Von unserer Mitarbeiterin Natalie Simon
Vielmehr soll das Kriegsgeschehen eingebettet in den weiteren historischen Kontext dargestellt werden. Um die Schau realistischer und lebensnäher zu gestalten, wird es in der Ausstellung auch einige Installationen – also Rekonstruktionen typischer Situationen – geben.
Die erste Einheit der Schau beschäftigt sich mit dem Kaiserreich bis hin zur Mobilmachung. Um die Situation im Westerwald während des Krieges geht es in der zweiten Einheit. Dort werden die Aspekte Ernährung mit der Installation einer Speisekammer, Metallspenden, Kriegsanleihen und Heimatfront veranschaulicht. Der Alltag an der Front mit Blick auf die Soldatenschicksale und die Ausrüstung sowie der Installation eines Gangs zwischen zwei Schützengräben wird in einer dritten Ausstellungseinheit beleuchtet.
Fundstücke wie Schmuckbilder, Gedenktafeln, Fotos von Kriegerdenkmälern und Mitbringsel aus der Kriegsgefangenschaft illustrieren in der vierten Einheit den Erinnerungs- und Totenkult. In der fünften Einheit geht es um das Kriegsende mit den Einzelpunkten Waffenstillstand, Separatistenzeit, Soldaten- und Arbeiterräte sowie Besatzung. Was vom Kriege übrig blieb soll in der sechsten Ausstellungseinheit anhand der Umnutzung militärischer Gegenstände oder der Aufbewahrungssituation von Fundstücken für die Besucher der Schau veranschaulicht werden.
Ziel der Ausstellung ist es laut Dr. Moritz Jungbluth, den menschlichen Aspekt zum Tragen zu bringen, um den Besuchern so einen anderen Zugang zu den Geschehnissen des Ersten Weltkriegs zu ermöglichen. Das Landschaftsmuseum Westerwald in Hachenburg versteht sich als kulturelles Gedächtnis der Region. Die Mitarbeiter sind jedoch auf den Austausch mit den Menschen vor Ort angewiesen, die ja schließlich die eigentlichen Experten für ihre Heimat sind.
Fundstücke zum Ersten Weltkrieg können auch weiterhin im Landschaftsmuseum in Hachenburg, Leipziger Straße 1, Telefon 02662/7456, abgegeben werden. Die Öffnungszeiten sind dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr.