Gastautorin Nadine Kammerlander ist Professorin an der WHU in Vallendar. Sie beschreibt in ihrem Beitrag, wie die Nachfolge im Mittelstand funktioniert. WHU
In meiner Social Media-Bubble tobt ein Klassenkampf. Auf der einen Seite die Unternehmer, die fordern: „Wir brauchen weniger Bürokratie und tiefere Energiepreise, sonst können wir unseren Standort in Deutschland nicht mehr halten.“ Auf der anderen Seite stehen diejenigen, die nach Pikettys Lektüre, wie z.B. „Das Kapital im 21. Jahrhundert“, im deutschen Familienunternehmertum den anscheinenden Grund für die Arm-Reich-Schere in Deutschland gefunden haben wollen: Unternehmer, die durch die Weitergabe des Unternehmens innerhalb der Familie scheinbar immer reicher werden und dabei – nach Meinung eben jener Kommentatoren – zu mehr Ungleichheit in der Verteilung des Vermögens beitragen.
Und so wurde ich neulich in einer Radio-Live-Sendung zum Thema Nachfolge gefragt: „Ist denn eine Nachfolge innerhalb der Familie überhaupt erstrebenswert? Oder führt das nicht zu noch mehr Extremen in der Verteilung des Reichtums in Deutschland?“ Eine gute Frage.