Die aus Idar-Oberstein mit Verwandten ausgereiste Lisa R. hofft auf ein neues Leben - Doch zunächst steht sie vor Gericht: IS-Rückkehrerin will jetzt alles gestehen: Aus Idar-Oberstein ausgereiste Lisa R. hofft auf neues Leben
In Handschellen wird Lisa R. in den Prozess vor dem Oberlandesgericht geführt. Die Anwälte kündigen ein volles Geständnis zur IS-Beteiligung an und hoffen, dass mit dem Urteil der Haftbefehl aufhoben wird. In der U-Haft darf sie ihre drei Kinder nur selten sehen. Foto: dpa dpa
Rheinland-Pfalz. Was treibt eine junge Deutsche dazu, sich der terroristischen Vereinigung „Islamischer Staat“ (IS) unterzuordnen und für den Terrorstaat Propaganda zu machen? Die Rückkehrerin Lisa R. (29) will dies in ihrer Koblenzer Gefängniszelle auf 120 Seiten aufschreiben und am 13. November dem Strafsenat des Oberlandesgerichts (OLG) Koblenz vorlesen. Die junge Frau war im September 2014 von Idar-Oberstein aus mit ihrem Ehemann, einem Deutsch-Somalier, den sie nach islamischem Recht geheiratet hatte, sowie zwei seiner Schwestern – eine war damals erst 15 – über die Türkei nach Syrien ausgereist.
Lisa R. ist eine gut aussehende junge Frau. Ihre das Gesicht verdeckende Kapuze nimmt sie ab, als die Fotografen das Gericht verlassen. Ihre Maske legt sie nicht ab. Die Verteidiger kündigen an, dass die wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung angeklagte Mutter von drei Kindern „sich alles von der Seele runterreden und in ihrem Leben aufräumen will“, um möglichst bald mit ihren drei Kindern Fuß ...