Start wäre dafür wichtig. In Weißandt-Gölzau sind mit dem SV Kamen (Samstag, 16.30 Uhr) und Gastgeber SV Gölzau (Sonntag, 13 Uhr) zwei potenzielle Mittelfeld-Mannschaften die Auftaktgegner. „Das sind gute Teams, und unterschätzen darf man in der Bundesliga ohnehin niemanden. Aber wenn wir unsere Ziele erreichen wollen, sollten wir schon punkten“, erklärt Trainer Schneider.

Vier internationale Schützen hat der WSV in diesem Jahr in seinem Aufgebot – alle mit Wurzeln in Nordeuropa. „Wir haben mit den Skandinaviern sehr gute Erfahrungen gesammelt“, sagt Schießmeister Müller. Neben den genannten Madsen und Evensen werden sich die Dänin Anna Nielsen und die Norwegerin Milda Marina Haugen die Einsätze teilen. Jenny Stene und Jon Hermann Hegg werden nach dem anstrengenden Olympia-Jahr inklusive Vorbereitung ein Sabbatjahr einlegen. Für sie galt es Ersatz zu finden. „Marcus Madsen zählt seit Jahren zur erweiterten Weltspitze und hat das bei Olympia in Paris mit Platz zwölf im Dreistellungskampf auch bewiesen. Amalie Evensen ist ein Riesentalent. Sie wurde trotz ihres jungen Alters bereits norwegische Meisterin. Das muss man angesichts der dort vorherrschenden Konkurrenz erst einmal schaffen“, sieht Müller die Lücken sehr gut geschlossen. Am Wochenende wird Madsen die Ausländerposition einnehmen. Am Donnerstag landet er in Düsseldorf. Es wird das erste Aufeinandertreffen zwischen dem Skandinavier und seinen neuen Teamkollegen. „Wir hätten in der Vorbereitung gerne eine Möglichkeit gehabt, damit das Team sich gegenseitig kennenlernt, aber der enge Terminkalender der internationalen Schützen ließ das leider nicht zu“, bedauert Schneider. Auf der weiten Fahrt nach Sachsen-Anhalt besteht reichlich Zeit, das nachzuholen.

Mit der Verpflichtung Ohlenburgers hat der WSV auf den hintern Positionen mehr Optionen. Auch hier sind Müller und Schneider zuversichtlich. Franziska Stahl hat kürzlich die Einzelwertung beim DSB-Pokal-Finale gewonnen, Marvin Giegling und Sophie Scholz zeigten bei den deutschen Meisterschaften gute Leistungen. „Ich bin guter Dinge, dass sie ihre Leistungen nach dem bereits guten ersten Erstliga-Jahr stabilisieren und vielleicht sogar noch etwas drauflegen können“, so Schneider. In Person von Benedikt Mockenhaupt steht weiterhin ein Eigengewächs zur Verfügung, das seine Bundesliga-Tauglichkeit bereits zur Genüge unter Beweis gestellt hat und jeder Zeit ohne Bedenken eingesetzt werden kann.

„Die Liga ist meiner Meinung nach noch stärker geworden als im vergangenen Jahr“, glaubt Müller. Die Ohligser Schützengemeinschaft ist als starker Aufsteiger dabei, an der Spitze zählen Titelverteidiger SV Wieckenberg, ST Hubertus Elsen, SB Freiheit und die SSG Kevelaer zu den Favoriten. „Es wäre schön, wenn wir an ihnen etwas knabbern können“, hofft Müller auf eine erfolgreiche Saison.

Von René Weiss

Top-News aus der Region