Rheinland-Pfalz
Gordon Schnieder will Ministerpräsident werden: CDU-Fraktionschef strebt Spitzenkandidatur 2026 an
Gordon Schnieder
Gordon Schnieder, Vorsitzender der CDU-Fraktion des Landtags von Rheinland-Pfalz
Sebastian Gollnow. picture alliance/dpa/Sebastian G

Nun also doch: Gordon Schnieder will 2026 als Spitzenkandidat der CDU bei der rheinland-pfälzischen Landtagswahl antreten. Das überrascht nicht wirklich - und doch ist es ein interessanter Fingerzeig. Hat der Eifeler Chancen gegen Alexander Schweitzer?

Lesezeit 2 Minuten

Alexander Schweitzer (SPD) gegen Gordon Schnieder (CDU): Alles deutet daraufhin, dass dies das Duell bei der nächsten rheinland-pfälzischen Landtagswahl im Jahr 2026 sein wird. Nachdem er kurz nach Bekanntwerden des Rückzugs von Malu Dreyer noch zurückhaltend blieb, hat Schnieder nun erklärt, Spitzenkandidat der CDU werden zu wollen und das Amt des Ministerpräsidenten anzustreben. Wenn die Partei ihn im September zum Landesvorsitzenden wähle, werde er sich auch um die Spitzenkandidatur bewerben, sagte der Landtagsfraktionsvorsitzende im SWR-Sommerinterview.

Seit Mittwoch steht fest, dass Alexander Schweitzer neuer Ministerpräsident werden und Malu Dreyer nachfolgen soll – am 10. Juli dürfte er im Landtag gewählt werden. Somit ist er 2026 auch logischer Spitzenkandidat der Sozialdemokraten. Auf den Gegenkandidat Gordon Schnieder läuft bei der CDU seit circa eineinhalb Jahren alles hinaus: Damals übernahm er den Vorsitz der Landtagsfraktion von Christian Baldauf, in der vergangenen Woche erklärte er dann, auch an die Spitze der Landespartei rücken zu wollen. Seine Ankündigung vom Freitag überrascht also nicht wirklich.

Kann Schnieder die Schwäche der SPD nutzen?

Schnieder werden durchaus Chancen eingeräumt, erstmals seit 1991 wieder eine rheinland-pfälzische Landtagswahl für die CDU entscheiden zu können – vor allem wegen der gegenwärtigen Umfrageschwäche der Regierungspartei SPD, die bei der Europawahl ein historisch schlechtes Ergebnis einfuhr. Carl-Ludwig Wagner (1988-1991) war der bislang letzte CDU-Ministerpräsident im einstigen schwarzem Stammland, Bernhard Vogel und Helmut Kohl waren seine Vorgänger. Rudolf Scharping eroberte die Mainzer Staatskanzlei dann für die SPD (1991-1994), ihm folgten Kurt Beck (1994-2013) und Malu Dreyer. Nun also der bisherige Arbeitsminister Alexander Schweitzer.

Diplom-Finanzwirt Schnieder (Jahrgang 1985) ist seit 2016 Landtagsabgeordneter, er lebt in Birresborn (Landkreis Vulkaneifel), ist verheiratet und hat drei Kinder. Sein Bruder ist der CDU-Bundestagsabgeordnete Patrick Schnieder.

Ob beim Landesparteitag im September schon über die Spitzenkandidatur entschieden wird, ließ Schnieder im SWR-Interview offen: „Wir müssen uns nicht treiben lassen in der Frage“, sagte er.

Top-News aus der Region