Fototermin im All: „Rosetta“ trifft Asteroiden
Darmstadt/Katlenburg-Lindau – Der Kometenjäger „Rosetta“ rast am kommenden Samstag (10. Juli) an „Lutetia“ vorbei, dem größten jemals von einer Raumsonde besuchten Asteroiden. Gegen 18.00 Uhr werden den Gesteinsbrocken und „Rosetta“ noch etwa 3000 Kilometer trennen, wie das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung im niedersächsischen Katlenburg-Lindau am Dienstag berichtete. Aus diesem Anlass sollen Fotos von dem Gesteinsbrocken mit rund 100 Kilometer Durchmesser geschossen werden.
Die Bilder und Daten hochpräziser Messgeräte sollen Forschern Erkenntnisse über die Anfänge des Sonnensystems vor mehr als vier Milliarden Jahren liefern. Auf der nördlichen Seite des Asteroiden wird ein Krater vermutet, auf „Lutetias“ Oberfläche könnten Metalle zu finden sein. Wegen seiner Größe gehen Wissenschaftler davon aus, dass er bislang nur selten mit anderen Himmelskörpern zusammengestoßen und noch weitestgehend unverändert ist.
„Rosetta“ wird nach Angaben der Europäischen Raumfahrtagentur ESA in Darmstadt mit einer Geschwindigkeit von 54 000 Kilometern pro Stunde (15 km/sec) an dem Riesenbrocken vorbeifliegen. Gleichzeitig habe die Sonde nahezu 36 Stunden Kontakt mit den Bodenstationen, so dass Daten- und Bildmaterial gewissermaßen live übertragen werden können. Die Entfernung zur Erde beträgt über dreihundert Millionen Kilometer, so dass die Funksignale mit über zwanzig Minuten „Verspätung“ ankommen werden.
Die drei Tonnen schwere Weltraumsonde „Rosetta“ ist auf einer 7,1 Milliarden Kilometer langen Reise zum Kometen Tschurjumow- Gerasimenko, den sie nach Plan am 10. November 2014 erreichen soll.
dpa
• Rosetta-Special bei der ESA (deutsch)
• Mehr zur Rosetta im Lexikon
• Rosetta-Homepage mit neuesten Nachrichten (englisch)