Aufgrund starrer gesetzlicher Vorgaben seien die Krankenhäuser nicht in der Lage, diese Mehrkosten durch Mehrerlöse zu kompensieren. Während in anderen Branchen Mehrkosten an den Endkunden weitergegeben werden oder teilweise Produktionen eingestellt würden, könnten dies die Krankenhäuser nicht in ähnlicher Weise umsetzen.
Laut den Angaben des Krankenhaus-Rating-Reports 2022 werden 75 Prozent der Krankenhäuser im kommenden Jahr Verluste verzeichnen. Für Hessen bedeutet das: Es werden fast 100 von rund 130 Krankenhäusern betroffen sein. Die Hessische Krankenhausgesellschaft berichtet, dass laut einer Umfrage 39 Prozent der Krankenhäuser in eine kritische Liquiditätssituation geraten werden, in Hessen 50 von rund 130 Krankenhäusern.
„Den Krankenhäusern sind die Hände gebunden“, erläutert der Geschäftsführende Direktor der HKG, Steffen Gramminger, und ergänzt: „Es drohen Insolvenzen.“
Genau dann, wenn die Patientenzahlen im Herbst/Winter corona- wie auch jahreszeitbedingt wieder ansteigen würden, müssten die Krankenhäuser nun über einen Abbau von Versorgungsangeboten nachdenken, warnt Gramminger und sagt: „Es klingt grotesk, aber sollte es seitens der Bundespolitik keine finanzielle Abfederung geben, werden wir in dieser Situation tatsächlich Personal- und Sachkosten reduzieren müssen.“ red