Die Welt freut sich mit Vargas Llosa – O-Töne

Berlin/Stockholm (dpa) – Die Auszeichnung des Schriftstellers Mario Vargas Llosa mit dem Nobelpreis für Literatur hat dem Autor Gratulationen aus der ganzen Welt beschert. Viele reagierten zwar überrascht auf die Entscheidung aus Schweden. Aber Kritik blieb die absolute Ausnahme – es gab Freude, Anerkennung und Respekt.

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Berlin/Stockholm (dpa) – Die Auszeichnung des Schriftstellers Mario Vargas Llosa mit dem Nobelpreis für Literatur hat dem Autor Gratulationen aus der ganzen Welt beschert. Viele reagierten zwar überrascht auf die Entscheidung aus Schweden. Aber Kritik blieb die absolute Ausnahme – es gab Freude, Anerkennung und Respekt.

  • „Wir sind sehr stolz und wissen, dass es keinen Würdigeren hätte treffen können“, sagte eine Sprecherin der Universität Princeton nach der Entscheidung am Donnerstag. An der Hochschule in New Jersey nahe New York hält Vargas Llosa derzeit mehrere Gastvorlesungen im Monat.
  • „Es ist eine sehr verdiente Ehre“, sagte der Professor für spanische und portugiesische Sprache und Kultur an der Princeton-Uni, Rubén Gallo. „Seit vielen Jahren haben wir den Nobelpreis für ihn erwartet, weil er der am meisten respektierte und versierte Autor in Lateinamerika ist.“
  • Auch der Kritiker Marcel Reich-Ranicki reagierte positiv. Die Nachricht habe ihn „sehr erfreut“, sagte der Literaturexperte der dpa in Frankfurt. „Vargas Llosa ist ein Schriftsteller mit Fantasie und Realismus, mit Gefühl für die Figuren. Und er ist sehr gut lesbar.“
  • Im Gegensatz zu früheren Jahren sei dieses Votum der Stockholmer Jury „gar nicht so dumm“, meinte Reich-Ranicki. Häufig sei in den vergangen Jahren der Preis an Autoren verliehen worden, die diese Ehre gar nicht verdienten. In diesem Jahr sei das anders: „Vargas Llosa ist ein guter Schriftsteller, ein sehr guter.“
  • Mit den Worten „Wir sind alle im Glück“ reagierte die Suhrkamp- Verlegerin Ulla Unseld-Berkéwicz. „Es ist eine wunderbare Entscheidung“, sagte sie auf der Frankfurter Buchmesse. Suhrkamp verlegt die Werke Vargas Llosas in Deutschland seit den 80er Jahren.
  • Auch Landsleute des in Peru geborenen Schriftstellers zeigten sich hocherfreut. „Viele Menschen in Peru haben nicht mehr geglaubt, dass er den Preis erhält“, sagte der peruanische Verleger Pierre Emile Vandoorne der dpa an seinem Stand auf der Frankfurter Buchmesse.
  • Kritik gab es wenn überhaupt nur ganz verhalten. So fügte der Präsident der Berliner Akademie der Künste, Klaus Staeck, an seine Glückwünsche noch an: „Seine Wandlung vom Revolutionär zum konservativen Kritiker jeglicher linker Politik und zum Marktliberalen hat mich jedoch stets irritiert.“