Aber die haben immer weniger übrig, versuchen, mit Sonderaktionen auch die Ladenhüter loszuwerden. „Sie kalkulieren so, dass sie nicht so viel entsorgen müssen.“ Nur die Bäcker produzieren offenbar immer noch im Überfluss: Die Brötchen vom Vortag sind immer noch so viele, dass sie auch im Lädchen nicht alle verkauft werden. Auch Bananen bleiben oft übrig. Diese Reste holt die Umweltorganisation Foodsharing. „Wir sind froh über unseren guten Kontakt zu Foodsharing“, sagt Georg Fritz. „Sonst müssten auch wir viel wegwerfen.“ Dabei gebe es doch wirklich genug Bedürftige.
Dienstags kämen in der Regel 30 bis 50 Kunden, freitags sind es inzwischen 50 bis 80. Dann sind die Schlangen vor dem Lädchen lang, aber sie seien noch nicht so lang, dass die Mitarbeiter des Lädchens überfordert sind, sagt Georg Fritz.
Wer zuerst kommt, wird zuerst bedient, der letzte hat dann keine große Auswahl mehr. Rund 140 Kundenkarten sind derzeit im Umlauf, seit Mai wurden aber auch Menschen versorgt, die keine Karte hatten, sondern anders nachweisen konnten, dass sie sich die Lebensmittel im Laden nicht leisten können. Das hat andere Kunden abgeschreckt. Jetzt, im November, werden neue Kundenkarten verteilt. Jetzt bekommen auch die Geflüchteten aus der Ukraine eine Karte, wenn sie wollen und sie brauchen.
Die Lage sei schwieriger geworden, sagt Georg Fritz. „Die, die weniger haben, müssen inzwischen auf vieles verzichten.“ Und davon wird es immer mehr geben. Deshalb hat Beate Herche, die neue Vorsitzende des Förderkreises, eine Bitte: „Wir suchen noch mehr Supermärkte, die Lebensmittel an uns spenden.“ Es würden immer noch viel zu viele Lebensmittel weggeworfen, über die sich die Kunden des Lädchens freuen würden. „Vieles kann noch verwendet wären, auch wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist.“ red