Wiesn-Attentat: Ströbele fordert Herausgabe von Geheimdienst-Akten
In Ströbeles Antrag sollen das Kanzleramt, der Bundesnachrichtendienst und das Bundesamt für Verfassungsschutz aufgefordert werden, dem Gremium alle in ihren Archiven lagernden Unterlagen zu dem Anschlag sowie zur „Wehrsportgruppe Hoffmann“ herauszugeben. Die Bundesregierung habe im November mitgeteilt, dass in diesen Dienststellen die Unterlagen noch vorlägen.
Todesopfer des Oktoberfest-Anschlags.
Istvan Bajzat/Archiv
Erste Hilfe: Feuerwehr und Festbesucher kümmern sich um einen Verletzten.
Feuerwehr München/Archiv
Am Tatort: Ermittler suchen am späten Abend des 26. September 1980 nach Spuren.
Istvan Bajzat/Archiv
Mit Tüchern zugedeckte Todesopfer am Tatort des nächtlichen Anschlages auf dem Münchner Oktoberfest.
Istvan Bajzat/Archiv
Beim Anschlag auf das Münchner Oktoberfest 1980 starben 13 Menschen.
Frank Leonhardt/Archiv
Mahnmal zum Wiesn-Attentat
dpa
V-Männer im Visier
Die Grünen wie auch die Linke verlangen seit Monaten Auskunft über eventuelle V-Männer. Die Regierung verweist in Antworten auf entsprechende Anfragen auf Geheimhaltungsinteressen. Unter anderem hatte die Bundesregierung eine Antwort auf die Frage verweigert, ob ein Mann, der möglicherweise Sprengstoff für das Attentat geliefert haben könnte, V-Mann einer Sicherheitsbehörde war.
Bei dem Anschlag waren 13 Menschen getötet worden, darunter der Attentäter Gundolf Köhler, früherer Anhänger der dann verbotenen rechtsextremistischen „Wehrsportgruppe Hoffmann“. Die Ermittler schlossen die Akten damals mit der Feststellung, Köhler habe das Attentat aus persönlichem Frust begangen. Der Generalbundesanwalt hatte im vergangenen Dezember die Ermittlungen wieder aufgenommen. Ein Grund waren Aussagen neuer Zeugen. Sie stärken die von Opfervertretern und vielen Politikern jahrzehntelang verfochtene These von einem rechtsextremen Hintergrund und mehreren Tätern.
dpa