Kleid statt Pareo: Der neue Look am Strand

Lange galten sie als topmodische Ergänzung zu Badeanzug und Bikini: die Pareos. Meist in knalligen Farben sollten die oft schmalen Tücher im Sommer zugleich die Problemzonen Bauch, Beine und Po beim Gang zur Strandbar verdecken.

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Nun setzen die Designer der Bademodenhersteller zunehmend auf Straßen-Chic: Leichte Strandkleider erobern die Kollektionen. «Die Bademode hat weit mehr an Strandoutfits zu bieten als simple Pareos», sagt die Bademodedesignerin Nora Kühner aus München. «Die meisten Hersteller haben konfektionierte Strandkleider im Sortiment, die kaum von der aktuellen Tagesmode zu unterscheiden sind.» Angesagt sei dabei alles, was luftig ist: weit fallende Kaftane und Tuniken in unterschiedlichen Längen zum Beispiel.

Die Einschätzung von Stilberater Andreas Rose aus Frankfurt zu dieser Entwicklung lautet, dass sich die Tücher für Trendsetter überlebt hätten: «Diese Pareos, abgestimmt auf Bikini oder Bademode, sind eher etwas für die reifere Dame auf einer Schiffstour.»

Während Tücher einen Hauch Exotik verbreiten, fallen an den Kleidern aktuelle Formen und Farben auf. Die Modelle sind reich mit Stickereien und Schmucksteinen verziert und aufwendig gearbeitet. «Zipfelkleider und Fransenkleider in allen Längen sind sehr beliebt, ebenso wie die klassischen Spaghettiträger- oder Neckholder-Modelle», hat Kühner in den aktuellen Kollektionen gesehen.

Wie in der Bademode oder bei den Tuniken der Sommer-Kollektionen sind auch bei den Strandkleidern große und farbenprächtige Blütendrucke angesagt. C&A zeigt zum Beispiel in der «Franziska van Almsick»-Kollektion farbenfrohe Strandkleider mit Blüten. Nach Ansicht von Modedesignerin Gesine Wessels aus Berlin dürfen am Strand oder im Freibad auf keinen Fall Aqua-Töne fehlen: «Das harmoniert immer mit den Wasser-Sonnenreflexionen und sieht einfach frisch aus.» Sunflair und Otto haben zum Beispiel Kleider in Türkis und Wassertönen im Programm.

Aqua-Töne sind auch bei den aktuellen Bikinis bestimmend – da liegt es nahe, ein Kleid in einem ähnlichen Ton zu kombinieren. «Es gibt abgestimmte bunte Kleider mit den gleichen Drucken und Mustern wie beim Bikini oder Badeanzug», sagt Kühner. Sie rät aber eher zu unifarbenen Modellen zum bunten Badeanzug und umgekehrt.

Uni muss auch nicht langweilig sein. Laut den Modeexperten gibt es für Trendbewusste nur eine Wahl: «Weiß ist ein großes Thema in diesem Sommer – in den leicht-luftigen Varianten auch für den Strand», sagt Rose. Besonders schön wirke das auf leicht gebräunter Haut, vielleicht zusätzlich mit goldenen oder bronzenen Details.

Wer es weniger plakativ mag, setzt auf helle Töne wie Creme oder Nude. Das sieht ebenso edel aus, ist nicht ganz so empfindlich und lässt sich ebenfalls bestens mit Gold oder Bronze kombinieren. Dazu passt eine höhere Sandalette, bei kühleren Temperaturen auch eine Jeans. In solchen Kombinationen machen Kleider und Tuniken auch beim Abendessen im Restaurant etwas her.

Ebenso haben die aktuellen Trendhosen am Strand ihren Platz. Die sogenannten Harems- oder Pumphosen sitzen in der Hüfte meist recht tief, haben einen sehr weiten Schritt und sind daher äußerst luftig, erläutert Kühner. Je nach Figur lassen sich dazu knappe Spaghetti-Tops oder etwas längere Tankini-Modelle kombinieren.

Dieser urbane Chic harmoniert so gar nicht mit einem Pareo. Aber auch die Tücher lassen sich modisch tragen, zum Beispiel kreativ gewickelt, empfiehlt Wessels: mal nur um die Hüften, mal als Dreieck um den Hals. So verhüllen und schützen Pareos den Körper ebenfalls mit modischer Raffinesse. Und so lassen sie sich geschickt in das aktuelle Strandoutfit intergieren.